Ocean Eyes

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Wörter: 497



John saß in seinem Sessel im Wohnzimmer der 221b Bakerstreet und las in Ruhe seine Zeitung. Sherlock war im Barts und führte wieder mal ein Experiment an irgendeiner bemitleidenswerten Leiche durch, also würde John vielleicht einmal Glück haben und seine Zeitung ohne Unterbrechungen durchlesen können.

Doch Pech gehabt. In einem Haushalt, in dem ein Sherlock Holmes lebte, gab es immer irgendeine Unterbrechung. 

Kaum war John mit dem ersten Artikel durch, kam sein Mitbewohner zur Tür hereingestürmt.

"John, ich habe etwas herausgefunden", rief er. John verdrehte die Augen.

"Oh, was für ein glücklicher Tag. Soll ich die Medien alarmieren?", fragte er sarkastisch.

"Das war nicht nett, John." John seufzte und legte seine Zeitung beiseite. So viel zum Thema keine Unterbrechungen. 

"Also, was hast du herausgefunden?", fragte er und stellte sich auf eine weitere lange Rede über Bakterien ein, von der er trotz seines Medizinstudiums sowieso nur die Hälfte verstand. Doch was stattdessen kam, überraschte ihn. 

"Du hast Ozean Augen", berichtete Sherlock so neutral wie er eben auch die Ergebnisse eines Experimentes vorträgt. 

"Ozean... Augen...? Sherlock, was soll das heißen?"

Sherlock seufzte theatralisch und verdrehte die Augen. "Ist das nicht offenkundig?" John schüttelte den Kopf. "Wenn dir jemand sagt, dass du Ozean Augen hast, sollte es dir dann nicht wenigstens in den Sinn kommen, dass du Augen wie der Ozean hast?"

"Der Ozean hat keine Augen", antwortete John immer noch verwirrt.

"Nein, aber deine Augen beinhalten jede Facette von blau, die man sonst nur sieht, wenn man unter Wasser ist. Deine Augen ergeben Sinn, John. Denn wenn ich in sie hinein schaue, habe ich das Gefühl, zu ertrinken. Deine Augen symbolisieren Schwerelosigkeit, das Fehlen von Sauerstoff. Du hast Ozean Augen."

Erst als Sherlock sagte "Fehlen von Sauerstoff", bemerkte John, dass er die Luft anhielt. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, denn was sagte man zu jemandem, der einem gerade erzählt hatte, dass ihm die Luft fehlte, wenn er in seine Augen sah?

Doch hatte John nicht genau das gleich Gefühl, jedes Mal, wenn er Sherlock ansah? Manchmal erwischte er sich dabei, wie er Sherlock minutenlang wie in Trance anstarrte. Wenn er wieder aus der Trance erwachte, hatte er oft keine Ahnung, was in den letzten Minuten geschehen war.

Langsam stand er auf und ging auf Sherlock zu, wobei er ihm tief in die Augen schaute. "Sherlock," sagte er leise. "Ich habe auch das Gefühl zu ertrinken, wenn ich in deine Augen sehe. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt, jedes Mal, wenn ich dich ansehe. Weißt du, was das heißt?"

"Normalerweise sind das Anzeichen für romantische Gefühle, aber John, du bist nicht..."

"Sag jetzt nicht, du bist nicht schwul. Das weiß ich selbst. Aber trotzdem kann ich nicht leugnen, dass ich Gefühle für dich habe. Starke Gefühle."

Er stand nun nur noch wenige Zentimeter von Sherlock entfernt und starrte ihm immer noch in seine galaxieartigen Augen. 

"Ich ertrinke schon wieder", flüsterte er.

"Ich auch", antwortete Sherlock, bevor er sich zu John herunterbeugte und ihn küsste.



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Ich hatte am Ende keine Ahnung mehr, was ich schreiben sollte, also sorry, falls das ein wenig rushed rüberkommt

Auch egal. Ich gehe jetzt schlafen, also gute Nacht (auch, wenn ihr das vermutlich morgens oder mittags oder so lest ^^)

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt