Love Side Effects

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Kennt ihr dieses eine Lied, was euch zu 100% beschreibt? Nun, ich dachte mir, dass es eigentlich jeder kennt. Also warum nicht auch Sherlock? Also hier eine kleine Songfic zum Lied Love Side Effects von Gabriel Kelly (Ja, ich höre die Kelly Famliy 2.0, fight me 😅😂 und ja, ich liebe dieses Lied und höre das auf Dauerschleife)

Wörter: 759



Sherlock wusste einfach nicht, was mit ihm los war. Dass er nicht schlafen konnte, war er gewohnt und doch ergab es einfach keinen Sinn, dass er nicht mal ein Auge zubekam, wenn er bereits tagelang wach war und wirklich eine Mütze Schlaf vertragen konnte. 

Und dann waren da noch die anderen Dinge, die er nicht verstand. Wie ihm manchmal die Luft wegblieb oder er es einfach nicht über sich brachte, seinen Satz zu Ende zu bringen. 

Alles, was er wusste, war, dass er ständig in Johns Nähe sein wollte, ihn auf jegliche berühren wollte. Ein Tag, ohne mit John gesprochen zu haben, kam ihm leer vor und neuerdings liebte er es, von einem Fall nach Hause zu laufen anstatt ein Taxi zu rufen, wenn John an seiner Seite war. 

Er hatte so etwas vorher noch nie gefühlt und er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Er war sich nicht einmal sicher, was er da fühlte. Dieses ganze Freundschaftszeug war Neuland für ihn. Er wusste nicht, ob er für John einfach nur tiefe Freundschaft empfand oder vielleicht doch mehr. 

Aber das war absurd. Sherlock wurde schon so oft versichert, dass er kein Herz habe. Wie also sollte er mehr für John Watson empfinden als nur Freundschaft? Wie konnte ein nicht vorhandenes Herz so für jemanden schlagen?

Zu seinem Verhalten, was er nicht verstand, kamen die Stimmungsschwankungen. Er konnte sich in einem Moment völlig verzweifelt fühlen, als ob nichts mehr einen Sinn ergebe. Und im nächsten war er der fröhlichste Mensch auf Erden. Es dauerte ewig bis er realisierte, dass sein Gemütszustand mit Johns Auftauchen zusammenhing. 

Wenn John nicht in der Nähe war, dachte Sherlock über ihn nach. Dachte daran, wie sehr er ihn vermisste und wie unlogisch es war, dass er ihn vermisste, da er ihn erst ein paar Stunden zuvor gesehen hatte. Oft fragte er sich, ob John auch an ihn dachte, ob er ihn auch vermisste. Doch dann rief er sich selbst zur Vernunft und tat diesen Gedanken schnell als Unsinn ab. 

Sherlock war schlau. Das wusste jeder. Er löste die schwierigsten Fälle in Rekordzeit, ohne ihn wäre das Yard verloren und sein Wissen war unvorstellbar groß. Dennoch schaffte er es nicht, herauszufinden, was mit ihm los war.

Er schaffte es nicht, bis er dieses Lied hörte. Er kann bis heute nicht sagen, warum John sich dazu entschlossen hatte, ein Irish Volk Album zu hören, aber er tat es und die Klänge von Angelo Kelly und Family erfüllten ihre kleine Wohnung. Und dieses eine Lied beschrieb Sherlocks Gefühlslage bis ins Detail.

Jede Kleinigkeit passte und er musste einfach an John denken, ohne dass ein Name gefallen wäre. Und endlich verstand er, warum er sich so komisch fühlte. Warum er nicht schlafen, nicht atmen konnte, warum er ständig an John dachte und in seiner Nähe sein wollte, warum er sich leer fühlte, sobald John den Raum verließ und er glücklich war, sobald er ihn wieder betrat.

Er war verliebt. Verliebt in seinen besten Freund. Obwohl er angeblich kein Herz hatte, hatte es für John zu schlagen begonnen. Sein Verhalten, all diese Kleinigkeiten, waren Nebeneffekte vom Verliebtsein. 

Als ihn diese Erkenntnis traf, schreckte er aus seinem Gedächtnispalast heraus. "Wow, was ist denn mit dir los?", fragte John, der Sherlock gegenüber in seinem Sessel saß. "Große Erkenntnis gehabt?"

"So in etwa", murmelte Sherlock und versuchte sich immer noch von dem Schrecken seiner Entdeckung zu erholen. Er wollte nicht in John verliebt sein. Denn das warf nur Probleme auf. Probleme, die er einfach nicht gebrauchen konnte. 

Er versuchte, seine Gefühle zu löschen wie er es immer tat, doch als er seinen Blick hob und John ansah, spürte er, wie sein Herz schneller schlug und sich dieses Glücksgefühl, das aus dem Nichts kam, wieder in ihm breit machte. Er schaffte es nicht, seine Gefühle zu löschen. 

Vielleicht würde ignorieren ja funktionieren. Er versuchte es für mehrere Tage, doch nun, da er wusste, was es war, was er fühlte, konnte er es nicht mehr ignorieren. Nach nur zwei Wochen gab er auf. 

Er ließ die Nebeneffekte zu, gab dem Drang nach Nähe zu John immer wieder nach und genoss das Glücksgefühl, das sich jedes Mal ausbreitete, wenn er den Arzt ansah. 

Und John ließ es zu. Er beschwerte sich nicht darüber, dass Sherlock immer anhänglicher wurde und stellte sein glückseliges Grinsen nicht in Frage. 

Und als Sherlock es nicht mehr aushielt und John endlich gestand, was er fühlte, zog John ihn nur an sich und hielt ihn fest. Denn dieses eine Lied beschrieb nicht nur Sherlocks Gefühle. Es passte auch genau zu dem, was John für Sherlock empfand. 

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt