Serbien Teil 2

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Wörter: 1716

@ScottHolmes221b hat sich einen zweiten Teil von dem Ganzen gewünscht. Also hab ich das mal gemacht. Es sollte eigentlich etwas kürzer werden, aber ich wusste manchmal nicht, wie ich von A nach B kommen sollte, also hab ich mega lange Übergänge geschrieben, die ich eigentlich in zwei Sätzen zusammenfassen kann. Aber egal. Ich hoffe, es entspricht ungefähr deiner Vorstellung. Viel Spaß :)



Sherlock war aufgeregt. Das hätte er zwar niemals zugegeben, vor allem, weil Mycroft direkt neben ihm saß, aber er konnte es auch nicht leugnen.

Heute würde er John wieder sehen. Nach zwei Jahren Jagd auf Moriarty, in denen er immer nur billige Kopien von seinem besten Freund haluziniert hatte, würde er heute das Original wieder in die Arme nehmen können.

Nervös kaute er an seinen Nägeln. Ihm war sein Erscheinungsbild, auf das er sonst immer so großen Wert legte, gerade sowas von egal. Er würde nur darauf achten müssen, die Wunden und Narben aus den letzten paar Wochen zu verstecken. John würde genug zu verarbeiten haben, wenn auf einmal sein tot geglaubter Mitbewohner vor ihm stand, da musste er sich auch nicht noch übermäßig Sorgen um diesen machen.

Als das Flugzeug endlich landete, zitterte Sherlock am ganzen Leib.

"Ganz ruhig, Bruderherz", sagte Mycroft und legte Sherlock eine Hand auf die Schulter. "London kann dich in diesem Zustand nicht gebrauchen... Und John auch nicht."

Überrascht sah Sherlock auf. Seit wann war sein Bruder so einfühlsam? Es war neu, aber es half und er hörte auf zu zittern.

"Auf in den Kampf", sagte er mehr zu sich selbst als zu Mycroft und erhob sich.

Da saß er. Einen schwarzen Anzug mit passender Krawatte und einen nervösen Gesichtsausdruck. Der Bart passte nicht zu ihm, aber es war zu einhundert Prozent John. Ein Teil von Sherlock wollte einfach geradewegs auf ihn zu rennen, doch ein anderer Teil, der größere, hatte sein Faible für dramatische Auftritte nicht vergessen.

Geschickt sammelte er sich schnell ein paar Sachen zusammen, sodass er aussah wie einer der Kellner, die durch das Restaurant wuselten. Mit einem aufgemalten Schnurbart und geklauter Brille ging er auf den Tisch zu, an dem John saß. Er hatte Mühe, seine Nervosität in den Griff zu bekommen, doch irgendwie schaffte er es. Johns Gegenwart regte ihn auf und beruhigte ihn doch gleichzeitig. 

"Kann ich etwas für Sie tun, Sir?", waren seine ersten Worte, die er an John richtete. Sie waren mit einem französischen Akzent ausgesprochen und nicht die, die er eigentlich um jeden Preis sagen wollte, doch sie waren an John, den echten John, gerichtet.

"Ja, ich suche eine Flasche Champagner." John schaute nicht mal auf. "Eine gute."

"Das sind alles ausgezeichnete Jahrgänge."

"Oh, ich kenn mich da nicht so aus. Was schlagen Sie vor?"

"Da können Sie nichts falsch machen, aber wenn Sie legen Wert auf meine persönliche Empfehlung... ich würde dem letzten hier unten den Vorzug geben. Er ist... man könnte fast sagen, wie ein Gesicht aus die Vergangenheit." 

Mit einer ausholenden Geste nahm er sich die Brille vom Gesicht und stand wieder wie er selbst da. 

"Gut, den hätte ich dann gern", war alles, was John noch dazu sagte, bevor er sein Glas in einem Zug leerte. Sherlock guckte verwirrt umher. Hatte Mycroft John gesagt, dass er zurück kommen würde und das hier war einfach nur eine versteckte Kamera Situation, oder was war hier los? Doch so viel Humor traute er seinem Bruder dann doch nicht zu. Aber was war es dann?

"Er wirkt vertraut, aber immer wieder gut für ein Überraschung", versuchte er es erneut und machte wieder die selbe Geste wie zuvor.

"Schön, überraschen Sie mich." John gab ihm die Karte zurück ohne auch nur ein einziges Mal aufzuschauen.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt