Das Leben ist kein Wunschkonzert

FÜNF

Der Notarzt begutachtete meinen Fuß und sein Gesichtsausdruck versprach nichts Gutes. Er schiente meinen Knöchel und sagte dann: "Da kann ich jetzt noch nichts zu sagen. Das muss im Krankenhaus geröntgt werden! Hast du sonst noch irgendwo Schmerzen?".

Ich überlegte kurz und sah dem Arzt tief in die Augen. Dann schüttelte ich den Kopf und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum. Phil nickte langsam und erklärte mir dann das weitere Vorgehen der Sanitäter: "Also, wir werden dich jetzt ins Krankenhaus bringen. Die Sanis holen gerade die Trage. Meinst du, du schaffst es mit unserer Hilfe aufzustehen und die zwei Schritte zur Trage zu gehen?".

Ich nickte und Phil half mir aufzustehen, während die Sanitäter die Trage auf uns zuschoben. Der Notarzt stützte mich und mit seiner Hilfe humpelte ich zur Trage. Anschließend wurde ich in den Rettungswagen geschoben.

Phil erschien in meinem Sichtfeld und fragte: "Ist alles okay? Oder ist dir schwindelig, schlecht oder sonstiges?". Ich schüttelte den Kopf und er sagte: "Gut. Wir fahren dich jetzt ins Krankenhaus, wo du dann weiter behandelt wirst. Wenn sich während der Fahrt irgendetwas ändert, sag bitte Bescheid.". Ich nickte und er gab einem der Sanitäter ein Zeichen.

Kurz darauf fuhren wir durch Köln auf dem Weg zur Klinik am Südring. Phil stand die ganze Zeit neben mir und beobachtete mich genau. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, doch das erwies sich als sehr schwer.

Wenige Minuten später erreichten wir die Klinik und ich wurde in den Schockraum gebracht. Dort wartete eine Ärztin mit rotgefärbten Haaren auf uns. Sie sah zwar freundlich aus, doch ich mochte keine Ärzte, was mir die sowieso schon schwierige Situation nicht gerade erleichterte.

"Hallo Phil, wen bringst du mir heute?" fragte sie den Notarzt. Er erklärte ihr die Situation, wovon ich aber nur ein paar Wortfetzen mitbekam. Nachdem die Sanitäter sich verabschiedet hatten, kam sie langsam auf mich zu.