Soulmates

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Soulmate AU, in der jeder ein Tattoo hat, das etwas über den anderen aussagt.

Ich hab vorher noch keine Soulmate AU gemacht, weil ich  eigentlich kein Fan davon bin, aber ich dachte, eine kann ja nicht schaden:)
Ich hoffe, ich hab das hinbekommen.

Wörter: 752


Als John aufwachte, schien bereits die Sonne auf sein Gesicht, doch er wollte seinem Augen nicht öffnen. Er wollte einfach den ganzen Tag verschlafen.

Gestern war ein langer Tag gewesen. Er war müde gewesen und  trotzdem hatte er Sherlock bei ihrem neuen Fall geholfen. Das war die falsche Entscheidung gewesen.

Durch seine Müdigkeit war er leicht reizbar und anfälliger als sonst auf Sherlocks unumsichtliches Verhalten gewesen.

Um es kurz zu machen: Er war nicht in seinem Zimmer, geschweige denn in seinem Bett, sondern bei Greg auf der Couch.

John wusste, dass Greg schon lange wieder im Yard war, also war die Möglichkeit weiterzuschlafen wirklich verlockend.

Seufzend öffnete er doch die Augen. Er musste wieder zurück in die Bakerstreet. Er konnte Gregs Sofa nicht noch eine Nacht in Beschlag nehmen und Sherlock hatte wohl eine Entschuldigung verdient. Er hatte sich gestern nicht anders verhalten als sonst auf einem Fall.

Er zog sich schnell seine Sachen wieder an - er hatte wie immer nur in Boxershorts geschlafen - und verdeckte somit das Tattoo auf seiner Schulter. Eine Geige verziert mit kunstvollen, komplexen Mustern.

Er hatte schon lange eine Ahnung, dass Sherlock sein Soulmate war, doch er wusste nicht, ob er auch Sherlocks war, also achtete er stets darauf, dass sein Tattoo verdeckt war.

Nachdem er sich im Bad ein wenig gewaschen hatte, ging er auf die Straße und rief ein Taxi heran. Er nannte dem Fahrer die Adresse und holte sein Handy aus seiner Hosentasche.

Bist du zu Hause? Ich bin auf dem Weg. Tut mir leid wegen gestern. -JW

Es kam keine Antwort, also war Sherlock entweder auf einem neuen Fall oder ignorierte ihn. Das letztere war wahrscheinlicher. Greg konnte unmöglich so kurz nach dem letzten Fall einen neuen für Sherlock haben.

Als das Taxi vor der Haustür hielt, bezahlte John den Fahrer und betrat dann seine Wohnung.

"Sherlock?", rief er, nur um sicher zu gehen. "Bist du zu Hause?"

Es kam keine Antwort. Stattdessen hörte John ein Poltern, das eindeutig aus der Küche kam, gefolgt von einem lauten Fluchen.

Sherlock war also doch zu Hause.

Besorgt durch das Fluchen eilte John in die Küche. Dort war Sherlock, angezogen in einem Anzug, bedeckt mit irgendeinem Pulver und umnebelt von Rauchschwaden.

"Was zur Hölle...?"

"Oh, John, das bist du ja. Eine wenig Hilfe hier?" Er nickte seinen Kopf in Richtung seines Armes und erst jetzt sah John das Blut, das langsam durch den Ärmel sickerte.

Sofort sprang er in den Arzt Modus und holte den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Bad. "Tut mir leid, aber ich muss dein Hemd aufschneiden, sonst bleibt der Stoff an der Wunde kleben."

Vorsichtig schnitt er den Stoff auf und befreite Sherlocks Arm aus dem Hemd. "Was hast du überhaupt schon wieder angestellt?", fragte er, während er die Wunde säuberte.

"Experimentiert", antwortete Sherlock knapp.

"Das seh ich." John undrückte den Drang, seine Augen zu verdrehen. "Ich meine, wie hast du es hinbekommen, solch eine Wunde in deinen Arm zu schneiden."

"Oh. Der Erlenmeyerkolben ist geplatzt. Ich habe eine Scherbe abbekommen. Nicht weiter schlimm."

"Sherlock, die Wunde ist verdammt tief. Du hast Glück, dass ich sie nicht nähen muss. Pass demnächst besser auf!"

John klebte den Verband fest. "So, das war's." Seine Augen wanderten über Sherlocks Arm. Seine Ziel war eigentlich das Gesicht des CDs gewesen, doch er blieb an dem Tattoo hängen. Zwei Herzen, ein anatomisches und ein romantisches ineinander verhakt, verziert mit dem Äskulapstab, der unauffällig in dem Motiv versteckt war.

"Sherlock, wer ist dein Soulmate?" Wow, wenn das nicht mal direkt war.

Sherlock sah ein wenig schockiert aus. Zu verdenken war es ihm nicht. Doch das änderte sich schnell und er wurde wieder zu seinem sarkastischen Selbst.

"Ich weiß nicht, Jawn. Wer hat etwas mit Medizin zu tun, hat aber trotzdem ein großes Herz? Wer könnte das wohl sein?"

John schluckte schwer und zeigte dann unsicher auf ich selbst. Fragend guckte er Sherlock an. Dieser nickte den Kopf und guckte ihn mit diesem "Du hast mal wieder ewig für das Offenkundige gebraucht"-Blick an.

Langsam, ohne den Blick von Sherlock zu nehmen, rollte John seinen Ärmel hoch und offenbarte damit Sherlock sein eigenes Tattoo.

Überrascht starrte Sherlock auf Johns Schulter. John wusste, was er dachte. Er hätte auch nie gedacht, dass er Sherlocks Soulmate war. Manche Menschen hatten dieses Pech, dass sie nicht der Soulmate der Person waren, die für sie bestimmt waren.

"Scheint, als wären wir füreinander bestimmt", grinste John.

"Ja, scheint so", erwiderte Sherlock und grinste zurück. "Aber das hätte ich dir auch ohne Tattoo sagen können."

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt