ZWEIUNDACHTZIG

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Ich wurde wach, weil ich laute Rufe hören konnte. Irgendwo ganz in meiner Nähe schienen Menschen, etwas oder jemanden zu suchen.

Erschöpft öffnete ich meine Augen. Ich lag unverändert auf dem nassen Waldboden und mittlerweile war mir ziemlich kalt, sodass ich anfing zu zittern.

Ich konnte hören, dass die Stimmen näher kamen. Doch ich wollte mit niemandem reden. Mit einem Stöhnen raffte ich mich hoch und stand kurz darauf auf wackeligen Beinen.

Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und lief weiter in den Wald hinein. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, aber das war mir auch herzlich egal. Meine Füße trugen mich immer weiter weg von den Rufen und irgendwann konnte ich nichts mehr hören.

Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, was meinem zitternden Körper nicht wirklich unterstützte.

Ich weiß nicht, wie lange ich gelaufen war, aber irgendwann steuerte ich auf ein altes, verlassenes Haus zu. Der Regen war immer stärker geworden, weshalb ich hienein ging, um halbwegs trocken zu sein.

Drinnen war es deeckig und überall stand Zeug herum. Mühsam und unter Schmerzen kämpfte ich mich durch die Haufen aus Müll und stand vor einer Treppe.

Langsam führten meine Beine mich Stufe für Stufe hinauf. Im Obergeschoss fand ich einen Raum, der relativ aufgeräumt war. Langsam ließ ich mich an der freien Wand hinuntergleiten. Ich war so erschöpft, dass ich mich kaum noch wachhalten konnte.

Mir war kalt und ich zitterte. Auch das Adrenalin, was mich vor den Schmerzen beschützt hatte, ließ nach. Jeder Atemzug schmerzte, mein Kopf dröhnte und ich spürte jede pochende Stelle, wo mich einer von Moritz' Tritten getrofgen hatte.

Stumm fing ich an zu weinen. Ich konnte nicht mehr. Robin hasste mich. Im Heim hatte ich mir nur Feinde gemacht. Niemand wollte mich mehr.

Ich war allein.

Dann wurde alles schwarz und ich sackte an der Wand zusammen.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt