HUNDERTUNDZWEI

435 25 4
                                    

Am Ende des Flures bog ich ab und sprintete einen weiteren Gang entlang, bis ich schließlich ein Treppenhaus erreichte. Ich riss die schwere  Zugangstür auf und folgte den Treppen nach unten. Ich hatte mich beim Rennen nicht umgesehen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Phil und die Polizisten mir folgten und mich suchen würden.

Keuchend rannte ich weiter, bis ich eine Kellertür erreicht hatte. Schwungvoll riss ich sie auf und ein weiterer Gang erstreckte sich vor mir. An der Tür hatte 'Kein Zutritt für Unbefugte' gestanden, aber das war mir im Moment egal.

Schnaufend rannte ich weiter und versuchte, alle möglichen Türen zu öffnen, um ein Versteck zu finden. Endlich fand ich eine unverschlossene Tür, welche mich in eine Art Abstellkammer führte. Mehrere Wäschewagen standen in dem Raum herum und kurzerhand zwängte ich mich zwischen ihnen hindurch und ließ mich dahinter, für die Tür versteckt, an der Wand hinabgleiten.

Die Panik steckte immernoch in jedem meiner Glieder und ich hatte große Mühe meinen Atem zu beruhigen. Schweiß und Tränen rannen über mein Gesicht und ich schluchzte unaufhörlich.

Erschöpft und verzweifelt ließ ich meinen Kopf auf die Knie sinken und vergrub ihn unter meinen Armen. Das Licht in der Kammer erlosch und so saß ich nun alleine in der Dunkelheit und weinte. Der Polizist, der hinter Phil in der Tür gestanden hatte, war Robin gewesen.

Ich hatte gehofft, ihn nie wieder in meinem Leben sehen zu müssen, aber ihn so schnell wiederzusehen, hatte mich in Panik versetzt. Noch immer  schluchzend fuhr ich mir durch die Haare und hoffte einfach, nicht gefunden zu werden.

Langsam schaffte ich es, meinen rasenden Atem zu beruhigen und somit war nur noch ein gelegntlicher Schluchtzer zu hören. Ansonsten war ich alleine in der Dunkelheit der Abstellkammer, versteckt hinter zwei Wäschewagen mit dem Ziel, nicht gefunden zu werden.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt