Johnlock OneShots

Uni!Lock

Wörter: 1267

Es war der erste Tag des Wintersemesters und John war super aufgeregt. Das erste Mal allein leben und Uni. Besser konnte es ja kaum kommen.

Er betrat das große Gebäude, in dem die Einführungsveranstaltung stattfinden würde und schaute sich staunend um. Das war definitiv ein Unterschied zu seiner vorherigen Schule, an der er vor ein paar Monaten erst sein Abitur abgelegt hatte.

Die Eingangshalle war riesig. Mehrere Flure, die durch Glastüren vom Eingangsbereich abgetrennt wurden, führten zu den Laboren und Hörsälen.  Zu seinem Glück war ausgeschildert, wo die Erstsemester hin mussten. Er hätte sich hier drin vermutlich verlaufen.

Aufgeregt folgte er den Schildern und kam schließlich in einen großen Hörsaal. Schnell suchte er sich einen Platz und setzte sich hin, bevor er sich umsah. Der Raum war schon ziemlich voll. An die hundert Studenten füllten die Reihen und machten sich mit einander bekannt.

"Hey", sagte plötzlich eine Stimme neben John. "Ist der Platz noch frei?" John sah hoch und blickte in ein lächelndes Gesicht eines blonden Jungen. "Klar", antwortete er.

Der andere Junge setzte sich und streckte John seine Hand entgegen. "Ich bin Greg." John ergriff die Hand und schüttelte sie lächelnd. "John Watson."

Bevor peinliches Schweigen auftreten konnte, stolperte ein Mädchen quasi in ihre Reihe. "Ah, tut mir leid", stotterte sie. "Ich wollte nur, ähh... Ist der Platz noch frei?", fragte sie und deutete auf den freien Stuhl neben Greg. Dieser nickte und nahm ihr ihre Tasche ab, die ihr erneut von der Schulter zu rutschen drohte. "Danke", murmelte sie verlegen.

"Kein Problem", sagte Greg. "Oh, ich bin übrigens Greg und das ist John." John winkte dem Mädchen zu. "Ah, Molly", stellte sie sich vor. "Ich will Medizin studieren."

"Wirklich?", fragte John überrascht. "Ich auch."

"Echt? Cool!" Molly schien genau so begeistert wie John, jemanden gefunden zu haben, der einige Kurse mit ihr zusammen haben würde.

Als der Professor herein kam, stellte sich das laute Gemurmel langsam ein. Der Professor räusperte sich, bevor er in einer monoton gelangweilten Stimme anfing zu sprechen. "Willkommen, Erstsemester. Wir freuen uns, dass ihr unsere Einrichtung gewählt habt, um euren Geist zu erweitern und ich heiße euch im Namen des Kollegiums herzlich willkommen." Es folgte verhaltener Applaus. Die Rede klang irgendwie wie von einem über motivierten Referendar geschrieben und passte überhaupt nicht zu diesem gelangweilten Ton. Die gute Laune ließ John sich trotzdem nicht nehmen und schrieb fleißig alle Informationen, die er zum Überleben an dieser Einrichtung brauchen würde, mit.

Als die Einführungsstunde vorüber war, verließ John zusammen mit Greg und Molly den Saal. "Also, wann habt ihr eure erste Vorlesung?", fragte er neugierig. Die andern beiden guckten auf ihren Stundenplan. "Erst in drei Stunden", antwortete Greg. "Drei ein halb", gab Molly zurück.

"Großartig. Ich hab meine auch erst heute Nachmittag. Habt ihr Lust, einen Kaffee trinken zu gehen?"

Es war, als ob sie sich schon jahrelang kennen würden. Alles schien so einfach mit den beiden und John fühlte sich gleich wohl bei ihnen. Vielleicht lag es nur an seiner positiven Einstellung seinem neuen Leben als Student gegenüber, aber er genoss die Gesellschaft des schüchternen Mädchen und des witzigen Jungen.

Ein paar Wochen später hatte John sich schon gut eingelebt. Er konnte seinen Stundenplan aus dem FF und nach ein wenig Übung schaffte er es mittlerweile sogar, den Berg an Hausaufgaben und Nacharbeitungen systematisch abzuarbeiten und trotzdem noch Freizeit zu haben.