John ist krank

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Fluff
Wörter: 804

Sherlock lief die Treppe immer zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben, dem Mörder immer auf den Fersen. Oben angekommen, drehte er sich schnell um, um nach John zu sehen. Der Blonde war gerade mal auf der Hälfte der Treppe angekommen.

"Komm schon, John!" rief Sherlock und bog schon um die nächste Ecke, um den Mörder nicht aus den Augen zu verlieren.

John versuchte wirklich hinterherzukommen, doch er fühlte sich verdammt schlecht. Er bekam kaum Luft und seine Beine würden ihn nicht mehr lange tragen. Um Sherlock zu helfen, raffte er seine letzten Kräfte zusammen und lief ihm hinterher. Nach der Ecke folgte eine lange Strecke und er konnte den großen Lockenkopf am Ende erkennen. John lief hinter ihm her, doch auf der Hälfte der Strecke gaben seine Bein nach und er stürzte.

"Sherlock", hustete er und war kaum zu verstehen. Doch Sherlock musste ihn irgendwie gehört haben, denn ein paar Sekunden später hörte er Schritte auf sich zukommen und dann war Sherlock neben ihm.

"John, was ist los?" fragte er und in seiner Stimme schwang Besorgnis mit.

"Mir geht's gut", antwortete John. "Hol dir den Mörder!"

Doch Sherlock nahm die Verfolgungsjagd nicht wieder auf, sondern hob John hoch und lief mit ihm in den Armen zurück zur Hauptstraße. Er hielt ein Taxi an und setzte sich hinein, John auf seinem Schoß.

Der Blonde sah so aus, als ob er jeden Moment bewusstlos werden würde. Sherlock nannte dem Fahrer die Adresse und sie fuhren nach Hause.

In der Bakerstreet angekommen, kramte Sherlock etwas Geld aus seiner Tasche und trug John zur Haustür. Er musste ihn kurz absetzten, um die Tür aufzuschließen. Normalerweise hätte er geklingelt, aber Mrs. Hudson war über das Wochenende verreist. Nachdem die Tür geöffnet war, nahm Sherlock John huckepack, da der Treppenaufgang zu kein war um John im Brautstyle zu tragen.

"Sherlock, mir geht's gut", murmelte John. "Ich kann selbst laufen."

"Nein, John. Dir geht es nicht gut. Ich bin jetzt mal dein Doktor."

Und damit legte Sherlock John auf die Couch im Wohnzimmer und deckte ihn zu. Der Arzt schlief sofort ein. Sherlock ging in die Küche und begann eine Suppe zu kochen. Er konnte nicht besonders gut kochen, aber eine Dose öffnen und den Inhalt warm machen, bekam sogar er hin.

Als die Suppe fertig war, ließ er sie kurz abkühlen. Dann füllte er etwas auf einen Teller und ging zurück ins Wohnzimmer. Er weckte John vorsichtig.

"John", flüsterte er. "Wach auf. Du musst etwas essen."

John öffnete schlaftrunken die Augen und blinzelte Sherlock an. Sherlock lächelte und half John sich aufzusetzen. Vorsichtig begann er damit, John zu füttern. Der Arzt sah zuerst ein wenig gekränkt aus, weil er sich wie ein Kleinkind fühlte, dass nicht selbst essen konnte, doch dann gab er nach und ließ es zu.

Als die Suppe komplett verputzt war, lehnte John sich an Sherlocks Schulter und schlief halb wieder ein. "Danke", murmelte er noch, bevor er wieder ins Land der Träume entschwand.

Am nächsten Morgen, wachte John wieder auf und fand sich in den Armen des schlafenden Sherlocks wieder. Er fühlte sich schon erheblich besser, dank Sherlocks Fürsorge gestern. Er legte sich wieder hin, da er den Jüngeren nicht aufwecken wollte indem er sich aus seinen Arme herausschälte.

Als Sherlock aufwachte, drehte John sich um, um ihm einen gute Morgen zu wünschen und ihm nochmals zu danken. Er fand sich nur Zentimeter vor Sherlocks Gesicht wieder. Schnell drehte er sich wieder um, damit Sherlock nicht sah wie rot er wurde.

"Guten Morgen, John. Wie geht es dir?", fragte Sherlock, seine Stimme tiefer als sonst. Ein Schauer lief Johns Rücken als er antwortete. "Mir geht's besser. Danke dafür."

Sherlock setzte sich auf, doch John blieb liegen. Ihm fiel plötzlich etwas ein.

"Tut mir leid."

Sherlock sah ihn irritiert an. "Was tut dir leid, John?"

John setzte sich nun ebenfalls auf und sah Sherlock in die Augen. "Ich bin Schuld, dass du den Mörder nicht gefasst hast. Es ist alles meine Schuld, weil ich zu schwach war, um mitzuhalten."

Er senkte den Blick, doch Sherlock legte eine Hand unter sein Kinn und zwang ihn, ihn anzusehen. "Du kannst nichts dafür! Hör auf dir dafür die Schuld zu geben! Es war meine Entscheidung dir zu helfen. Und ich würde mich wieder genauso entscheiden. Denn du bist wichtiger als irgendein Mörder, den ich auch morgen noch fangen kann."

Er sah John tief in die Augen, um seine Worte zu unterstreichen. John sah erst ein wenig erstaunt aus, doch dann nickte er und kam Sherlock noch näher. Sein Blick sprang kurz zu den Lippen des Detektiven und dann wieder zurück zu dessen Augen wie um um Erlaubnis zu bitten. Sherlock nickte leicht und dann lagen Johns Lippen auf seinen. Sie waren immer noch leicht warm vom Fieber, aber der Kuss fühlte sich besser an als alles, was Sherlock jemals gefühlt hatte.

Als sie sich voneinander lösten flüsterten beide gleichzeitig "Ich liebe dich". Sie kicherten kurz und küssten sich erneut.





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