Ein Lächeln

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Ich versuchte wirklich alles erdenkliche, um zu erfahren wie es zwischen Liam und Zayn gelaufen war.
Doch keiner der Beiden gab mir eine Antwort.
Liam ignorierte uns die meiste Zeit, es sei denn wir waren auf der Bühne. Dort spielte er die schöne, heile Welt. Doch außerhalb der Stage, schwieg er, blieb in seinen Gedanken und es schien kein rankommen mehr.
Und Zayn?
Der sagte mir lediglich, dass ich das lieber Liam fragen sollte.

Toll.

„Haz, komm schon. Lass den Kopf nicht hängen. Morgen sind wir erstmal zu Hause und dann wird sich Liam wieder einkriegen."
Seufzend nickte ich und kuschelte mich in Louis Arme.
Endlich konnte ich morgen wieder in meinem Bett schlafen.
Wir würden eine kurze Pause von zwei Monaten machen, ehe es weiter auf Tour ging.
Vielleicht würden Liam diese zwei Monate gut tun. Immerhin konnte er dann endlich seinen Sohn wieder sehen und an seiner Beziehung zu Cheryl arbeiten.

„Hazza?".
Louis Ton ließ mich aufhorchen und neugierig schaute ich zu ihm hoch.
Während ich mit dem Kopf auf seinem Schoß lag, hatte er mir den Kopf gekrault. Damit jedoch aufgehört, als er meinen Namen sagte.
Die Tonart wie er es sagte, verhieß nichts Gutes.
„Also... ähm... ich wollte neulich mit dir reden und irgendwie sind wir drüber weg gekommen."
Nickend erinnerte ich mich daran.
„Also....", nervös biss er sich auf die Lippe, löste seine Finger aus meinen Haaren und sah auf seine Hände, als wären diese etwas wirklich Besonderes.
Warnend setzte ich mich aufrecht hin und sah meinen Freund an.
Kurz holte er tief Luft, sah mir dann direkt in die Augen.
„Ich wollte fragen, ob du mit mir zu Briana fahren würdest. Ich...ich möchte das du Freddie kennen lernst."

Bei dem Namen Briana kam die Galle in mir hoch und mein Innerstes zog sich zusammen.
Empört wollte ich ihn anschreien, was er sich eigentlich dabei dachte mir diese billige Schnabelkuh vorstellen zu wollen, als mir bewusst wurde, was der eigentliche Grund war.
Er wollte das ich seinen Sohn traf.
Seinen Sohn, den niemand von uns Jungs bisher persönlich kennen gelernt hatte.

„Harry?".

Unsicher und fast verzweifelt schaute Louis mich an. Ängstlich huschten seine Augen hin und her und mir war bewusst, wie schwer es ihm fiel mich zu fragen.
Ich würde seinen Sohn kennen lernen.
Die Miniausgabe von meinem Freund.
Doch das hieß auch, dass ich der Frau gegenüber stehen musste, die damals mein komplettes Leben ruiniert hatte.
Gut - sie konnte nichts dafür.
Immerhin hatte Louis freiwillig mit ihr geschlafen und wir waren nicht zusammen - dennoch verabscheute ich diese Frau und wollte ihr am liebsten die Pest an den Hals wünschen. Oder zumindest einen fiesen Pickel.

„Harry...bitte sag etwas... ich...es würde mir so viel bedeuten, wenn du ihn kennen lernst."
Ich erwachte aus meiner Starre und schob meine Gedanken bei Seite. Lächelnd legte ich meine Hand auf seine Wange, ließ sein Gesicht auf mich wirken und prägte mir jeden Millimeter ein.
Er wollte wirklich das ich ihn kennen lernte.
Es bedeutete ihm viel.
Und das bedeutete mir viel.
Es zeigte mir, wie sehr er mich wirklich liebte.
Denn wie gesagt, keiner der anderen Jungs hatte Freddie bisher zu Gesicht bekommen.

Kurz räusperte ich mich.
„Es wäre mir eine Ehre".

Louis, noch immer unsicher, neigte seinen Kopf gegen meine Hand.
„Sicher? Ich weiß das es nicht toll für dich sein wird Briana zu sehen, aber sie gehört nunmal dazu. Und...naja eigentlich ist sie auch wirklich nett und-".
„Sie ist mir egal, Louis. Ich möchte einfach nur die kleine Ausgabe von dir kennen lernen und sehen, mit wem ich den Platz in deinem Herzen teile".

Das Lächeln, welches sich auf Louis Gesicht ausbreitete, war nicht in Worte zu fassen.
Womöglich war es das schönste Lächeln, welches ich jemals bei ihm gesehen hatte.
Ein Lächeln, dass mir das atmen schwer machte und meine Brust schmerzlich zusammen ziehen ließ.
Ein Lächeln, welches mir zeigte wie sehr ich ihn brauchte.
Wie sehr ich ihn liebte.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt