Du weißt wirklich wie du mich quälst.

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Wir lagen da, auf dem Sofa und schauten einen Film.
So wie damals.
Damals nach den Konzerten.
Und so langsam schlich sich bei mir auch das Gefühl der Gewohnheit ein.
Fast war es wieder wie früher.
Fast.
Denn hätten wir früher nur so auf dem Sofa gelegen, hätten wir uns sicherlich über uns selbst gewundert.
Verging doch kein Abend ohne das wir nicht leidenschaftliche Küsse austauschten und dabei eine wilde Fummelei entstand.
Aber heute war es anders.
Was gut für mich war, denn ich traute mir selbst nicht.

„Haz?".
Ich sah zu Louis, der mich leicht angrinste.
Seine bockige Phase war also vorbei.
Schade.
„Ähm... du sagtest ja du brauchst Zeit, die gebe ich dir auch, aber...also...-", er seufzte einmal und griff nach meinen Beinen, um sie auf seinen Schoß zu legen.
„Ein bisschen Körperkontakt wird doch okay sein, oder?".
Lächelnd nickte ich und als er dann begann gedankenverloren den Film weiter zu schauen, dabei meine Füße knetete, ertappte ich mich dabei, wie ich es genoss.
Ich genoss es so sehr, dass ich mich dazu entschied, dass wirklich nichts dabei war, gegen ein bisschen Körperkontakt.
Ich entzog Louis meine Füße, worauf er mich leicht enttäuscht ansah. Doch als ich mich dann in seine Arme kuschelte, stahl sich ein bezauberndes Lächeln auf seine Lippen und er legte die Arme um meinen Oberkörper.

Wir schauten weiter den Film und während Louis federleicht mit seinen Fingern meinen Arm hoch und runter strich, drehte in meinem Körper alles wieder durch.
So gerne würde ich diese alten Gewohnheiten wieder aufnehmen, alles in mir schrie danach Louis auf das Sofa zu drücken und ihm gierig zu küssen, meine Hände über seinen Oberkörper gleiten zu lassen und - shit.
Panisch schaute ich an mir herab.
Wunderbar.
Ja ganz toll.
Verhasste Hormone.
Jetzt konnte ich nur hoffen, dass Louis mein Problem in der Hose nicht sah.

„Du weißt wirklich wie du mich quälst, oder?".
Unschuldig neigte ich meinen Kopf und sah zu Louis, der mich frech grinsend musterte.
„Schau nicht so unschuldig, dass macht es nicht besser. Erst erscheinst du hier halb nackt und jetzt das, Harold."
Louis deutete auf meinen Schritt und damit wurde meine Hoffnung, er würde es nicht merken, zu Nichte gemacht.
„Das ...ähm...", ja was sagte ich denn jetzt?
Ich würde gerne über dich herfallen, aber mein Kopf hindert mich daran?
Ja.
Genau das sollte ich sagen.
„Du hast nunmal eine Wirkung auf mich, Louis. Mein Körper dreht immer noch in deiner Nähe durch, aber mein Kopf sagt mir etwas anderes."
Nachdenklich nickte er und lächelte erneut.
„Und wenn wir deinen Kopf langsam wieder an mich gewöhnen?".
Fragend sah ich zu ihm, als er mich leicht von sich schob, mich in die Kissen drückte und sich auf mich legte.
Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag.
Sanft fuhr er meinen Oberkörper entlang und sah mir in die Augen.
Mein Herz würde gleich aus meiner Brust springen, so viel war sicher.
„Weißt du, du warst schon immer heiß, aber was du in den letzten Jahren aus durch gemacht hast....".
Louis ließ den Satz unbeendet und und betrachtete mich eingehend .
„Es kostet mich wirklich sehr große Mühe, meinen Gefühlen nicht nachzugehen, Hazz."
Seine Pupillen weiteten sich und ich kannte diesen Blick nur all zu gut.
Langsam beugte er sich über mich, rieb einmal kurz seine Nase an meiner und vergrub sein Gesicht an meinem Hals.
„Du bist wunderschön." hauchte er und direkt entstand eine Gänsehaut auf meinem Körper.
Gott bitte!
Vorsichtig hauchte er einen zarten Kuss auf meinen Hals, dann einen weiteren und noch einen, wobei er langsam von meinem Hals zu meinem Kinn wanderte.
„Du hast mir so gefehlt", kam es flüsternd, als er an meinem Mundwinkel stoppte.
„Und auch wenn du Zeit brauchst, muss ich dich jetzt einfach küssen".

Und das tat er.
Und ich erwiderte.
Voller Hingabe und ... Liebe.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt