HUMDERTUNDZEHN

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Stumm kaute ich auf meiner Lippe und stand dann auf, um mein Handy vom Nachttisch zu nehmen. Ich suchte die NAchricht von Moritz raus und seufzte, bevor ich auf den Playbutton drückte. Wieder war Robins Stimme zu hören, die die schmerzende Worte sagte.

Als die Aufnahme beendet war, legte ich das Handy mit leicht zitternder Hand zurück und blickte Robin enttäuscht an. "Erkläre mir das!", forderte ich ihn auf und ließ mich auf mein Bett sinken.

Robin sah etwas schockiert aus, dann sagte er: "Ich weiß zwar nicht, wo du das her hast, aber dieses Gespräch ist vollkommen aus dem Kontext gerissen. Bitte lass es mich erklären und uns dann wieder vertragen.".

Ich nickte ihm zu, sodass er fortfuhr: "Ich habe das tatsächlich gesagt, aber ich habe mit dem Jugendamt telefoniert. Ich wollte mich erkundigen, ob wir für dich nicht eine angenehmere Unterkunft finden können als das Heim, weil du so enttäuscht warst, als du bei Marie rausgeflogen bist. Aber dieser Mitarbeiter am Telefon war nicht so kompetent und wollte mit mir die ganze Zeit über einen anderen Jungen sprechen, was mich ziemlich genervt hat. Naja, und dann bin ich ein bisschen lauter geworden. Aber du hast Recht, auf der Aufnahme kann man das nicht wirklich erkennen, also wo hast du die her?".

Ich musste tief durchatmen, bevor ich antworten konnte. Robin wollte sich um mich kümmern. In mir stieg die Wut gegenüber Moritz wieder und ich suchte den Blickkontakt mit Phil, welcher mir aufmunternd zunickte. "Ich habe sie zugeschickt bekommen von jemandem aus dem neuen Heim.", antwortete ich.

Einen Moment war es still, dann erhob ich meine Stimme wieder: "Ihr seid doch eigentlich hier, um meine Aussage aufzunehmen und mich zu befragen oder?". Auf ein Nicken der Polizisten hin, sprach ich selbstbewusst weiter: "Gut, ich möchte jemanden wegen Körperverletzung in mehreren Fällen anzeigen.".

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt