Only You

2K 141 60
                                    

Wörter: 1375


Es war nur eine Nacht. Es brauchte nur eine Nacht, um John Watsons Leben für immer auf den Kopf zu stellen.

Natürlich würden viele sagen, dass sich sein Leben bereits an dem Tag geändert hatte, an dem er Sherlock getroffen hatte, als er bei dem Detective eingezogen war, als er ihm zu einem Tatort gefolgt war oder als er sein Leben gerettet hatte.

Doch John brauchte ein wenig länger. Natürlich wusste er, dass Sherlock einige Veränderungen in seinem Leben mit sich brachte, große wie kleine, doch für die größte Veränderung überhaupt brauchte er ein wenig länger.

Er würde später sagen, dass er es schon immer wusste, doch die Wahrheit war, dass er diese eine Nacht brauchte. 

Es war ein Fall. Natürlich war es ein Fall, was sonst sollte es sein? Sie waren in einem Club, der Drogendealer, dem sie auf der Spur waren, irgendwo unter ihnen. Sherlock nahm den Fall wohl ein wenig zu ernst. Wenigstens der Teil mit dem Nicht Auffallen war ihm wirklich wichtig. Entweder das, oder er suchte einfach nur nach einer Ausrede, trinken zu können.

Denn was war es, was man in einem Club machte? Richtig, Party. Und es gibt keine Party ohne Alkohol. Also saß Sherlock an der Bar, ein Glas brauner Flüssigkeit in der Hand und sein Blick wanderte von Zeit zu Zeit über die tanzende Menge, immer auf der Suche nach ihrem Drogendealer. 

Die Blicke wurden immer weniger, sein Alkoholgehalt im Blut immer mehr. John versuchte, den Mann, den sie suchten, zu finden, doch er achtete immer mehr auf Sherlock. Als Sherlock aufstand, zu einem großen, breiten, tattoowierten Mann ging und anfing, ihn ohne Filter zu deduzieren, rannte John zu ihm rüber und zog ihn in Richtung Ausgang.

Der Drogendealer konnte warten bis Sherlock wieder nüchtern war.

John stützte Sherlock und hievte ihn in ein Taxi, bevor er selbst einstieg und dem Fahrer ihre Adresse nannte.

In der Bakerstreet angekommen, warf John ein wenig Geld nach vorne, bevor er Sherlock aus dem Fahrzeug half und ihn die Stufen zur Haustür hinauf schleppte. Er schloss die Tür auf, legte sich Sherlocks Arm um seine Schulter und half ihm die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf.

Er lehnte Sherlock, der jegliche Selbständigkeit verloren hatte, gegen die Wand, während er sich Jacke und Schuhe auszog. Dann guckte er Sherlock an und seufzte. "Na komm, lass uns diesen Mantel ausziehen, hm?" Er ging auf den CD zu und begann, die Knöpfe seines Mantels zu öffnen. 

Sherlock drehte sich weg. "Sherlock", seufzte John. "Wir müssen deinen Mantel ausziehen, damit du ins Bett kannst." Sherlock drehte sich weiter zur Seite. "Du solltest meinen derzeitigen Zustand wirklich nicht so ausnutzen, John", schlurrte er.

John trat einen Schritt zurück und starrte Sherlock fragend an. "Und was genau nutze ich deiner Meinung  nach aus?"

"Ich bin offenkundig betrunken und du willst mich ins Bett bringen. Komm schon, John. Du könntest wenigstens warten, bis ich wieder halbwegs nüchtern bin." Die Worte kamen geschlurrt raus und John hatte große Probleme, Sherlock zu verstehen. Als er endlich kapiert hatte, was der Detective gesagt hatte, lachte er. 

"Sherlock, ich will dir nur helfen. Du brauchst Schlaf und das ist mit Mantel und Schuhen nicht sonderlich gemütlich. Ich nutze gar nichts aus."

Sherlock drehte sich wieder in Johns Richtung. Er sah ein wenig beruhigter aus und bedeutete John, dass er fortfahren konnte. Also öffnete John Sherlocks Mantel, streifte ihn über seine Schultern und hing ihn an die Geradrobe. Dann setzte er Sherlock auf seinen Sessel und zog ihm die Schuhe aus. Wenn es nach ihm ginge, würde Sherlock auch ohne Hose schlafen sollen, aber da Sherlock schon so komisch reagiert hatte, als er seinen Mantel öffnen wollte, ließ er das lieber. 

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt