Footballer x Balletttänzer

2.1K 135 112
                                    

Wörter: 998



John ging die Flure seiner Schule entlang. Er war durchgeschwitzt und verdreckt vom Footballtraining und seine Laune war auch schon mal besser gewesen. 

Zuerst hatte Magnussen ihm den Platz als Captain im Team nehmen wollen, dann hatte Anderson irgendeine dumme Bemerkung über Homosexualität gemacht und bei John war ein Schalter umgelegt worden.

Es war nicht so, dass er einen Freund oder so hatte, er hatte erst vor einem Monat mit Mary Schluss gemacht, doch über die Ferien hatte er entdeckt, dass er bi war. Das wusste keiner außer ihm und seinen besten Freunden und Teamkollegen Greg und Mikey, doch trotzdem  war er sehr anfällig für das Thema.

Nun hatte Magnussen also den Captain Titel, da John für seinen Ausbruch von diesem Amt enthoben worden war und John eine blutige Lippe - Anderson hatte sich gewehrt. Und natürlich war er der Letzte, da er noch Extrarunden hatte laufen müssen. Angeblich, um sich abregen zu können, aber John wusste, dass der Trainer ihn einfach nicht leiden konnte. 

Er wollte einfach nur noch unter die Dusche, nach Hause und dann eine Woche lang schlafen.

Als er an der kleineren Turnhalle vorbeikam, in der manchmal die Cheerleader trainierten, hörte er leise Musik. Es war keine Musik, zu denen die Cheerleader tanzten, außerdem mussten doch mittlerweile alle nach Hause gegangen sein. 

John war zwar müde, doch seine Neugier gewann die Oberhand. Vorsichtig drückte er die Tür zur Halle auf. Die Musik wurde ein wenig lauter, doch war immer noch sehr ruhig gehalten. Zwar nicht ganz Johns Geschmack, doch als er sah, warum ausgerechnet diese Musik lief, fand er sofort Gefallen daran. 

In der Mitte der Halle tanzte ein Junge. Braune, lockige Haare, lange, dünne Gliedmaßen und ein engelsgleiches Auftreten. 

John kannte ihn flüchtig. Er hatte ihn ein paar mal auf dem Flur gesehen und glaubte zu wissen, dass er mit Molly Hooper befreundet war. Sein Name war Sherlock oder so. Ein seltsamer Name, doch er passte und man konnte ihn sich gut merken.

Leise schloss John die Tür hinter sich und sah dem tanzenden Jungen zu. Sherlock konzentrierte sich ganz auf die Musik und bemerkte John gar nicht, als er durch seine Choreographie schwebte. 

Als er endete, konnte John nicht anders und klatschte Beifall. Sherlocks Blick flog zu John, geschockt über seinen unerwarteten Zuschauer. 

"Sorry, ich hab die Musik gehört und wollte sehen, wer um diese Zeit noch in der Schule ist."

Zögernd kam Sherlock auf John zu. "Ich hab kein Publikum erwartet. Ich dachte auch, dass um diese Zeit niemand mehr hier wäre."

"Extrarunden beim Training", lachte John. "Scheint doch nicht so schlimm zu sein, wie ich dachte." Er zwinkerte. Sherlock lief pink an. John hätte gedacht, es würde schwieriger sein, diesen Jungen aus der Fassung zu bringen. Er schien immer so gefasst, fast schon gelangweilt von seinem Umfeld. 

"Ich sollte vermutlich gehen. Es ist schon spät", haspelte Sherlock. 

"Schade", seufzte John. "Ich hatte gehofft, dich noch einmal tanzen zu sehen."

Sherlock starrte ihn verwirrt an. "Warum das?"

John schnaubte. "Weil du super gut tanzen kannst. Und das echt nicht schlecht aussah. Wirklich, ich hab Ballett immer für ... naja, sagen wir für nicht besonders interessant gehalten, aber das eben muss ich einfach noch mal sehen."

"Du hast schon mehr gesehen als du solltest. Normalerweise bleiben meine Choreographien bis zur Aufführung ein Geheimnis."

"Dann fühle ich mich geehrt, dass ich schon mal eine kleine Vorschau hatte. Wann ist die nächste Aufführung? Ich werde auf jeden Fall da sein."

"In zwei Wochen." 

"Ok, ich komme. Hey, würdest du kurz warten? Ich hole meine Sachen und bringe dich nach Hause."

"John, das ist wirklich nicht nötig, ich..."

"Du kennst meinen Namen?", fragte John, bevor er sich zurück halten konnte. Sherlock stutze.

"Natürlich kenne ich deinen Namen. Du bist der Captain des Footballteams, oder nicht?"

"Das war ich bis vor einer Stunde, ja."

"Warum jetzt nicht mehr?"

"Ist 'ne längere Geschichte. Erzähl ich dir auf dem Weg."

"John..."

"Nein, keine Widerrede. Du hast selbst gesagt, es ist schon spät. Draußen könnten Psychopathen rumlaufen. Es ist sicherer zu zweit."

Sherlock lachte auf. "Na gut, wenn du meinst. Warte, ich komme mit deine Sachen holen, dann können wir den anderen Ausgang nehmen." 

Die zwei gingen zu den Umkleideräumen und holten Johns Sachen, bevor sie auf den Parkplatz vor der Schule traten. John wollte zum Ausgang hinüber, doch Sherlock hielt auf einen schwarzen SUV zu.

"Ich hab doch gesagt, es ist nicht nötig, mich nach Hause zu bringen. Ich werde immer abgeholt, egal um welche Uhrzeit. Mein Bruder schickt immer irgendeinen seiner Angestellten um mich zu überwachen."

"Oh", war alles, was John dazu sagen konnte. Er war ein wenig enttäuscht. Er hatte eigentlich noch etwas mehr Zeit mit Sherlock verbringen wollen. 

"Soll ich stattdessen dich nach Hause bringen?", bot Sherlock an. "Du bist schon Extrarunden gelaufen und hast sicher keine große Lust auch noch nach Hause zu laufen, oder?"

John grinste und schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wirklich. Fahren klingt sehr viel verlockender."

"Dann steig ein."

Während der Fahrt unterhielten sich die beiden ein wenig. Sie hatten zwar keinen Kurs zusammen, gingen aber in die selbe Stufe. John erzählte Sherlock auch, warum er nicht mehr Captain des Footballteams war. "Anderson ist ein Idiot", sagte Sherlock nur dazu. "Und Magnussen auch." John lachte. "Ja, das sind sie wirklich."

Die Fahrt war leider viel zu schnell zu Ende und John stand vor seinem Haus. "Danke für's Bringen", bedankte er sich und stieg aus. Als er die Tür zuschlug, öffnete sich das Fenster.

"Hey John", rief Sherlock von innen. John lehnte sich ein wenig herunter bis er durch das Fenster ins Innere des Wagens schauen konnte. "Morgen von drei bis vier hab ich meine nächste Tanzstunde. Wenn du willst, kannst du zugucken."

"Echt?" John machte große Augen. "Ich meine, klar, aber bist du sicher? Ich dachte, deine Choreo soll ein Geheimnis bleiben."

"Ich brauche noch eine Meinung, die nicht von meinem Tanzlehrer kommt. Und du bist genau die richtige Person dafür."

"Ok, ich werde da sein. Danke."

"Kein Problem. Bis morgen."

"Bis morgen."

Fast schon hüpfend ging John zu seinem Haus. Er hatte das Gefühl, dass Ballett etwas werden würde, was er sich öfter ansehen würde, wenn es von einem bestimmten Lockenkopf getanzt wurde. 



---------------------

Das war jetzt der vierte OS in Folge, den ich in der Schule angefangen habe. Irgendetwas machen unsere Lehrer falsch. Aber wenn ich dann nach Hause komme, fehlt mir irgendwie die Motivation und ich kürze das Ende immer ab. Das ist nervig. Ich hoffe, ich bekomme bald wieder meine Motivation zurück, damit die Stories wieder ein wenig besser werden, denn momentan kommt nicht sonderlich viel dabei herum (finde ich). Naja, wie auch immer, ich hoffe, er OS hat euch trotzdem noch gefallen und wir lesen uns Mittwoch wieder :)

Johnlock OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt