Mrs. Hudson ships it

3.1K 202 114
                                    

Fluff
Wörter: 652



Mrs. Hudson kannte Sherlock schon sehr lange. Er hatte ihr geholfen, ihren Mann "loszuwerden" und sie hatte ihm dafür eine relativ günstige Wohnung bei ihr im Haus verschafft. Sie hatte den jungen Mann gleich in ihr Herz geschlossen und er war für sie wie ein eigener Sohn.

Sie hatte ihn oft lachen sehen, manchmal sogar wirklich glücklich, wenn er einen neuen Fall hatte, doch bevor John Watson in sein Leben trat, erreichte sein Lächeln nie seine Augen.

Mrs. Hudson sah es sofort. Sie hatte sofort angenommen, dass die beiden ein Paar waren. Sie hatte dieses Strahlen in Sherlocks Augen gesehen, als er seinen neuen Mitbewohner angesehen hatte, und John hatte den selben Blick, wenn er zu Sherlock herüber blickte.

Umso geschockter war sie, als sich herausstellte, dass sie kein Paar waren.

Sherlock veränderte sich. Er wurde menschlicher, fröhlicher und unbeschwerter. Alles seit er John an seiner Seite hatte. Mrs. Hudson kannte die Geschichte des Arztes und sie konnte sehen, wie auch die Last seiner Vergangenheit langsam von seinen Schulter genommen wurde.

Doch John bestand immer noch darauf, dass sie kein Paar waren.

Mrs. Hudson glaubte ihm nicht.

Sie glaubte nicht für eine Sekunde, dass die beiden nicht wenigstens ein wenig schwul für den anderen waren, glaubte nicht für eine Sekunde, dass sie nicht für einander bestimmt waren.

Als Sherlock von ihnen ging, war John am Boden zerstört. Nach der Beerdigung war er noch Ewigkeiten an Sherlocks Grab geblieben und hatte sich die Augen aus dem Kopf geheult. Mrs. Hudson hatte ihn in Ruhe gelassen, denn sie wusste, wie es sich anfühlte, jemanden zu verlieren, den man Jahre lang kannte und mit dem man Jahre lang verheiratet gewesen war. Auch, wenn sie schlussendlich froh gewesen war, dass ihr Mann hingerichtet wurde, war da immer noch dieser kleine Stich in ihrem Herzen gewesen. Für John musste es noch vielmal schlimmer sein, denn er liebte Sherlock wirklich.

Als Sherlock wieder zurück kam, war John mit Mary zusammen, wollte sie sogar heiraten. Doch als Sherlock ihr erzählte, warum er gesprungen war, hatte Mrs. Hudson den Schmerz in seinen Augen gesehen als er über John und Mary sprach. Sie schwor sich, dass sie ihre beiden Jungs zusammen bringen würde. Und wenn es das Letzte sein würde, was sie jemals tat.

Ihre Anspielungen wurden mehr und John hörte irgendwann auf, sich darüber zu beschweren. Er merkte einfach, dass es nichts brachte. Bald half er Sherlock wieder bei seinen Fällen und war oft mit ihm unterwegs. Das wirkte sich auch auf seine Beziehung mit Mary aus.

Als Mary wieder einmal in der Bakerstreet auftauchte, um John abzuholen, da dieser mal wieder nicht an sein Telefon ging, lief sie Mrs. Hudson über den Weg.

Natürlich beschwerte sie sich bei ihr über das Verhalten ihres Freundes, doch Mrs. Hudson lächelte nur und sagte ihr, dass John Sherlock schon immer über seine Freundinnen gestellt hatte.

Das war irgendwie der Auslöser für das Ende der Morstan/Watson Beziehung gewesen. Mrs. Hudson fühlte sich kein bisschen schuldig.

Endlich sah sie das strahlende Lächeln auf Sherlocks Gesicht wieder öfter. Das Lächeln, was seine Augen erreichte, das, was er nur lächelte, wenn er über oder mit John redete. Doch manchmal tauchte immer noch dieser Schmerz auf, wenn er dachte, John könne ihn nicht sehen.

John sah es und sprach Mrs. Hudson darauf an. Sie unterdrückte den starken Impuls, die Augen zu verdrehen und riet ihm stattdessen, Sherlock auf seine Gefühle anzusprechen. Er sah sie ein wenig verwirrt an bevor er ein weiteres Mal betonte, dass sie kein Paar waren, doch sie konnte nicht so viel Beharren in seiner Stimmer hören wie sonst. Vielleicht schwang auch ein wenig Hoffnung mit, doch es konnte auch nur ihr Wunschdenken sein.

Also zwinkerte sie ihm nur zu und schob ihn mit einem "ja, ja, natürlich nicht" wieder nach oben.

Ein paar Stunden später klopfte es an ihrer Tür und als sie öffnete, fiel Sherlock ihr um den Hals und bedankte sich immer und immer wieder bei ihr. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Ihre Jungs waren endlich, endlich zusammen und glücklich.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt