Idiots in love

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Wörter: 507



Sherlock hatte John schon länger einen Idioten genannt, als er sich erinnern konnte. Nach dem ersten Mal, dem allerersten Mal, als John ein wenig beleidigt war und Sherlock ihm versichert hatte, dass für ihn praktisch jeder ein Idiot war, nahm das Wort nach und nach eine neue Bedeutung für die beiden an. Je nachdem wie Sherlock es sagte und vor allem, wo, waren es Worte der Zärtlichkeit, ein Zeichen der Anerkennung, ein Ausruf des Ärgers, eine Liebeserklärung und einmal sogar ein Antrag.

Über Toast und Zeitung am Morgen brachte ein abgelenktes "Gib mir den Honig, Idiot" John zum Lächeln, während er gleichzeitig ein wenig pink im Gesicht wurde. 

Am Nachmittag, als sie über eine Leiche gebeugt und von mehreren Polizisten umgeben waren, zeigte ein gemurmeltes "Nicht schlecht für einen Idioten", dass Sherlock wirklich beeindruckt von Johns Deduktionen war und ihn später dafür belohnen würde... wenn die beiden wieder unter sich waren. 

Am Abend meinte "Gott, du bist so ein Idiot", dass John sich in Sherlocks Augen zu langsam bewegte und Sherlock kurz davor war, die Sache wortwörtlich in seine eigene Hand zu nehmen.

Mitten in der Nacht wand John sich, errötete und erschauderte, wenn Sherlock ihn umschlang, keuchend um mehr bettelte und flüsterte: "Gott, ich war so ein Idiot zu denken, dass ich ohne das hier leben könnte. Ohne dich leben könnte."

All diese Dinge waren gut, besser als das sogar, solange das richtige Idiot am richtigen Ort verwendet wurde. Wie man sich denken kann, kam ein gestöhntes "Schneller, Idiot" nicht wirklich gut an, wenn sie gerade im Laden standen und Sherlock unbedingt wieder nach Hause wollte. Auch ein genervtes "Gott, Sie sind so ein Idiot", war nicht unbedingt die beste Wahl, wenn sie in Johns Klinik waren und der Patient mit einer schweren Krankheit die Hoffnungen hegte, dass John ihn würde heilen können.

Doch manchmal passte es, wenn man es am wenigsten erwartete und die Umstände alles andere als passend dafür waren. Wie das eine Mal, als John, vom Täter niedergeschlagen, in einer verlassenen Gasse von einem sehr aufgewühltem Sherlock wieder wachgeschüttelt wurde. "Wage es nicht, mich zu verlassen, du Idiot", murmelte der CD immer und immer wieder. "Wage es dich ja nicht. Du kannst mich nicht verlassen, du Idiot. Du darfst mich nicht verlassen, du Idiot. Was hast du dir dabei gedacht? Idiot, Idiot, Idiot!" 

John ließ ihn reden bis seine Lungen wieder mit Luft gefüllt waren. Dann legte er einen Finger über Sherlocks idiotischen Mund und brachte ihn damit zum Schweigen. "Ich gehe nirgendwo hin, Sherlock. Mir geht's gut und ich bin immer noch dein Idiot und das werde ich auch immer sein."

Da war es an Sherlock tief einzuatmen. "Das muss offiziell sein, John. Sofort!"

"Was? Dass ich dein Idiot bin?"

"Und dass du es immer sein wirst. Für immer."

"Und wie machen wir das?"

"Offenkundig wirst du mich heiraten müssen. Wir werden Ehemann und Idiot sein."

"Hilf mir hoch, du Depp und ich werde ja sagen. Ja, für immer. Jetzt hilf mir hoch!"

Und das war die Geschichte, wie aus John Watson und Sherlocks Holmes erst verlobte und kurz darauf verheiratete Idioten wurde. 

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt