SIEBEN

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Nachdem viele Untersuchungen gemacht worden waren, wurde ich von Schwester Linda auf ein Zimmer geschoben. "Debby kommt gleich noch einmal, um nach dir zusehen. Bis später!" verabschiedete sie sich und verließ das Zimmer.

Ich langweilte mich und wusste nicht, was ich tun sollte. Also stand ich auf und humpelte zum Fenster. Mein Fuß war in einen dicken Verband gehüllt und in meinem Arm steckte noch ein Zugang für Schmerzmittel.

Ich humpelte zum Fenster und öffnete es. Es war bereits Abend und die Dämmerung legte sich über die Stadt. Ich starrte auf die vielen Lichter, während mich die kalte Luft umfing.

Lange stand ich so da und hing meinen Gedanken nach. Deshalb bekam ich auch nicht mit, wie jemand mein Zimmer betrat. Erst als ich Schritte hinter mir hörte, drehte ich mich um. Hinter mir stand mein bester Freund.

"Wie geht es dir?" fragte er leise und trat neben mich an das offene Fenster. "Naja, geht so. Ich muss wahrscheinlich noch mindestens eine Nacht hierbleiben!" sagte ich und starrte wieder auf die Stadt. Vorsichtig legte Jasper seinen Arm um meine Schulter und sagte: "Das wird schon wieder alles.".

Ich nickte, denn ich wusste, dass Jasper mir immer zur Seite stehen würde. "Was ist eigentlich mit der Polizei?" fragte ich. Jasper wusste sofort was ich meinte und sagte: "Von mir haben sie nichts erfahren und das wird auch so bleiben, wenn du das willst!". "Danke, Kumpel!" murmelte ich und beobachtete einen einfahrenden Rettungswagen.

Wir standen sehr lange schweigend nebeneinander und sahen auf die Stadt hinunter. Irgendwann hörte ich wie sich die Tür öffnete. Erst geschah nichts, doch dann sagte eine Stimme: "Vitus? Ich muss dich bitten liegen zu bleiben!". Seufzend drehte ich mich um und schloss langsam das Fenster.

Jasper half mir zu meinem Krankenbett und ich legte mich zurück unter die Decke. "Sind Sie jetzt zufrieden?" fragte ich die Ärztin genervt und sie nickte.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt