Brandstiftung

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Falls euch ein besserer Titel einfällt, immer her damit. 

Wörter: 447



Er wusste von Anfang an, dass es ein Fehler gewesen war, ohne vernünftigen Plan in dieses Gebäude zu gehen. Mal ehrlich, wer rennt schon einem Mehrfachbrandstifter in ein Gebäude hinterher, in dem sehr, sehr leicht entzündbare Chemikalien gelagert wurden? 

Die Antwort: Sherlock Holmes.

Man sollte der Meinung sein, dass ein Genie nicht auf so eine einfache Falle reinfallen würde, doch falsch gedacht. Blindlinks  war Sherlock dem Täter in das Gebäude gefolgt und alles, was John hatte tun können, war entweder draußen auf seine Rückkehr zu warten oder ihm hinterherzueilen. Natürlich konnte er seinen besten Freund nicht im Stich lassen und das hatte er jetzt davon. 

Das Haus war abgebrannt, der Täter hatte sich versehentlich mit angezündet, Sherlock hatte eine leichte Rauchvergiftung, was er allerdings nicht einsehen wollte und sich vehement gegen jegliche Behandlungsversuche der Rettungskräfte, die inzwischen eingetroffen waren, wehrte und John stand bibbernd in der kalten Herbstluft. Sein Pullover hatte Feuer gefangen. Er hatte ihn zwar noch schnell genug ausziehen können um irgendwelche Schäden zu vermeiden, doch aus naheliegenden Gründen hatte er keine Wechselsachen dabei.

Die Decke, die in jedem Krankenwagen mitgeführt wurde, wurde den Opfern des Brandstifters gegeben, die Sherlock und John in erster Linie hatten retten wollen.

Doch John hätte in diesem Moment alles für diese Decke getan.

Es  war nicht nur die Kälte, die sich durch ihn hindurch fraß, sondern auch seine Narbe.

Seit er dieses Ding hatte, hatte es keiner gesehen. Er mochte seine Narbe nicht sonderlich. Sie zeigte, dass er verletzlich war und würde ihn für immer an einen Lebensabschnitt erinnern, den er am liebsten vergessen würde. 

Unauffällig verschränkte er immer wieder seine Arme in der Hoffnung, diesen Makel zu überdecken. Aber keiner seiner Versuche kam ihm natürlich vor. Vermutlich würde er alle Aufmerksamkeit auf das lenken, was er so sehr verstecken wollte.



Endlich wurde Sherlock in Ruhe gelassen. Diese Ärzte konnten einem wirklich auf die Nerven gehen. Es gab nur einen Arzt, den er mochte und dem er wirklich vertraute und der lebte mit ihm unter einem Dach, verdammt. Aber das wollte ja niemand kapieren.

Er schaute sich nach John um. Es dauerte ein wenig, aber schließlich fand er den Blonden. Er sah verlegen aus und versuchte immer wieder, seine Narbe zu verdecken.

Sherlock fand zwar, dass diese Narbe John noch besonderer machte als er ohnehin schon war, aber er konnte ihn verstehen. Er mochte seine Narben ja auch nicht sonderlich.

Langsam ging er hinüber zu seinem Freund. Wortlos zog er seinen Mantel aus und legte ihn John um die Schultern. Dankbar lächelte John ihn an und zog den Mantel enger um sich.

Er war ihm viel zu groß, ging ihm bis zu den Füßen und seine Arme waren auch im Nirgendwo verschwunden, aber er erfüllte seinen Zweck.

"Danke, Sherlock."

"Keine Ursache."



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Eigentlich habe ich den nur geschrieben, weil ich John in Sherlocks Mantel super süß fände. Ich meine, STELLT ES EUCH VOR!!! Ich habe von der Vorstellung eine leichte *hust* Fangirlattacke bekommen.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt