Silvester

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Fluff
Wörter: 1101


"Sherlock, du wirst nicht wieder allein in deiner Wohnung sitzen und ebenso wie die letzten Jahre in das neue starten! Jetzt hör endlich mit diesem kindischen Verhalten auf und steig in den Wagen!"

Mycroft versuchte nun seit schon einer geschlagenen halben Stunde, Sherlock in seinen Wagen zu setzen und mit ihm zu der Silvesterparty zu fahren, die Greg und er bei ihnen zu Hause geben würden. Sherlock verhielt sich natürlich wie ein Kind und wollte partout nicht mitkommen.

"Bevor du deinen Goldfisch von Freund bekommen hast, hast du genauso allein gefeiert. Warum sollte ich mich also anders verhalten?" fragte Sherlock aufgebracht und versuchte immer noch gegen seinen Bruder anzukämpfen, der ihn mittlerweile einfach hinter sich her zog.

"Weil ich es als dein großer Bruder von die verlange. Deswegen. Und jetzt komm endlich. Du hast ja sowieso keine Chance gegen mich."

"Ja, weil du dreihundert Pfund mehr wiegst als ich", murmelte Sherlock und gab schlussendlich doch auf.


Eine halbe Stunde später kamen die Holmes Brüder bei Mycroft zu Hause an und betraten das überprotzige Haus. Die meisten Gäste waren schon da. Sie unterhielten sich, tranken Sekt, holten sich Snacks vom Buffet oder guckten Dinner for One, das im Hintergrund auf dem großen Flachbildfernseher lief.

Sherlock kannte die meisten vom Yard, die von Greg eingeladen worden waren und auch ein paar von Mycrofts Gästen. Die, die er nicht erkannte, waren offensichtlich ebenfalls irgendwelche Schlipsträger aus der Regierung oder unterbelichtete Deputies, die sich für wichtig hielten, weil sie vom Detective Inspector zu einer Party eingeladen worden waren.

Sherlock seufzte. Er hatte diesen ganzen Abend jetzt schon so satt und wollte einfach nur wieder nach Hause. Er ging durch das Wohnzimmer zu einem etwas abgelegenerem Fenster und starrte nach draußen.

Er war hier. Das musste reichen. Mycroft konnte nicht von ihm erwarten, dass er mit diesen ganzen Dummköpfen sprach. 

"Auch alleine hier?" fragte plötzlich eine männliche Stimme neben ihm. Er drehte sich um und wollte den Fremden wieder mit einer schnippischen Bemerkung wegschicken, doch ihm stockte der Atem. 

Blondes Haar, blaue Augen, süße Stupsnase und niedlich klein. Der unglaublich gut aussehende Fremde lächelte den Detektiven an, was diesen nur noch weiter aus der Fassung brachte.

"Ich äh... was?" stotterte er als Antwort.

Der Fremde lachte. Es war ein so melodisches Lachen, dass Sherlock die Knie weich wurden.

"Ich wollte wissen, ob Sie auch allein hier sind?"

Es war ziemlich offensichtlich, dass er alleine hier herum stand, doch aus irgendeinem Grund störte ihn die Frage trotzdem nicht. Was ihn störte, was, dass er nicht in einem zusammenhängenden Satz darauf antworten konnte. Also nickte er einfach nur.

"Nicht wirklich gesprächig also", kicherte der Fremde und streckte ihm die Hand hin. "Ich bin übrigens John Watson."

Sherlock nahm die Hand und schüttelte sie. Es fühlte sich an, als ob sein ganzer Körper von Elektrizität durchfahren würde. "Sherlock Holmes", krächzte er leise, dann räusperte er sich und wiederholte etwas lauter und verständlicher: "Ich bin Sherlock Holmes."

"Dann sind Sie also der Bruder von dem Gastgeber, richtig?"

"Ja. Kennen Sie ihn, oder hat der Detective Inspector Sie eingeladen?"

"Weder noch", lächelte John. "Ich bin mit einem Freund hier. Mike Stamford. Er kennt Greg und hat mich quasi gezwungen, mitzukommen."

Jetzt lachte auch Sherlock. Es wurde einfacher mit dem Fremden... John zu sprechen und er konnte regelrecht fühlen wie die Anspannung und Nervosität von ihm abfiel. "Ja, ich bin auch nicht unbedingt freiwillig hier. "

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt