NEUNUNDNEUNZIG

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Phil hielt mich eine ganze Weile so im Arm und beruhigte mich. Nach einiger Zeit jedoch entfernte sich Phil ein wenig von mir, sodass er mir ins Gesicht schauen konnte. "Ich weiß, dass es dir schwer fällt und das kann ich tatsächlich gut verstehen, aber wenn du mit jemandem darüber sprichst, dann können wir dir helfen und die Person kann ihre gerechte Strafe bekommen!", redete Phil sanft auf mich ein.

Stumm starrte ich auf meine Schuhe. "Und wenn ich es selbst war?", fragte ich mit zitternder Stimme. Zwar wollte ich Phil nicht anlügen, aber ich hatte so große Angst vor Moritz, dass ich einfach Niemandem davon erzählen konnte.

Phil musterte mich mit einem prüfenden Blick und sagte dann: "Das könntest du vielleicht jemand anderem so erzählen, aber nach allem was passiert ist: Wie wir dich aufgefunden haben, deine Probleme zu vertrauen, die Person, die hier in deinem Zimmer war... Nach all dem soll ich dir glauben, dass du das selbst warst? Ehrlich Vitus, wer immer das war, derjenige hat eine Strafe zu bekommen! Wir können dafür sorgen, dass diese Person nie wieder auch nur in deine Nähe kommt, aber dafür musst du mit mir sprechen!".

Stumm starrte ich in sein Gesicht, als er noch hinzufügte: "Du brauchst keine Angst zu haben, Vitus.". Ich schloss meine Augen und versuchte die verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Leicht genervt seufzte Phil und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Herein trat mein behandelnder Arzt. Seinen Namen hatte ich vergessen, aber er war mir eigentlich auch egal.

Lächelnd nickte er Phil zu und ließ dann seinen Blick zumir wandern. "Ich hoffe es geht dir soweit ganz gut, von medizinischer Sicht jedenfalls sind deine Verletzungen größtenteils bereits auf dem Weg der Besserung.". Ich nickte nur abwesend, als der Arzt fortfuhr: "Ich habe vorhin mit der Polizei telefoniert und man sagte mir, dass demnächst eine Streife vorbeikommt, die dich befragen möchte, nur damit du Bescheid weißt. Ich komme dann später nochmal vorbei.".

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ er den Raum wieder und die Tür schlug hinter ihm zu.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt