Bad Experiment

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Wörter: 462


In der 221B Bakerstreet war alles ruhig. John war einkaufen und Sherlock saß in der Küche vor seinem Mikroskop, in das er konzentriert hineinsah. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war das Surren des brennenden Bunsenbrenners neben Sherlock. 

Er hatte ihn für das Experiment gebraucht, welches er vorher durchgeführt hatte und war nun einfach zu faul, ihn wieder auszudrehen. 

Doch wie jedes kleine Kind weiß, sollte man Feuer nicht unbeobachtet lassen. Johns Lieblingspulli, den er am Morgen über den Stuhl gehängt hatte, war der Flamme wohl ein wenig zu nah gekommen und hatte Feuer gefangen. 

Als Sherlock endlich roch, dass etwas nicht in Ordnung war, war es bereits zu spät. Als er das Feuer gelöscht hatte, klaffte ein großes Brandloch in dem Pullover. "Oh, Shit", murmelte Sherlock. Kurz darauf hörte er die Haustür ins Schloss fallen. John war wieder da. 

Sofort versteckte Sherlock den Pulli unter ein paar Zeitungen, die lose auf dem Tisch herumlagen, und stürmte zur Tür. Als John sie öffnete, strahlte Sherlock ihn an. "Hallo, John. Schön, dass du wieder da bist. Kann ich dir die Tüten abnehmen, die sehen so schwer aus." Er nahm John die Tüten aus der Hand und brachte sie in die Küche.

"Sherlock, was ist hier los?", fragte John skeptisch und folgte Sherlock in die Küche. Sherlock stellte die Tüten auf der Arbeitsplatte ab und drehte sich um. "Nichts", sagte er und schritt auf John zu. Er packte ihn bei den Schultern, drehte ihn um und schob ihn ins Wohnzimmer, wo er ihn dann auf das Sofa drückte. "Es ist nichts los. Du machst es dir jetzt einfach gemütlich, während ich den Einkauf ausräume und dir einen Tee mache."

Bevor John etwas erwidern konnte, war Sherlock schon wieder in der Küche verschwunden. John hörte, wie er den Wasserkocher anstellte und kurz darauf die eingekauften Sachen an ihre Plätze räumte.

Ein paar Minuten später kam Sherlock mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand zurück ins Wohnzimmer. Er stellte ihn neben John auf den kleinen Beistelltisch, bevor er sich zu John auf das Sofa kuschelte. 

Er küsste Johns Hals, kuschelte sich in seinen Freund hinein und flüsterte immer wieder "Ich liebe dich". 

John wurde von Minute zu Minute misstrauischer. Es war sehr selten, dass Sherlock sich so verhielt. Als sein Freund zum dritten Mal in zwei Minuten fragte, ob John wüsste, wie sehr er ihn liebte, reichte es ihm. "Ok Sherlock, was zum Teufel hast du getan?"

Sherlock murmelte etwas unverständliches in Johns Pullover. "Sherlock, sprich ein wenig deutlicher", warnte John. "Was hast du gemacht?"

"Deinen Lieblingspullover verbrannt?" Sherlocks Stimme war immer noch leise, schuldig und es klang eher wie eine Frage als ein Geständnis. 

John seufzte. "Irgendwann musste das ja wohl passieren."

Er lachte, als Sherlock sein Gesicht wieder in seinem Pulli vergrub. Na, wenigstens tat es ihm leid.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt