Nikolaus in 221B

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Fluff (Achtung! Super dreifach fluffiger Fluff! Bei Herzproblemen nicht lesen! ;)  <3  )
Wörter: 786





Es war ein ruhiger Morgen in 221B Bakerstreet. Alle schliefen friedlich, Mrs. Hudson hatte den morgendlichen Tee bereits gebracht und auf das Wohnzimmertischchen gestellt und Sherlock kuschelte sich im Schlaf näher an seinen Freund heran.

Zumindest war es ein ruhiger Morgen bis etwas auf das Bett der beiden Männer sprang und sie ziemlich unsanft weckte. Das "Etwas" war Johns Tochter Rosie, die vor Freude auf und absprang.

"Daddy, Lock, aufstehen! Der Nikolaus war da!", schrie die Vierjährige. Sherlock war sofort hellwach und zog Rosie zu sich um sie fest zu knuddeln, während John noch versuchte richtig wach zu werden. 

"Bist du dir sicher, dass du nicht nur Kohle bekommen hast, dafür, dass du uns jeden Morgen auf so unglaublich grausame Art weckst?", fragte Sherlock in einem Ton, aus dem man nur Spaß und Liebe heraus hören konnte. Er hatte Rosie vom ersten Moment an ins Herz geschlossen und behandelte sie mit der selben Liebe wie John.

"Ja", kicherte Rosie. "Da sind ganz viele bunte Sachen in meinem Stiefel. Und in euren auch. Also aufstehen, aufstehen, aufstehen!"

Sherlock gluckste und lies das Mädchen los. "Lauf schon mal ins Wohnzimmer und guck nach, was alles in deinem Stiefel ist. Ich bin sicher, du hast noch nicht alles gesehen. Wir kommen gleich nach, versprochen." Rosie strahlte, sprang auf und rannte zurück ins Wohnzimmer.

"Warum muss sie uns so früh wecken?", grummelte John, doch auch er lächelte. Sherlock gab ihm einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze und lächelte seinen Freund an.

"Weil sie genauso ist wie du als du klein warst. Naja... jung. Klein bist du ja immer noch." 

"Haha", machte John darauf und setzte ein Schmollgesicht auf. Sherlock lachte und küsste ihn auf die Wange. "Macht nichts. Du bist trotzdem süß. Ich geh zu Rosie, bevor sie wieder hierhin kommt und uns wortwörtlich aus dem Bett schleift. Du kannst ja weiter schmollen bist die Heizung angesprungen ist." Der letzte Kommentar brachte den Jüngeren wieder zum Grinsen, bevor er aufstand, sich in einen seiner Morgenmäntel wickelte und zu Rosie ins Wohnzimmer ging.

John blieb noch etwas liegen und genoss die Wärme des Bettes. Er war wirklich kein Frühaufsteher. Er schloss seine Augen wieder und döste noch ein wenig vor sich hin. Doch dann fiel ihm plötzlich wieder ein, was Sherlock in seinem Stiefel finden würde und war sofort hellwach. Das wollte er auf keinen Fall verpassen.

Er sprang aus dem Bett und lief ebenfalls ins Wohnzimmer. Rosie saß lachend auf dem Fußboden und aß eine Mandarine, die sie in ihrem Stiefel gefunden hatte, während sie Sherlock dabei zusah, wie er seinen Stiefel ausräumte. Der Lockenkopf nahm etwas verwirrt einen bereits verdrehten Zauberwürfel aus dem Schuh heraus und begann, ihn zu drehen. 

"Daddy", schrie Rosie und lief zu John, der seine Tochter auf dem Arm nahm. Sherlock drehte sich um und lächelte John an. 

"Du bist ja doch aufgestanden." 
"Ich kann ja nicht ewig vor mich hin schmollen", lächelte John zurück.

Er setzte sich zu Sherlock auf den Boden, Rosie auf seinem Schoß. Während Sherlock weiter mit dem Zauberwürfel spielte, reichte Rosie John seinen Stiefel und er begann, ihn ebenfalls auszuräumen. Größtenteils waren es Mandarinen, Äpfel, Kekse und Nüsse - eben ein typischer Nikolausstiefel. Außerdem bekam er ein Bild, was Rosie im Kindergarten gemalt hatte und eine kleine Taschenuhr von Sherlock.

Nach ein paar Minuten gab Sherlock frustriert auf, den Zauberwürfel wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen und untersuchte stattdessen den restlichen Inhalt seines Stiefels. Er zog ein zusammengerolltes Blatt Papier heraus und John hielt die Luft an. Er wusste genau, was es mit diesem Papier auf sich hatte - immerhin war er dafür aufgestanden - und hatte etwas Angst, was Sherlock dazu sagen würde.

In dem Glauben, dass es sich "nur" um ein Bild von Rosie handelte, rollte Sherlock das Blatt auseinander und erstarrte. Es war tatsächlich ein Bild von Rosie, aber nicht irgendein x-beliebiges.

Es zeigte John, Sherlock und Rosie selbst vor 221B. In krakeliger Kinderschrift stand über dem ganzen Bild die Frage "Willst du mein Dad sein?"

Tränen traten Sherlock in die Augen. Er liebte Rosie bereits wie seine Tochter, aber er war sich immer bewusst gewesen, dass es Johns und Marys Tochter war. Die Tatsache, dass Mary tot war, änderte für ihn daran nichts.

"Sherlock", erklang Johns Stimme. "Alles ok mit dir? Wenn du nicht willst,..."

"Doch, ich will", unterbrach Sherlock ihn beinahe kreischend. "Natürlich will ich dein Dad sein, Rosie." Sherlock zog Rosie zu sich und umarmte sie fest. "Du bist doch schon eine Tochter für mich."

Er blickte über Rosies Rücken zu John, der ebenfalls mit den Tränen kämpfte und strahlte. Als Sherlock Rosie schließlich losließ, rutschte er zu seinem Freund hinüber und küsste ihn mit aller Liebe, die er aufbringen konnte, was in diesem Moment verdammt viel war. 

"Danke", flüsterte er. "Danke. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch, Sherlock."



Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt