ZWEIUNDDREIßIG

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Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, wurde mir die Situation klar. Das Gespräch ging mir noch einmal durch den Kopf und ich ließ den Blick durch den Raum schweifen. In der Mitte des Raumes saß die Frau auf dem Boden. Ihre Nase war blutig und ihr Gesichtsausdruck geschockt.

Plötzlich wurde mir bewusst, was ich getan hatte. Ich sackte auf dem Bett in mich zusammen und wäre auf den Boden gefallen, wenn Robin mich nicht gestützt hätte. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, weshalb ich einfach gar nichts dachte. Mein Kopf war gefüllt mit einem weißen Schleier und langsam legte sich dieser über meinen Blick. Alles was ich danach noch mitbekam, war wie jemand mich sanft auf das Bett legte.

Als ich wieder zu mir kam, war der Raum leer. Mein Kopf dröhnte und ich hatte Schmerzen in meiner Schulter. Vorsichtig legte ich mich zurück in das weiche Kissen und schloss meine Augen wieder. Nach wenigen Minuten klopfte es an der Tür. Kurz darauf stand der Arzt neben meinem Bett.

"Alles in Ordnung, Vitus?" fragte er und ich nickte. "Was ist überhaupt passiert? Geht es der Frau gut?" fragte ich besorgt, schließlich hatte ich ihre Verletzungen verursacht. Der Arzt seufzte kurz, dann sagte er: "Eigentlich darf ich dir das ja gar nicht erzählen, aber ich glaube du darfst es wissen. Sie hat zum Glück keine gebrochene Nase, aber sie hatte einen ordentlichen Schock. Und was genau passiert ist: Du hast dich so sehr aufgeregt, dass dein Kreislauf zusammengebrochen ist.".

Erleichtert, dass ich die Frau nicht allzu schwer verletzt hatte, setzte ich mich auf. Meine Schulter schmerzte noch ein wenig, weshalb ich meine Bewegungen in Zeitlupe ausführte. Herr Remark beobachtete mich die ganze Zeit. "Die Polizei ist nochmal da und möchte mit dir reden. Aber ich bitte dich, rege dich bloß nicht auf! Ich möchte nicht, dass du ein weiteres mal kollabierst. Kann ich mich auf dich verlassen?" fragte er und ich nickte.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt