Teil 13

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Ich sah das Puder an, es war zwar ein wenig dunkler als meine Haut, aber es war das hellste, also nahm ich es.
"Hast du alles gefunden, was du brauchst?", meine Mutter kam zu mir.
"Ich denke schon."
Sie sah auf meine Ausbeute: "Du brauchst aber mehr als nur das." Schminke und ich, eine gute Kombi, sage ich doch.
Nachdem wir nun wirklich alles besorgt hatten, um mein Gesicht ein wenig menschlicher aussehen zu lassen, gingen wir an die Kasse und bezahlten. Als nächstes fuhren wir zu einem Supermarkt und machten einen Großeinkauf, wobei Toast und Pizzen ganz oben standen.
"Kann ich mir ein Müsli mitnehmen?", fragte ich, denn das war im Moment wesentlich leichter zu essen, als Brote zu beschmieren und deswegen blöd von der Seite angemacht zu werden.
"Klar, such dir eins aus und willst du noch eine Brezel oder sonst etwas, du hast ja heute noch gar nichts gegessen."
"Eine Brezel wäre gut." Sie nickte und lief in Richtung der Backwaren, während ich mir ein Schokoladenmüsli heraussuchte. Als wir alles hatten, fuhren wir wieder zurück nach Hause.

Die restlichen Tage bis Mittwoch vergingen relativ schnell, da ich den ganzen Tag Serien schaute oder etwas auf meinem Handy spielte. Mit meinem Adoptivvater redete ich eigentlich gar nicht, nur ab und zu äußerte er ein paar Bemerkungen, die ich geflissentlich ignorierte.
Es war gerade halb acht abends und ich schaute die letzte Staffel meiner Serie fertig. Vorhin hatte ich mit Nelli geschrieben und ihr erklärt, wie es zu meinem Bruch kam, woraufhin sie ziemlich ausgerastet war.
Ich hatte mich mittlerweile auch jeden Tag mit Steve Wilson befasst, doch ich hatte nur herausgefunden, wann er geboren wurde, und dass er zwei Kinder hatte.
Auch jetzt erfuhr ich wieder rein gar nichts. Es klopfte und ich klappte den Laptop zu.
"Es gibt Abendessen, ich habe gekocht."
"Bin gleich da." Meine Adoptivmutter schloss die Tür, nachdem ich das gesagt hatte.
Zur Sicherheit fuhr ich den Laptop herunter und ging dann nach unten.
"Warum ist für vier Personen gedeckt?", ich ging die Leute durch, die meine Eltern kannten, doch keiner wohnte hier in der Nähe.
"Deine Freundin kommt zu Besuch", meine Mutter lächelte. Ich runzelte die Stirn und wollte etwas sagen, doch da klingelte es schon. "Mach auf, das ist sie bestimmt!" Ich ging zögerlich zur Tür und drückte die Klinke nach unten.
Ein bekanntes Gesicht lächelte mich an, es war Nelli.
"Was, wie-", nuschelte ich.
"Erklärungen später", raunte sie mir zu und ging an mir vorbei. Sie grüßte meine Adoptiveltern. Was mir sofort auffiel, war, dass sie relativ normale Sachen anhatte, nämlich eine Jeans und einen einfarbiger Pullover. Sie war auch nicht so extrem geschminkt wie sonst, was mir ehrlich gesagt viel besser gefiel.
Ich nahm neben Nelli am Tisch Platz. Meine Mutter hatte sich wirklich Mühe gegeben, denn es gab selbstgemachte Nudeln und irgendein komisches Gemüse, was aber ausnahmsweise gut schmeckte.
"Wie kommt es denn, dass du hier in der Gegend bist, Nelli?", fragte mein Vater.
Sie kaute zu Ende und lächelte: "Ich habe meine Tante besucht und da ist mir die Idee gekommen, auch nochmal bei Ihnen vorbeizuschauen." Er nickte. Das Essen verlief sonst relativ ruhig, was ich auch gut fand und trotzdem war ich beunruhigt, denn ich wusste, dass Nelli nicht ohne Grund hier war.
Als wir alle mit dem Essen fertig waren, sagte meine Mutter: "Ihr könnt schon hoch gehen, ich räume das hier auf."
"Sehr freundlich", meinte meine beste Freundin und dann gingen wir in mein Zimmer. Sie hopste gleich auf mein Bett und ich schloss die Tür. "Ihr habt schon eine geile Hütte, dein Zimmer ist auch nicht schlecht."
"Warum bist du hier?", ich stand in der Mitte des Raumes.
"Darf ich also nicht mal mehr meine Freunde besuchen?" Ich sah sie kritisch an. "Na gut, ich sag es dir ja schon", sie klopfte auf den Platz neben sich.

Nightmare-Ist Angst stärker als Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt