VIERUNDDREIßIG

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Als Dr. Remark mit Erklären fertig war, verabschiedete er sich von mir und verließ das Zimmer. Auch Frau Meyer war bereit aufzubrechen. Also schnappte ich mir meine bereits gepackte Tasche und folgte ihr aus dem Raum. Am Empfang wurden wir bereits erwartet. Frau Meyer klärte alle Sachen und nahm meine Entlassungspapiere entgegen.

Als alles geklärt war, verließen wir das Krankenhaus. Zum ersten Mal seit über einer Woche war ich wieder an der frischen Luft. Es war ein gutes Gefühl, doch ich wurde augenblicklich aus meinen Gedanken gerissen, als Frau Meyer mich ansprach: "Vitus, kommst du? Oder willst du zu Fuß gehen?". Ich schüttelte den Kopf und folgte ihr zu einem silbernen BMW. Meine Tasche verstaute ich auf der Rückbank, bevor ich mich auf dem Beifahrerplatz fallen ließ.

Frau Meyer startete den Motor und fuhr los. Während ich aus dem Fenster starrte und zusah, wie die Straßen Kölns an uns vorbei zogen, versuchte Frau Meyer mit mir eine Unterhaltung anzufangen.Doch ich hatte keine Lust mich mit ihr zu unterhalten, weshalb sie mich nach ein paar Minuten einfach in Ruhe ließ.

Nach einer fünfzehnminütigen Fahrt hielt Frau Meyer an. Da ich die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt hatte, wusste ich, dass wir uns nicht weit von meiner Schule entfernt befanden. Während Frau Meyer ausstieg und etwas aus dem Kofferraum holte, blieb ich noch auf dem Beifahrersitz sitzen.

"Komm schon Vitus. Steig bitte aus! Du weißt, dass du das alles hier nicht verhindern kannst. Vielleicht kannst du es hinauszögen und unangenehm machen, aber verhindern kannst du es nicht, also steig bitte aus!" sagte sie mit fester Stimme. Ich seufzte und stieg langsam aus. Links von uns sah ich ein Haus mit großen Fenstern und einem gepflegten Vorgarten.

Ich öffnete die hintere Tür und nahm meine Tasche vom Rücksitz. Langsam schulterte ich sie und folgte Frau Meyer auf das Haus zu. Wir durchquerten den Vorgarten und standen schließlich vor der großen Haustür.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt