Ich hab dich gehört

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Fluff
Wörter: 548



"Auf Wiedersehen, John."

Nein. Das kann er nicht ernst meinen. Das muss ein Witz sein! Aber Sherlock meint es ernst. Er macht niemals Witze. Nicht so. Er wird wirklich springen.

Alles in John schreit danach zu seinem besten Freund zu rennen, ihn zu retten. Aber er kann nicht. Er ist wie versteinert. Er kann sich nicht das kleinste Bisschen bewegen. Alles, was er tun kann, ist, Sherlocks Namen zu schreien und dann... Er muss dabei zusehen wie der Detective vom Dach des St. Barths springt.

Alles geschieht in Zeitlupe.

Als er das Geräusch von brechenden Knochen hört, kann er sich endlich wieder bewegen. Er rennt zu der Stelle, an der Sherlock liegen muss, sieht aber das heranfahrende Fahrrad nicht.

Er fällt und muss gegen die Bewusstlosigkeit kämpfen. Stöhnend vor Schmerz kommt er wieder auf die Füße und taumelt zu Sherlock.

Neugierige  Passanten versammeln sich um den Körper und John versucht sich hindurch zu kämpfen.

"Ich bin Arzt, lassen Sie mich durch", kann er noch herausbringen. "Lassen Sie mich bitte durch."

Einige der Leute versuchen, ihn zurückzuhalten, aber er schafft es, sich durchzukämpfen.

"Er ist mein Freund. Bitte, er ist mein Freund", bringt er weinend heraus. "Ich liebe ihn, bitte..."

Zwei Jahre später

Sherlock ist zurück.
Zuerst war John sauer, aber dann hat er entdeckt, dass seine Wut bloß eine Schutzfunktion seines Gehirns ist. Er will nicht, dass Sherlock über seine Gefühle bescheid weiß.

Nachdem sie den Fall gelöst und London ein weiteres Mal gerettet haben, will Sherlock nach draußen gehen um den Paparazi entgegen zu treten. Aber John muss einfach fragen.

"Sherlock?"

Sherlock dreht sich um und sieht John an.

"Du wirst mir doch sagen, wie du's gemacht hast, oder?" Sherlock wirft ihm einen fragenden Blick zu. "Wie du diesen Sprung von dem Gebäude überlebt hast."
"Du kennst meine Methoden, John. Ich bin nicht kaputt zu kriegen. Das weiß man."

Das war nicht die Antwort, die John hören wollte.

"Nein, mal im Ernst. Sag mir einfach, ob du selbst es warst. Da auf dem Bürgersteig."
Er muss es wissen. Muss wissen, ob Sherlock ihngehört hat.

"Ich weiß nicht nicht, wie dir das weiterhelfen könnte, aber ja. Ich war es."

Schock. Das war das erste, was John fühlte. Dann Angst und dann Aufregung.
"Allso hast du alles gehört, was ich gesagt habe?", fragt er. Da ist immer noch diese kleine Hoffnung, dass Sherlock nichts weiß.

"Ja. Es war ziemlich schwierig um ehrlich zu sein. Ich hab dich gehört."

Nun ist John komplett versteinert. Er blinzelt ein paar mal, räuspert sich und beginnt dann zu sprechen.
"A-Also... also, d-du... I-ich..."

"Ja, John. Ich fühle das Gleiche. Aber vieles hat sich verändert. Du bist jetzt mit Mary zusammen. Ich war zwei Jahre lang tot und kann verstehen, dass du nach vorne blickst und nicht mehr so fühlst. Das ist okay."

Nein, das ist es nicht. John liebt Sherlock. Er hat nie aufgehört. Er macht einen Schritt nach vorne, packt Sherlock am Kargen, zieht ihn zu sich herunter und presst seine Lippen auf die des Detectives.

"Mary ist nicht wichtig. Sie weiß, dass ich dich liebe und sie weiß auch, dass sie immer nur die zweite Wahl war. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.

Nun ist Sherlock an der Reihe, John zu küssen.

"Ich liebe dich auch, John."

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt