Schlaflos

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Es ist mittlerweile halb vier morgens und ich sitze in unserem Garten, weil ich nicht schlafen kann. Also mal wieder ein schlaflos OS. Er erinnert mich irgendwie an 'Wie man am besten einschläft'. Erinnert sich ich irgendwer an die Story? Das war der zweite OS, den ich hier hochgeladen habe.
Naja, ich gehe jetzt schlafen (oder versuche es zumindest) und wünsche euch viel Spaß mit der Story :)

Wörter: 734


John saß im Wohmzimmer und nippte an seinem Tee. So weit, so gut. Das Ungewöhnliche daran war, dass es 2:50 Uhr morgens war.

Er konnte mal wieder nicht schlafen und musste irgendwie versuchen, ich selbst wieder müde zu bekommen. Er schnappte sich sein Buch vom Beistelltischchen, schlug es auf und begann zu lesen.

Eine viertel Stunde später hörte er hinter sich die Dielenbretter knarren.

"John?", fragte eine Stimme gähnend. John drehte sich um und sah einen müden Sherlock, der sich verschlafen das Auge rieb. Der beinahe unschuldige Anblick seines Mitbewohners zauberte John ein Lächeln ins Gesicht.

"Hab ich dich geweckt?", fragte er schuldbewusst. Er hatte den Wasserkocher ein paar Minuten zu lange auf dem Herd gelassen, weil er zu sehr in seinen Gedanken versunken gewesen war. Es hätte ihn nicht gewundert,wenn das Geräusch auch noch ihre Nachbarn zwei Häuser weiter geweckt hätte.

Sherlock ignorierte seine Frage und stellte seinerseits eine andere. "Es ist nach drei. Warum bist du noch wach?" Als John nicht sofort antwortete, setzte Sherlock noch einen eher schlechten Witz hinterher. "Ich dachte, ich bin derjenige von uns beiden, der mitten in der Nacht im Wohnzimmer anzutreffen ist."

"Ich kann einfach nicht schlafen", antwortete John endlich.

Sherlock legte den Kopf schief und kam zu ihm herüber. Er ließ sich in seinen eigenen Sessel direkt gegenüber Johns fallen. John kam es irgendwie so vor, als ständen ihre Sessel näher aneinander als sonst.

"Ich glaube zu verstehen, dass es sich um eine Situation handelt, in der ich fragen soll, was los ist. Also, John, was ist los?"

John seufzte. "Nichts, es ist nur... ach, ich weiß auch nicht." Theatralisch warf er die Hände in die Luft. Sherlock beäugte ihn weiterhin mit diesem seltsam einfühlsamen Hundeblick. "Ich weiß nur, dass ich die letzten Nächte nicht schlafen kann und mich ständig in Bett hin und her wältze. Und wenn ich dann aufstehe, schaffe ich es kaum, mich mit meinen Lieblingsbuch von meinen Gedanken abzulenken."

Er merkte beinahe sofort, dass er zu viel gesagt hatte. "Weißt du was? Vergiss den letzten Satz."

"Worüber denkst du nach?", fragte Sherlock und überhörte Johns Bitte geflissentlich.

John seufzte erneut auf. "Ist nicht wichtig." Er wusste jedoch, dass es  nichts brachte. Sherlock starrte ihn weiterhin eindringlich an. "Du würdest es sowieso nicht verstehen", murmelte er.

"Versuch es. Ich verstehe vielleicht mehr als du glaubst." Warum musste Sherlock auf einmal so menschlich sein? Hätte er sich dafür nicht einen anderen Zeitpunkt aussuchen können? Warum musste es ausgerechnet dann sein, wenn John sowieso schon nichts anderes als ihn im Kopf hatte?

"Ich will nicht darüber reden."

"Es sind also Gefühle. Romantischer Art, nehme ich an?"

John verdrehte die Augen, nickte aber. Er konnte sich eh nicht raus reden.

"Dann ist es doch klar, warum du nicht schlafen kannst. Du vermisst diese Person, wer auch immer sie sein mag. Und du wälzt dich so hin und her, weil du allein im Bett liegst, sie aber viel lieber neben dir hättest. Problemlösung: Geh zu der Person, zu der es dich hinzieht und du wirst schlafen wie ein Baby."

John lächelte müde. "Vielleicht hast du recht."

"Natürlich habe ich recht." Sherlock grinste ihn an. "Ich geh jetzt wieder ins Bett. Kommst du klar?"

John nickte und Sherlock verschwand wieder in seinem Schlafzimmer. Einige Momente saß John noch da, trank seinen Tee und dachte über das Gesagte nach. Sherlock hatte recht. Er vermisste ihn wirklich, obwohl er nur ein Stockwerk unter ihm lag und er würde alles auf der Welt geben, um sich im Schlaf an den Detective kuscheln zu können. Doch er hatte keinen Schimmer, ob Sherlock auch einverstanden damit wäre.

Anderseits war es Sherlock. Er wusste bestimmt schon längst von Johns Gefühlen ihm gegenüber und das war nur seine Art ihm zu sagen, dass er genauso empfand.

Ach, was soll's? John stand auf und ging in Richtung in Sherlocks Zimmer. Bevor ihn neue Zweifel beschleichen konnten, klopfte er schon an die Tür und öffnete sie vorsichtig.

Sherlock war noch wach und schaute zu John, der auf sein Bett zukam. Als John sich auf das Bett niederließ, drängte sich ein Fragezeichen auf das Gesicht des CDs. "John was tust du?"

"Deinen Rat befolgen."

Sherlock grinste. "Ich wusste es."

"Halt die Klappe", grummelte John, lächelte aber. Bereitwillig kuschelte er sich in Sherlocks einladene Arme.

Diese Nacht schlief er durch und bewegte sich kaum. Von da an wurde kein zweites Schlafzimmer in der 221b mehr gebraucht.

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Ich fahre heute in den Urlaub 😇 Das heißt, ich weiß noch nicht genau, ob ich weiterhin zwei mal die Woche updaten kann, aber ganz aufhören werde ich in der Zeit nicht. Spätestens Samstag wird dann also das nächste Kapitel kommen. Bis dann
Saskia :)

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt