Vor sieben Jahren

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„Gut, dann aber offen und ehrlich" brummte ich und erinnerte mich an den wohl schlimmsten Tag meines Lebens zurück.
An dem Tag, an dem meine kleine, heile Welt zertrümmert wurde und ich mein Herz hatte zerspringen hören.

Voller Adrenalin betrat ich die kleine Wohnung von Louis in London. Wir hatten gerade ein Konzert hinter uns gebracht und noch immer war ich überdreht und aufgeregt.
Es war zur Routine geworden, dass wir die Abende zusammen verbrachten, zusammen in einem Bett schliefen. Allgemein war so einiges zur Routine geworden und die Freundschaft zwischen Louis und mir war weitaus mehr, als eine reine Männerfreundschaft.
Irgendetwas war zwischen uns, was wir uns nicht erklären konnten. Wir wehrten uns aber auch nicht dagegen. Wir nahmen es so wie es war. Körperbetont und mit dem ein oder anderen Kuss.
Und während unsere Bindung in den Jahren immer tiefer wurde, die Küsse immer inniger, war ich mir mittlerweile sicher, dass ich hoffnungslos verliebt in meinen besten Freund war.

Louis schloss die Haustür hinter sich und grinste mich an. Dieses Grinsen kannte ich und nur zu gerne tat ich das, worauf er jetzt am Meisten Lust hatte.
Ohne zu zögern trat ich direkt vor ihn, schlang meine Arme um seinen Hals und presste meine Lippen auf seine.
Küssend stolperten wir zum Sofa, ließen uns darauf fallen und vertieften diesen Kuss so leidenschaftlich, wie es nur ging.
„Harry". Ein Keuchen kam aus Louis Mund und ich ließ wehmütig die Lippen von seinen ab.
Seine leuchtenden Augen sahen direkt in meine, in mein Herz und mit pochendem Herzen wartete ich darauf, dass er etwas sagte.
Doch es kam nichts. Er sah mich nur an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Vielleicht war jetzt der Moment gekommen um ihn endlich zu sagen, was ich fühlte.
Sicherlich wusste er es, doch es musste ausgesprochen werden.
„Lou ich -„
„Shhh".
Louis unterbrach mich mit seinen wundervollen Lippen.
Gefühle konnte ich ihm auch wann anders sagen. Diese Lippen waren jetzt wichtiger.
So viel wichtiger.
Die Hände von Louis wanderten unter mein Shirt, hinterließen eine feurige Spur auf meiner Haut und ehe ich mich versah, flog mein Shirt in die Ecke des Sofas.
Erneut unterbrach er den Kuss, sah mich mit glühenden Augen an und biss sich auf die Lippe.
Was er damit in mir anrichtete, konnte er sicherlich nur erahnen.
„Hazz...ich...ich möchte etwas probieren. Etwas, was mich neugierig macht und ich will es einfach mal testen".
Wieder begann mein Herz zu rasen, als ich nickte.
Lächelnd öffnete er meine Hose, schob sie von meinen Beinen und setzte sich auf mein Becken. Meine Erregung konnte ich nicht leugnen, aber das war mir egal.
Louis und ich hatten uns schon oft in dieser Situation befunden. Wir hatten unseren Spaß. Taten uns gut.
Doch als Louis, anders als ich es gewohnt war, die Position änderte und sich zwischen meine Beine kniete, die Lippen auf meine Boxershort legte und federleichte Küsse auf meinem besten Stück hinterließ, blieb mein Herz fast stehen.
Das wir uns küssten, uns anfassten, war mittlerweile normal. Wir waren neugierig auf unsere Körper.
Doch das seine Lippen nun mein bestes Stück berührten, auch sei es durch den dünnen Stoff meiner Boxershort, ließ mich an meinem Verstand zweifeln.
„Sag mir einfach, wenn du nicht weiter willst" hauchte mein bester Freund und schob langsam die Short herunter.
Ich schluckte.
Sollte nun einer meiner Träume in Erfüllung gehen?
Vorsichtig, ganz zart begann Louis mit seinem Mund meine Mitte zu verwöhnen und das tiefe Stöhnen konnte ich nicht unterdrücken.
Es fühlte sich so viel besser an, als ich es immer geträumt hatte.
Der innere Druck in mir stieg und fast als ich zur Erlösung kam, brach Louis ab und sah mich an.
„Hazz...Können wir...ich...ich würde gerne mit dir schlafen".
Mir fiel fast die Kinnlade herunter.
Wenn er mit mir schlafen wollte, hieße das nicht auch, dass er die gleichen Gefühle hatte, wie ich für ihn?
Statt ihm zu antworten, griff ich nach seinen Händen, wirbelte uns herum, lang nun über ihm. Getrieben von Lust übersähnte ich seinen Oberkörper mit feuchten Küssen, wanderte weiter herunter und hielt an seiner Short an.
Auch ich wollte es. Schon so lange. So sehr.
Ich schob die Short herunter, hauchte einen zarten Kuss auf seine Mitte, ehe ich wieder hoch zu ihm kam und seine Lippen küsste.
Unser Kuss wurde wild, leidenschaftlich und während unsere Lippen nicht mehr voneinander zu lösen waren, begannen unsere Hände auf Erkundung zu gehen.
Vorsichtig, ganz sanft ließ ich einen Finger in Louis gleiten, was ihn ein lautes Stöhnen aus der Kehle entlockte. Dieses Stöhnen trieb mich in den Wahnsinn und der Kuss wurde rauer.
Im Hintergrund hörte ich ein Handy klingeln, doch das ignorierten wir.
Nur wir waren jetzt wichtig.
Wir küssten uns weiter, fassten uns an, als Louis Haustelefon klingelte.
Immer und immer wieder, doch das Klingeln ging in dem Gestöhne unter.
„Harry..."
Louis glühende Augen sahen mich an und ich wusste was er wollte. Und er hatte gar keine Ahnung wie sehr ich es wollte.
Ich entzog meinen Finger, sah ihm noch einmal tief in die Augen. Ein Nicken von ihm und ich beugte mich wieder über ihn, versiegelte unsere Lippen und rieb mein bestes Stück an der Innenseite seiner Schenkel.

„Louis? Verdammt Louis geh doch endlich mal an das Telefon!"
Der Anrufbeantworter hatte sich eingeschaltet, doch wir ignorierten ihn. Die Stimme erkannte ich nicht und es war mir gerade herzlich egal.
„Louis verdammt ruf mich sofort an! Ich bin schwanger!".

Ruckartig sprang ich vom Sofa und auch Louis hatte sich prompt aufrecht hingesetzt.
Mir wurde schlecht.

„Wer-„ doch ich brach keinen weiteren Ton heraus.
Wir wollten gerade miteinander schlafen. Unsere Liebe teilen. Meine Liebe.
„Du...du hast mit einer Frau...du..." mir fehlten die Worte.
„Harry.." begann mein bester Freund und kam einen Schritt auf mich zu.
„Das ist sicherlich ein Irrtum. Sie kann nicht schwanger sein. Wir haben verhütet".
Alles drehte sich.
Er stritt nichtmal ab, dass er mit irgendeiner Frau geschlafen hatte.
Anscheinend laß er meine Gedanken und sah mich verwirrt an.
„Du...du dachtest doch nicht, dass...Hazza... ich dachte es wäre klar, dass das zwischen uns ein Spiel ist. Spaß...Lust..."
Ein Spiel- damit brach mein Herz.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt