Unerwartet

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(Fluff)
Wörter: 725


Sherlock PoV:

Langweilig, langweilig und nochmal langweilig. Wie ich diese Langeweile hasste. Seit nun schon fünf Tagen hatte ich keinen Fall mehr und der letzte war grade mal eine Vier gewesen. Für diese Kleinigkeit hatte ich nicht mal John schicken müssen. Diesen "Selbstmord" hatte ich nur durch Gerhard Lestrades Beschreibung lösen können.

Ich wusste nicht, was mit den Kriminellen Londons los war. Vielleicht versuchten sie eine neue Taktik und wollten mich durch gähnende Langeweile umbringen.
Also, was sollte ich tun um eben dieser zu entkommen?

Ich könnte ins St. Barths fahren und neue Experimente an den Leichen durchführen. Doch Molly Hooper hatte heute ihren freien Tag und die anderen Pathologen ließen mich nicht an die Leichen heran.
Die Experimente, die wie immer in unserer Küche standen, musste ich ich noch stehen lassen. Sie benötigten noch drei weitere quälende Tage bis ich sie wieder untersuchen konnte.

Im TV lief nur Schrott und die Bücher in der Wohnung hatte ich alle schon mindestens zwei mal gelesen. Wir benötigten wohl dringend Neue.

Blieb also nur noch John. Der jedoch war einkaufen.
Mir war zwar langweilig, aber ich würde mich trotzdem nicht darauf herablassen, so etwas Gewöhnliches wie den Einkauf zu erledigen.

Nach einer weiteren halben Stunde kam John endlich wieder nach Hause. Er trug zwei schwer aussehende Papiertüten in den Händen, doch ich stand nicht auf um ihm zu helfen. Zu gewöhnlich.

John PoV:

Als ich wieder vom Einkaufen zu Hause ankam, saß Sherlock in seinem Sessel und versuchte sich seine Langeweile nicht anmerken zu lassen. Er war eigentlich ein guter Schauspieler, doch ich kannte ihn mittlerweile zu gut und seine immerwährende Langeweile konnte er vor mir nie lange verstecken. Da würden ihm meine Neuigkeiten bestimmt gefallen.

Ächzend und mit einem genervten 'Danke, geht schon' in Sherlocks Richtung stellte ich die schweren Einkaufstüten auf dem letzten sichtbarem Stück Küchentisch ab. Der Rest war mit Sherlocks Experimenten übersät.
Da dieser mal wieder keine Anstalten machte mir zu helfen die Einkäufe zu verstauen, beschloss ich, ihm die erlösende Nachricht noch nicht zu übermitteln. Bei dem Fall, den Lestrade, welchen ich zufällig auf dem Rückweg getroffen hatte, mir - also eher Sherlock -angeboten hatte, standen ausnahmsweise mal keine weiteren Menschenleben auf dem Spiel und so konnte ich Sherlock noch ein wenig länger in seiner Langeweile versauern lassen.

Doch nachdem alle Einkäufe an ihre Plätze geräumt waren, konnte ich nicht anders. Lestrade brauchte unsere (Sherlocks) Hilfe und meinen Lieblings-Consulting-Detective wollte ich auch nicht weiter foltern.

"Du hast mal wieder Langeweile", begann ich.

"Sehr gute Deduktion, Jawn", antwortete Sherlock genervt.

"Ich könnte dir eventuell behilflich sein, aber nur, wenn du Bitte sagst." Ein bisschen gemein wollte ich trotzdem sein. Ich brauchte auch mal meinen Spaß.

"Wie könntest du mir schon behilflich sein?" Die Worte sollten beleidigend klingen, doch ich konnte die Neugierde heraushören.

"Ich könnte dir von dem Fall erzählen, den Lestrade für dich hat, aber das interessiert dich ja wohl nicht."

"Welcher Fall?" Jetzt könnte jeder Idiot die Neugier hören.

"Sag Bitte", sagte ich nochmal und konnte mein Grinsen nicht verbergen. Ich wusste, dass er nachgeben würde.

"Bitte", murmelte Sherlock. Ich legte eine Hand hinter mein Ohr, um ihm zu verstehen zu geben, dass es zu leise war.
"John, bitte sag mir, was für einen Fall Lestrade für mich hat... bitte!"
Jetzt war ich mehr als zufrieden und konnte ihm von dem Fall erzählen.

"...Lestrade verzweifelt bereits und du sollst ihm ein weiteres Mal den Allerwertesten retten. Ich würde dich ja gerne begleiten, aber Sarah kommt heute Abend vorbei und ich muss noch aufräumen."

Sherlock PoV.:

Endlich wieder ein interessanter Fall. Dass John nicht mitkommen konnte, war nicht ganz so toll, eigentlich eher richtig sch***e, aber ich wollte jetzt keine Zeit mehr damit verlieren, ihn zu überzeugen, das verdammte Date abzusagen. Dafür war ich gerade viel zu aufgekratzt.
Schnell stürtzte ich zum Kleiderständer und zog mir meinen Mantel über. Dann lief ich zurück zu John, drückte ihm einen Abschiedskuss auf den Mund und verließ dann unsere Wohnung.

Erst als ich ein Taxi heranwinkte, realisierte ich, was ich gerade getan hatte.

Ich konnte mich einfach nicht gegen das Grinsen, das sich auf meinem Gesicht ausbreitete, wehren. Und den Gedanken, dass John sein Date mit Sarah nun doch hoffentlich absagen würde, konnte ich auch nicht abstellen.

Doch was passierte, als ich wieder nach Hause kam, hatte ich wirklich nicht erwartet...

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Hey ein weiterer One-Shot meinerseits ist geboren.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu einen zweiten Teil schreiben soll oder ob ich das Ende einfach offen lasse.
Wer einen zweiten Teil zu dieser Story haben möchte, kann ja mal Bescheid geben.

Heal,
super-student :)

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt