SIEBZIG

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Den Moment, in dem ich geschockt dalag, nutzte Moritz blitzschnell, presste mir seine Hand auf den Mund und flüsterte: "Wenn du auch nur einen Mucks machst, dann kannst du was erleben. Mein Vater wird immer mir glauben, wenn du ihm etwas erzählst."

Überheblich grinsend nahm er die Hand wieder von einem Mund und zog mich an meinem Shirt aus dem Bett. Undsanft landete ich auf dem harten PVC-Boden. Ich war immer noch unfähig mich zu bewegen, also  zerrte mich Moritz in die Mitte des Raums, wo mittlerweile ein Stuhl stand.

Stumm setzte ich micch auf den Stuhl und starrte an Moritz vorbei auf die Zimmertür. "Was wollt ihr von mir?", zischte ich, ohne Moritz anzusehen. 

"Eine Erklärung", flüsterte er bedrohlich zurück und zückte sein Smartphone. "Was ist das?", fragte er, während er mir ein Bild unter die Nase hielt. Auf dem Bild waren Robin und ich während unseres heutigen Gespräches auf dem Schulhof zu sehen.

Wut schwappte in mir auf. "Woher habt ihr dieses Bild? Stalkt ihr mich oder was?", zischte ich. Keine Sekunde nach dem meine Worte verklungen waren, klatschte es. Moritz hatte mir eine Backpfeife geben. "Das war nicht die Antwort auf meine Frage. Warum hast du mit dem Bullen geredet?", fragte er leise.

"Das geht euch gar nichts an!", zischte ich und schaute Moritz zum ersten Mal direkt in die Augen. Wieder gab er mir eine Backpfeife, diesmal heftiger, sodass mein Kopf leicht beiseite schlug. "Beantworte mir endlich meine Frage: Was hast du mit dem Bullen besprochen?", flüsterte er nun bedrohlich.

Ich wollte Moritz nicht die Wahrheit sagen, aber was anderes würde er mir wahrscheinlich nicht glauben. Es musste eine Notlüge her. Fieberhaft überlegte ich, jedoch fiel mir nichts ein. "Was hast du dem Bullen erzählt?", zischte Moritz und man merkte, wie seine Geduld nachließ.

Ich schwieg und starrte auf den Boden vor mir. Sollte er doch denken, was er wollte. 

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt