Das Leben ist kein Wunschkonzert

EINUNDDREIßIG

Gerade als ich mich ein wenig beruhigt hatte, öffnete sich die Tür erneut. Im Rahmen stand eine Frau mittleren Alters. Sie ging auf die Polizisten zu und stellte sich vor: "Guten Tag. Mein Name ist Tanja Meyer. Ich bin die Mitarbeiterin vom Jugendamt. Ich bin hier, wegen dem jungen Vitus.".

Ich hatte mich zwar gerade ein wenig beruhigt, aber diese Begegnung brachte mich wieder auf die Palme. Ich sprang wieder auf und schubste Robin zur Seite, der versuchte sich mir in den Weg zu stellen. "Sie sind also von dieser Sorte, die glauben Sie würden einem Jugendlichem helfen, wenn Sie ihn aus seinem Umfeld herausreißen und einfach in so ein schäbiges Heim zu stecken! Viele dieser Leute wollen einfach, dass es so wird wie früher und Sie kommen an und zerstören alles, was noch geht! Sie sind das Letzte!" schrie ich die Frau an und ging auf sie los.

Ich warf mich auf sie und schaffte es sie zu Boden zu bringen. Ich wälzte mich über ihr und versuchte irgendwie mit Fäusten und Tritten auf sie einzuwirken. Jedoch nach wenigen Augenblicken wurde ich von starken Armen zurückgezogen.

Ich schlug weiter um mich, doch die Polizisten fixierten mich gut. Der eine kniete auf meinen Beinen und Robin kniete halbwegs auf meinem Oberkörper und hielt meine Arme fest. Ich kämpfte gegen diese ausweglose Situation an, bis der Arzt kurze Zeit später in den Raum kam und mir über den Zugang, der noch in meiner Vene steckte, ein Beruhigungsmittel spritzte, was helfen sollte, mich zu kontrollieren.

Während sich ein paar Schwestern mit dem Polizisten um die Jugendamtsmitarbeiterin kümmerten, hielt Robin mich noch immer fest und Jakob Remark, bewachte mich von der medizinischen Seite aus.

Langsam wirkte das Medikament und Robin konnte seinen Griff ein wenig lockern. Er half mir aufzustehen und führte mich zu meinem Bett. Als ich mich hingelegt hatte, deckte er mich vorsichtig zu und beobachtete mich besorgt.