Nachhilfe im Sozialverhalten

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Fluff
Wörter: 668

Anfrage von @schreibfaul

Sherlock hatte schon immer Probleme mit dem Sozialverhalten gehabt. Wann bitte sollte man die Wahrheit sagen und wann war es besser seine Klappe zu halten oder eine Notlüge zu erfinden? Generelle Gesten des sozialen Zusammenlebens hatte er nie verstanden. Doch er besserte sich. 

Er fragte immer öfter nach, ob das, was er tat richtig war. Doch das erste mal fiel es John bei seinem Abschied auf. "So was hinterlässt man doch, oder?", hatte Sherlock gefragt, bevor er gesprungen war. Er wollte seinen Abschied richtig machen. Wollte einmal sicher sein, etwas richtig gemacht zu haben, bevor er ging.

 Als er wiederkam war er verwirrt. Er wusste, dass er sich entschuldigen muss, da er John verletzt hatte. Doch dieser hatte seine Entschuldigung nicht angenommen und ihm stattdessen eine blutige Nase verpasst. "Ich verstehe das nicht. Ich sagte doch, dass es mir leid tut. Macht man das nicht so?"

Immer wieder tauchte diese Frage auf. 

Einmal kam Sherlock erst in Johns Zimmer gestürmt, nachdem er geklopft hatte. John war verwirrt gewesen, denn normalerweise trat der Detektiv direkt ohne Einladung ein und empfand das als völlig in Ordnung. "Ich dachte das macht man so", antwortete Sherlock als John ihn darauf ansprach. "Aber, wenn du es bevorzugst, dass ich einfach so herein komme, berücksichtige ich dies das nächste Mal. Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass wir einen Fall haben."

Ein anderes Mal hielt er die Tür für John auf, als sie Essen gingen. "War das richtig?", fragte Sherlock auf den fragenden Blick des Kleineren. John nickte nur.

Mit der Zeit fiel John auf, dass Sherlock diese Frage nur ihm stellte und bei allen anderen sein übliches Verhalten an den Tag legte. Dieses Gefühl wurde immer stärker und stärker und irgendwann musst er Sherlock darauf ansprechen.

"Natürlich mache ich das nur bei dir. Du bist ja auch der Einzige, dessen Meinung mir etwas bedeutet."

Durch dieses Geständnis waren sie zusammen gekommen. John kannte den genauen Ablauf davon nicht mehr, wusste aber, dass er unendlich glücklich darüber gewesen war. 

Eines Abends, als sie gemeinsam auf ein Date gingen, schien Sherlock besonders auf sein Verhalten zu achten. Er hielt John die Tür des Restaurants auf, schob ihm den Stuhl zurecht, hielt Smalltalk und überhäufte John förmlich mit Komplimenten. 

John hatte keine Ahnung, was in seinen Freund gefahren war. Schon klar, er zeigte dieses Verhalten ihm gegenüber öfter, aber so viel auf einmal war dann doch ungewohnt. 

Als sie das Restaurant wieder verlassen hatten und mit einem Taxi - womit auch sonst - nach Hause fuhren, schien Sherlock quasi auf seinem Sitz auf- und abzuspringen. "Sherlock, was ist los? Du siehst so nervös aus", bemerkte John.

"Nichts, alles in Ordnung, warum sollte ich nervös sein? Ich bin nicht nervös! Bist du nervös? Denn ich bin es nicht. So ein Quatsch."

Ok, er war definitiv nervös, aber John hakte nicht weiter nach.

Sie kamen in der Bakerstreet an und gingen in ihre Wohnung, nachdem Sherlock den Fahrer bezahlt hatte. 

"Das war ein echt schöner Abend. Danke", sagte John und küsste Sherlock. 

Sherlock kratzte sich verlegen am Kopf. "Das war noch nicht alles", sagte er. John war überrascht. Was sollte denn noch kommen?

"Ich hoffe, das macht man so", murmelte Sherlock eher zu sich selbst und John hätte beinahe gleacht, denn der CD wollte schon wieder alles richtig machen, obwohl er nicht wusste oder besser, nicht verstand, ob er es wirklich richtig machte. Doch das Lachen bleib ihm im Hals stecken und er keuchte stattdessen überrascht auf als sein Freund auf die Knie ging und einen Ring aus der Hosentasche zog.

"John, ich liebe dich über alles. Du hast mir gezeigt, was es heist, Gefühle zu haben und, dass diese absolut kein Nachteil sind. Würdest du mich zum glücklichsten Mann der Weltachen und mich heiraten?"

John konnte nur nicken. Sherlock schob ihm den Ring auf den Finger und kam wieder auf die Füße.

"Hab ich das richtig gemacht?" fragte er. John lachte. "Ja. Ja, hast du. Und jetzt komm her!"

Damit zog er seinen Verlobten zu sich herunter und küsste ihn.

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt