ELF

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"Papa?... So habe ich dich seit Mamas Tot nicht mehr gesehen..." stotterte ich verwirrt, doch er ging gar nicht darauf ein.

"Wir müssen miteinander reden!" sagte er und durchdrang mich dabei mit seinem Blick.

Langsam setzten wir uns nebeneinander auf das Sofa. Irgendwie war dieser Momemt seltsam fremd und ich fühlte mich unwohl.

Lange saßen wir einfach nur da und sahen uns an, bis mein Vater anfing zu sprechen: "Vitus... Das, was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist, tut mir Leid.".

Als er dies sagte, glaubte es erst nicht, doch er hatte es mit so viel Ehrlichkeit gesagt, dass ich es ihm glauben musste.

"Wie konnte ich nur? Wie konnte ich meinen eigenen Sohn schlagen? Wie konnte ich nur mein Ein und Alles verletzten? Warum?" sagte er mit Tränen in den Augen und griff nach meiner Hand.

"Es muss dir nicht Leid tun, Papa. Es war meine Schuld... Ich habe die schlechten Noten geschrieben!" sagte ich. Lange saßen wir einfach nur so da und unterhielten uns.

Spät am Abend ging ich dann schließlich schlafen, glücklich über meinen neugewonnenen Vater.

Die nächsten Tage folgten und mein Vater war durchgehend nett zu mir.

Eines Abends, als wir gerade beim Abendessen saßen, fragte er mich vorsichtig: "Vitus? Ich weiß... Ich wollte nicht mehr in Kneipen gehen... Aber ist es für dich okay, wenn ich heute mit meinem besten Freund Luke ein bisschen feiern gehe?".

Ich überlegte einen Moment lang, dann sagte ich: "Papa, ich vertraue dir! Für mich ist es okay, wenn du gehst, da ich weiß, dass du dich zurückhalten wirst!"

An diesem Abend ging ich mit einem unguten Gefühl ins Bett. Lange konnte ich nicht einschlafen, doch irgendwann fielen mir vor Müdigkeit die Augen zu. Ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht hatte, denn es war nicht der erste Fehler.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt