Sherstrade

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Keine Sorge, der Titel ist nur auf Freundschaftsbasis gemeint, aber mal ne andere WARNUNG: Deathfic voraus! Ich weiß, dass ich keine schreiben wollte, aber dann hab ich mir Headcanons angeguckt. War vermutlich keine gute Idee. Wie auch immer. Für die Geschichte wird es kein Happy End geben. Wer nicht mit einem Character Death zurecht kommt, sollte das hier vielleicht lieber nicht lesen! 
Ich hab Sad Scenes schon mal besser hinbekommen, aber egal. 

Wörter: 655
Angst/Trigger


Greg seufzte. Es war ein langer Tag gewesen und er hatte sich seinen Feierabend wirklich verdient. Und trotzdem saß er immer noch in seinem Büro und füllte die letzten Papiere aus. Gott, wie sehr er sich auf sein Bett freute. 

Sein Handy vibrierte und er hoffte so sehr, dass es kein neuer Fall war. So sehr er seinen Job auch liebte, er brauchte auch mal ein paar Stunden Schlaf. 

Es war kein neuer Fall, sondern eine Nachricht von John. Ich mache mir Sorgen um Sherlock. Er antwortet nicht auf meine Nachrichten, aber ich komme hier nicht weg. Könntest du nach ihm sehen? -JW

Seit Rosie auf der Welt war, hatte John kaum noch Zeit für seinen besten Freund, was dazu führte, dass Greg immer öfter in der Bakerstreet vorbei schauen musste. Meistens war es nichts und Sherlock ignorierte John nur, weil sein Handy zu weit weg lag, doch schon mehr als einmal war Greg froh gewesen, nach dem Detective gesehen zu haben.

Er gähnte. Das würde wohl einen Umweg nach der Arbeit bedeuten, bevor er endlich nach Hause kommen würde. Schnell schrieb er John zurück, bevor er seine Sachen zusammen packte. Er war für heute fertig hier.

Greg verließ das Yard und setzte sich in sein Auto. Auf dem Weg zur Bakerstreet versuchte er, sich nicht allzu große Sorgen zu machen. Vermutlich war wieder nichts und John machte ihn umsonst verrückt. 

Er parkte seinen Wagen direkt vor der Tür der 221b und zog seinen Schlüssel. Genau für diese Fälle hatte John ihm einen Ersatzschlüssel machen lassen. Sherlock wusste nichts davon, oder zumindest tat er so. 

Langsam stapfte der DI die Treppe hinauf in Sherlocks Wohnung und öffnete die Tür. "Sherlock?", rief er in die scheinbar leere Wohnung hinein. Keine Antwort. Vorsichtig tastete Greg sich seinen Weg voran. Der Boden war übersäht mit Büchern, Papieren, Streichhölzern und vielem anderen Kleinkram. Die Luft roch nach Nikotin. Sherlock hatte wieder geraucht. 

Als Greg so weit war, dass er in die Küche gucken konnte, stockte ihm der Atem. Sherlock lag regungslos auf dem Boden.  Vor ihm lagen mehrere leere Spritzen. Greg sprintete sofort zu ihm. Er ging auf die Knie und zog Sherlocks reglosen Körper zu sich. Er schüttelte ihn und versuchte ihn wieder aufzuwecken. Er merkte gar nicht, dass ihn Tränen über's Gesicht liefen. 

"Sherlock", rief er, doch der Detective reagierte nicht. "Sherlock!", wiederholte er lauter und schüttelte ihn fester. Endlich öffnete der Braunhaarige schwach die Augen. "Sherlock, warum?", fragte Greg. Ihm war klar, dass Sherlock sterben würde. Ihm war auch klar, dass er nichts tun konnte. Der Krankenwagen würde viel zu lang brauchen und er selbst hatte keine Ausbildung für diesen Fall.

"John", hauchte Sherlock. "Mary." Mehr brauchte Greg gar nicht. Er verstand. Seit John nur noch selten bei Sherlock war, hatte Sherlock Greg mehrmals erzählt, was er empfand und wie sehr es ihm wehtat, ihn mit Mary zu sehen. Er war dabei nie in nüchternem Zustand gewesen und Greg war sich nicht sicher, ob er sich überhaupt daran erinnern konnte.

"Ich bin froh, dass du hier bist, Greg", sagte Sherlock schwach und Greg brach zusammen. Ausgerechnet jetzt musste Sherlock sich an seinen Namen erinnern. Ausgerechnet, wenn er seine letzten Atemzüge nahm. 

Sherlock schloss seine Augen und sein letzter Atemzug entwich ihm. Greg hätte nie gedacht, dass er derjenige sein würde, in dessen Armen Sherlock Holmes sterben würde, doch es war so. 

Eine geschlagene Stunde saß er da, Sherlocks leblosen Körper immer noch in seinem Schoß, und ließ die Tränen laufen. Er hatte nicht gewusst, dass er den zweiten Tod des CDs so sehr bedauern würde, doch Sherlock war ihm in den letzten Jahren richtig ans Herz gewachsen und Greg hätte ihn ohne zu Zögern als einen seiner besten Freunde beschrieben. 

Nach einer Stunde, wischte er sich die Tränen weg und rief einen Krankenwagen, um die Leiche abholen zu lassen. Er würde sich eine Geschichte für John ausdenken müssen. Es würde den Arzt umbringen, wenn er wüsste, dass Sherlock sich das Leben genommen hatte, weil er dachte, dass John ihn vergessen hatte. Noch einen Freund konnte Greg nicht verlieren.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt