Vacations

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Ich wollte mal etwas auf Englisch schreiben und dann ist mir halt das hier in den Sinn gekommen. Das würde vielleicht mehr Sinn ergeben, wenn es nicht unbedingt eine Sprache wäre, die fast jeder versteht, aber tut einfach so, als ob kaum jemand Englisch sprechen könnte.

Ach ja. Um noch jemand bestimmtes zu triggern: Sorry for my bad English

Wörter: 1097

John genoss seine ersten Ferien seit langem. Die Tage in der Klinik wurden immer länger. Noch eine Woche mehr und John hätte es nicht länger ausgehalten.

Also saß er jetzt an einem ruhigen Strand, lauschte dem Rauschen der Wellen und las sein Lieblingsbuch, was ein weiterer willkommener Ausweg aus der realen Welt war.

"I mean did you see him?", fragte eine tiefe Stimme. John schaute auf. Zwei Männer leisteten ihm Gesellschaft an dem sonst noch leeren Strand. Einer von ihnen hatte lockige braune Haare, verdammt hohe, scharfkantige Wangenknochen und die verwirrensten Augen, die John je gesehen hatte. Eine Mischung aus blau, grün und grau. Der andere war ein wenig älter und hatte bereits graue Haare.

Beide schienen zu denken, dass John sie nicht verstand, da sie offensichtlich über ihn sprachen. Sie sahen ständig zu ihm rüber. Doch John konnte seit seiner Kindheit fließend Englisch sprechen und verstand jedes Wort. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und so auszusehen, als ob er sich wieder in sein Buch vertiefte.

"He is reading my favorite book. So he's not just cute but smart, too. Gerhard, look at him and please tell me that I can talk to him without making a complete fool out of myself."

"It's Greg, Sherlock, for the last time. And if you're interested in him just go and talk to him. You will never see him again if it goes wrong."

Eines wusste John. Wenn der Dunkelhaarige ihn ansprechen würde, wäre er nicht abgeneigt. Er hatte sich letzten Endes doch damit abgefunden, dass er bi war.

"I can't. I wouldn't even know what to say. He doesn't even look like he would understand me. His book is in German."

"Sherlock, goddammit, just go over there. You just said he was smart. I'm sure he will figure out what you're saying. Do it or I will, just to shut you up."

John grinste. Er war früher auch so gewesen. Unsicher und schüchtern, wenn es darum ging, Leute anzusprechen. Doch seine Freunde in der Uni hatten ihn so lange gezwungen, Mädchen in Bars anzusprechen, bis es für ihn wie atmen war.

"I wouldn't mind if you talked to me, you know." Er grinste breit in die Richtung des Lockenkopfes. Dieser lief feuerrot an.

"You.. ehm... you heard? I'm so-sorry. I didn't mean to, eh, you know..."

"Oh it's fine. I think you're cute, too, by the way. And I really love this book. It's my favorite."

Der andere Mann lachte und hatte wohl Mühe zu sprechen. "I'll see you later Sherlock. I want to spent some... couple time with your brother. Play nice you two." Er zwinkerte noch einmal und verließ dann den Strand.

"So", sagte John. "Sherlock, right? That's a weird name. But in a good way. I like it. I'm John."

"Hey John. Nice to meet you."

~~~~

Der Urlaub ging viel zu schnell rum. John verbrachte die meiste Zeit mit Sherlock. An seinem letzten Tag brachte Sherlock ihn sogar zum Flughafen, obwohl er selbst noch eine Woche bleiben würde.

"I will miss you", sagte John, als sie am Check-in standen.

"We still have our phones, don't we? We can always call each other. Please promise me, you will call."

John lachte. "Of course I will call you, you idiot."

"Your plane is waiting", sagte Sherlock traurig, als die letzte Durchsage für Johns Flug kam.

"I know", antwortete John ebenso traurig. "I don't want to go."

"But you have to."

"I know", flüsterte er und lehnte sich zu Sherlock hoch. Seine Lippen streiften die des anderen nur ganz sacht. Trotzdem spürte er ein Kribbeln in seinem ganzen Körper. "Please don't forget me."

"I couldn't", flüsterte Sherlock zurück, bevor John sich abwandte und Richtung Flugzeug ging. Er schaute sich nicht noch einmal um, denn er wusste, dass er dann nicht mehr weiter gehen würde.

~~~~

Sechs Monate später besuchte John seine Schwester in London. Der Kontakt zu Sherlock war weniger geworden, nur noch ein paar Nachrichten hier und da. Keiner der beiden schien wirklich Zeit zu haben.

"Johnny", rief Harry, als sie ihn am Flughafen entdeckte. John verdrehte die Augen, schloss seine Schwester aber dennoch in die Arme, nachdem er sich durch die Menge zu ihr gekämpft hatte.

"Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?"

"Und wie oft habe ich dich schon ignoriert? Jetzt gibt mir deine Koffer und steig ins Auto. Wir haben noch etwas vor."

Verdutzt schaute John Harry an. "Was denn?" Er wusste nicht, dass sie etwas geplant hatten.

"Ich muss einem Freund noch seine Reitgerte bringen. Er hat da mal wieder irgendein Experiment am Laufen."

John verstand immer noch nicht ganz, beließ es aber dabei und sah sich London an, während sie durch den Nachmittagsverkehr schlichen.

Ihr Ziel war ein Unikrankenhaus. "Willst du hier warten oder kommst du mit rein, Johnny?"

John seufzte. "Ich komme mit. Die spielen im Radio nur komische Musik." Er stieg aus und lief zusammen mit Harry in das Gebäude hinein. Im Aufzug drückte seine Schwester den Knopf für die Pathologie.

"Was für ein Freund ist das genau?", wollte er wissen. Harry zwinkerte ihm nur verschwörerisch zu. "Das wirst du schon sehen."

Als die Aufzugtüren sich wieder öffneten, zog Harry John förmlich zum nächsten Raum. Ohne Anzuklopfen stieß sie die Tür auf und stürmte immer noch mit John im Schlepptau ins Zimmer hinein.

"I've got your riding crop", rief sie fröhlich. Die Umrisse der Person, die auf dem Stuhl saß, kamen John wage bekannt vor.

"Thank you, Harriet. I..." Der Mann sah in dem Moment auf, in dem John seine Stimme erkannte.

"Sherlock", rief er erfreut auf.

"John! Oh God, you're here. How, I-I mean... when did you get here?" Sherlock war aufgesprungen und kam nun mit ungläubigen Blick auf John zu. Immer noch freudig überrascht schloss er seine Urlaubsbekanntschaft in die Arme.

"Just a couple of hours ago. Harry brought me here, said she had something to do." Er schaute sich nach seiner Schwester um, doch die war nirgends zu sehen. Er stöhnte auf. "I told her about you. She must have put two and two together."

"Well, your sister is very clever, isn't she? I told her about you, too. I didn't realize she could actually know you."

"Well, what a nice coincidence."

"Oh, my dear Watson. There aren't such things as coincidences. The universe is rarely so lazy."

Es war, als ob sie nie getrennt gewesen wären. Sie machten einfach da weiter, wo sie am Flughafen bei ihrer Verabschiedung aufgehört hatten. Doch diesmal war es mehr als nur das sanfte Berühren zweier Lippenpaare.

"I missed you", war alles, was zwischen ihren Küssen zu hören war.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt