Privileg

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Schweigend lagen wir uns in den Armen und genossen einfach nur die Wärme des Anderen.
Ich hatte mich von meiner - nennen wir es mal Panikattacke - wieder erholt und genoss nun umso mehr die kleinen Streicheleinheiten, die ich von Louis bekam.
Wie lange wir dort so langen wusste ich nicht, aber auf einmal hörten wir meine Haustür, wie sei geöffnet wurde und danach ins Schloss fiel.

„Liam ist wieder da", stellte Louis leise fest und nickend richtete ich mich auf.
„Ich sollte nach ihm schauen".
Eilig krabbelte ich aus dem Bett und wollte gerade meine Zimmertür öffnen, als Louis meinen Namen rief.
Fragend drehte ich mich zu ihm um und sah in ein belustigtes Gesicht.
„Vielleicht solltest du dir vorher etwas anziehen".
Ich sah an mir herunter und wurde prompt rot.
Ich hatte nicht bemerkt, dass ich noch immer komplett nackt war.
Schnell schnappte ich mir eine Boxershort vom Boden und zog diese, samt TShirt über.
Als ich erneut meine Tür öffnen wollte, schlangen sich zwei Arme um meinen Brustkorb.
„Weißt du Harold, nur ich habe das Privileg dich nackt zu sehen. Und auch wenn Liam mein Freund ist, würde ich ihm weh tun, sollte er deinen atemberaubenden Körper zu Gesicht bekommen".
Eine wohlige Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und lächelnd drehte ich mich in Louis Armen um.
„Mein Körper gehört nur dir" hauchte ich leise und drückte ihn einen Kuss auf die Lippen. Ein zufriedenes Brummen kam aus dem Mund meines Freundes und erneut drehte ich mich um und öffnete endlich meine Tür.
Fragend schaute ich zu Louis, wollte wissen ob er mit kommen würde, doch Louis schüttelte schnell den Kopf.
„Geh schonmal vor. Ich...ich hab da noch was zu erledigen".
Frustriert deutete er mir seinem Blick auf seine Lendengegend und verschwand eilig im Bad.

„Liam?".
Es kam keine Antwort, aber ich fand meinen Freund schnell.
Er saß auf meinem Sofa und starrte an die Wand.
Schnell setzte ich mich neben ihn und schlang meine Arme um ihn.
„Wie ist es gelaufen?".
Liam schwieg einen Moment, ehe er sich räusperte.
„Wir haben uns Zwecks Bear einigen können. Ich werde ihn an den Wochenenden besuchen kommen und sobald ich eine eigene Wohnung habe, wird er jedes zweite Wochenende bei mir bleiben".
Ich nickte.
Das klang doch vernünftig.
Dennoch lag etwas unausgesprochenes in der Luft und somit schaute ich Liam mit einem fragenden Blick weiterhin an.
„Sie sagte sie hatte es sich gedacht."
Die Fragezeichen über meinem Kopf konnte man anscheinend sehen, denn Liam löste sich aus meiner Umarmung und wechselte in den Schneidersitz.
„Sie meinte, ihr war es schon öfter aufgefallen, dass ich zu Zayn eine andere Freundschaft hatte, als zu euch. Denn auch während unserer Bandpause bekam ich wohl immer ein Lächeln auf den Lippen, wenn es um euch ging. Anders als bei Zayn. Sie sagte, sobald auch nur sein Name fiel, wurde ich traurig und schaute wie ein angeschossenes Reh. So ihre Worte. Sie wollte wissen, ob er der Grund war. Der eigentliche Grund für unsere Trennung. Für mein Verhalten.... für einfach alles."
Das Cheryl so schnell Eins und Eins zusammen zählen konnte war für mich überraschend.
„Und was hast du gesagt?".
Erschrocken zuckten wir zusammen und drehten uns zu Louis, welcher gerade die Treppe herunter kam.
Auch er hatte sich wieder angezogen und setzte sich nun neben mich auf das Sofa.
Liam schmunzelte einen Moment.
„Hast du eigentlich kein zu Hause? Oder seid ihr zusammen gezogen, ohne es uns zu sagen?".
Louis streckte unserem Freund die Zunge raus und kuschelte sich an meine Schulter.
„Ich muss einige Jahre nachholen und so lange Harry mich nicht rauswirft, bleibe ich hier".
Auf Liams Gesicht bildete sich ein zaghaftes Lächeln gepaart mit einem Hauch Traurigkeit.
Seufzend legte ich meine Hand auf seine Schulter und forderte ihn auf einfach weiter zu reden.
„Die Wahrheit. Ich habe ihr die komplette Wahrheit gesagt. Angefangen von dem, was damals zwischen Zayn und mir war, bis zu seinem Bandaus, wie er mit diesem Hungerhaken zusammen gekommen ist und letzt endlich wie ich entschieden hatte, mir ein eigenes Leben aufzubauen. Gemeinsam mit ihr."
„Das fand sie sicherlich nicht so toll, oder?", wollte Louis wissen und kuschelte sich noch enger an mich.
Liam zuckte mit den Schultern.
„Sie hat darauf nichts mehr gesagt und hat mich dann gebeten zu gehen".

Die Katze war also aus dem Sack.
Immerhin durfte Liam seinen Sohn regelmäßig  sehen.
Doch wie das nun mit ihm weiter ging, wusste ich nicht.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt