HUNDERTUNDEINS

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Einen Moment lang schaute Phil mich wortlos an, dann stotterte er: "Das ist ja schrecklich. Aber ich kann dir versichern, all das wird jetzt ein Ende haben!". Ich lächelte ihm müde zu und seufzte dann.

"An die Schläge gewöhnt man sich, aber, dass ein Polizist mich so hintergeht, hätte ich niemals geglaubt.", sagte ich und eine Träne rollte über meine Wange. "Es gibt Menschen, die sind einfach auf unerklärliche Weise Arschlöcher, aber alle Kollegen, mit denen ich je von der Polizei zusammengearbeitet habe, sind sehr nett und stets hilfsbereit.", versicherte Phil mir. "Ich hoffe du wirst der Polizei gleich das Gleiche erzählen, denn dann können die Jungs ihre gerechte Strafe erhalten!", forderte Phil mich auf, doch ich starrte nur aus dem Fenster.

Ich hatte keine Ahnung, ob ich den Polizisten vertrauen könnte, das war schließlich nochmal was ganz anderes, als Phil davon zu erzählen. Stumm begann ich auf meiner Lippe zu kauen und versuchte die Möglichkeiten abzuwägen, als es plötzlich klopfte.

Phil musterte mich und fragte dann: "Soll ich mal schauen, ob ich die beiden kenne? Vielleicht haben sie ja extra nette Kollegen geschickt?". Stumm nickte ich und Phil stad auf, um das Zimmer zu verlassen. Ich konnte hören, wie er sich auf dem Flur mit Jemandem unterhielt, dann streckte er den Kopf durch die Tür und sagte: "Das sind zwei sehr freundliche Kollegen, die ich schon länger kenne. Denen kannst du wirklich vertrauen! Dürfen sie reinkommen?".

Ich rang mit mir selbst, doch schließlich nickte ich nervös. Die Tür öffnete sich ganz und Phil trat zusammen mit zwei Polizisten in mein Krankenzimmer. Sofort packte mich die Panik und ich sprang auf. Bevor irgendjemand reagieren konnte, war ich schon an den Männern vorbei auf den Flur gesprintet.

Ich hörte Phil meinen Namen schreien, doch ich rannte weiter den Gang entlang. Die Panik war das Einzige, was mich in dme Moment antrieb.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt