Leute?

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Louis und ich saßen noch eine ganze Weile in meinem Schlafzimmer.
Keiner sagte ein Wort, ab und an kam lediglich ein leises Schluchzen aus dem Mund meines - Ex-Freundes.
Erst als es draußen bereits anfing zu Dämmern, löste ich meinen Arm von ihm und sah ihn endlich an.

Ich hatte die Stille genutzt um das alles zu verarbeiten. Um mir meine Gedanken zu machen und um zu einem Entschluss zu kommen.

„Louis".
Angesprochener hob müde seinen Kopf und sah mich mit Blutunterlaufenden Augen an. Ihn so zu sehen machte mich fertig, dazu noch endlich seine Geschichte zu kennen, ließ mich einen tiefen Schmerz fühlen.
Ich war der Meinung, dass mir wenigstens Briana oder Lotti, Louis' Schwester, damals etwas sagen mussten, doch das hatten sie nicht.
Vermutlich weil wir keinen Kontakt hatten, aber wenn ich das alles eher erfahren hätte, wäre ich für Louis da gewesen.
Hätte ihn davon abgehalten Drogen zu nehmen.

„Ich werde dich unterstützen."
Auf Louis' Lippen bildete sich ein Lächeln und sofort griff er nach meinen Händen.
„Danke, Hazza. Das bedeutet mir so viel, ich verspreche dir, dass ich mich bemühen werde. Keine Eifersucht mehr und ich werde dir zeigen-".
„Stop".
Erschrocken zuckte Louis zusammen, hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihn unterbrechen würde.
„Ich habe gesagt, dass ich dich unterstütze. Ich werde dir helfen mit der Therapie. Wir können gemeinsam daran arbeiten das deine Zwangsstörungen erträglicher werden, aber das mit uns - das mit uns ist noch lange nicht gut. Wir sind kein Paar mehr, Louis".
Louis weitete seine Augen.
Auch mir fiel es schwer das auszusprechen, aber so war es nunmal.
Wir hatten unsere Beziehung beendet, auch wenn ich Louis noch immer liebte.
Vermutlich auch immer lieben werde.
„Aber...aber ich dachte-".
„Was dachtest du?", unterbrach ich ihn und schüttelte meinen Kopf.
„Dachtest du, dass du mir jetzt endlich sagst was mit dir los ist und wir danach weiter machen wie zuvor? Nein, das klappt nicht. Du hast mein Herz ein zweites Mal gebrochen und ein drittes Mal würde ich nicht überleben".
Traurig senkte er den Kopf.
Er wusste das ich Recht hatte.
„Aber...aber ich liebe dich doch".
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und auch wenn ich diese Worte nur zu gerne von ihm hörte, riss es diesmal mein Herz in Zwei.
„Jetzt gerade ja, aber wenn du runter gehst und Gigi siehst, dann hasst du mich wieder."
Louis schwieg, denn er wusste das ich auch damit Recht hatte.

****

Ich bat Louis zu gehen.
Ich brauchte endlich eine Mütze Schlaf.
Diese Nacht hatte all meine Kräfte aus meinem Körper gezogen.

Als ich in meinem Wohnzimmer ankam, war dieses allerdings nicht wie erwartet leer.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass alle abgehauen waren.
Doch Niall und Hailee lagen aneinander gekuschelt auf meinem Sofa und schliefen, während Liam abwesend auf den Fernseher starrte.
Von Zayn und Gigi war keine Spur.
Entweder waren sie noch immer in meinem Gästezimmer, oder sie waren verschwunden.

„Leute?".
Liam hob seinen Blick und Niall grummelte müde, als er seine Augen einen Spalt öffnete.
„Es tut mir Leid, aber ich bin kein Hotel. Würdet ihr bitte endlich gehen?".
Es war vielleicht gemein meine Freunde rauszuschmeißen, aber das hier war mein Haus und ich brauchte MEIN Haus jetzt für mich alleine.

Liam stand sofort auf, nickte mir zu und verschwand schnell.
Niall weckte seine Freundin, umarmte mich kurz, nahm Louis' Hand und verschwand mit beiden ebenfalls nach Draußen.
Er warf mir einen letzten Blick zu, der bedeutete, dass er später erneut vorbei kommen würde. Sicherlich wollte er mit mir über Louis reden.

Erschöpft ließ ich mich auf mein Sofa fallen, als die Tür des Gästezimmers aufging.

Also waren die beiden doch noch nicht verschwunden.

„Sind alle weg?".
Ich nickte und Gigi ließ sich neben mich fallen. Ihren Kopf legte sie auf meinen Schoß und ein quälendes Seufzen kam aus ihrer Kehle.
„Zayn ist vor Stunden abgehauen. Ich habe mich aber nicht aus dem immer getraut. Ich konnte die Blicke der anderen nicht ertragen."
„Es tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest", gestand ich und schaute auf meinen Couchtisch. Ich hätte Gigi gerne früher die Wahrheit gesagt und vor allem hätte ich es ihr schonender beigebracht wie Liam. Doch Zayn war eben mein Freund und ihm gegenüber war ich genau so loyal wie ihr. Ihm sogar noch ein wenig loyaler.
Traurig zuckte sie mit ihren Schultern, drehte sich so, dass sie mich ansehen konnte.
„Irgendwie habe ich es mir gedacht. Ich meine - ich bin nicht dumm. Auch wenn das viele von mir denken. Ich kannte die Vorgeschichte zwischen Zayn und Liam. Und das Zayn noch was für ihn empfindet, dass wusste ich auch. Weißt du, Harry, immer wenn Liam im Fernsehen zu sehen war oder in einer Zeitung, haben Zayns Augen angefangen zu leuchten. Er schaute das Bild oder den Bericht im Fernsehen mit einem Blick an, den er mir niemals zugeworfen hat."
Traurig legte ich meine Hand auf ihr Bein.
„Ich habe wirklich gedacht das er dich liebt."
Gigi nickte.
„Ich auch. Tut er vermutlich auch, aber nicht so sehr wie er Liam liebt."

****

Gigi blieb über Nacht bei mir, beziehungsweise schlief sie noch einige Stunden auf dem Sofa, bis sie zu ihrem Shooting musste.
Ich schleppte mich gegen Mittags aus dem Bett, fühlte mich wie gerädert und schaffte es nur mit Mühe und Not mich unter die Dusche zu stellen.
Geschlafen hatte ich kaum.
Meine Gedanken waren die ganze Zeit um Louis gekreist.
Ich hatte so viele Fragen im Kopf.
Aber eine Frage hatte mir den Schlaf geraubt.

Wären wir noch zusammen, wenn ich das alles vorher gewusst hätte?
Hätte ich ihm helfen können?

Gerade als ich fertig war, klingelte es.
Genervt band ich mir mein Handtuch um die Hüften und ging runter, öffnete meine Haustür und - hätte sie am Liebsten wieder zugeschlagen.

„Was willst du hier?".
Louis sah bedröppelt zu Boden.
„Ich...du hast...du sagtest das du mir helfen würdest. Ich habe einen Termin mit meiner Therapeutin und wollte dich fragen...naja...ob du mitkommen würdest."

Sorry Leute, dass es erst heute kommt, aber ich bin am Wochenende umgezogen und habe noch kein Internet im neuen Haus.
Und auch Sorry, dass es so kurz ist, aber ich hatte sehr viel Stress.
Am Freitag kommt wie gewohnt das nächste Kapitel und dann klappt das hoffentlich auch mit dem Internet.
Liebe Grüße , K.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt