An den Rand des Wahnsinns.

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Erneut drückte Louis seinen Schritt gegen meine Hand und ich sah noch einmal zu Niall, der mittlerweile die Kopfhörer auf hatte und vertieft auf sein Handy schaute.
„Das geht nicht Louis".
Schmollend sah er mich an und mein Herz machte einen Sprung.
„Früher hattest du nie etwas dagegen".

Ja.
Früher.

Louis sah mich an und runzelte die Stirn.
„Sag mal-", begann er und richtete sich auf. „Das hat nichts mit dem Flugzeug hier zu tun, oder?".
Ertappt biss ich mir erneut auf meine Unterlippe und mied seinen Blick.
„Hazza...".
Louis rutschte noch ein wenig höher und legte seine Hand auf meine Wange. Automatisch schmiegte ich meine Wange dagegen und genoss das Gefühl.
„Ich habe mich doch schon entschuldigt für mein dummes Verhalten damals.... und....was soll ich denn noch machen?".
Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen wieder und es tat mir leid. Es tat mir verdammt Leid, dass mein Kopf mal wieder ein Hindernis war.
„Du brauchst nichts machen", kam es leise aus meinem Mund, gefolgt von einem Seufzer.
„Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich begehre".
Nun war ich es, der seine Hände auf die Wangen des anderen legte und ihm tief in die Augen sah.
„Mein Körper sehnt sich nach dir, nach deinen Berührungen, nach deiner Haut, aber irgendwie-", erneut senkte ich meinen Blick.
„Irgendwie kann ich nicht".
„Das bekommen wir schon noch hin". Louis lächelte, hauchte mir einen Kuss auf die Nasenspitze und kuschelte sich in meine Arme.
„Und wenn wir wieder zu Hause sind, werde ich einfach so lange nackt durch deine Wohnung rennen, bis du nicht mehr anders kannst, als über mich herzufallen".

Lissabon war wundervoll.
Genau wie alle anderes Städte.
Die Halle bebte, die Fans waren der Wahnsinn und die Stimmung war unbeschreiblich.
Dennoch machte ich mir noch immer Sorgen um Liam.
Auf der Bühne merkte man ihm nichts an, aber sobald wir nur unter uns waren, zog er sich zurück und verfiel wieder in das Schweigen.

„Das geht so nicht weiter".
Nickend gab ich Niall recht. Liam machte sich innerlich kaputt. Sowohl wegen Cheryl, aber auch wegen Zayn.
Mit Cheryl lief es miserabel, dass wussten wir ja jetzt alle.
Und Zayn hatte irgendwas in ihm ausgelöst. Was wusste ich nicht, aber ich hatte eine Vermutung.
„Harry?".
Ich schaute meinem besten Freund in die Augen und nickte.
Niall und ich verstanden uns auch ohne Worte.
„Ich probier mein Bestes."
Schnell nahm ich mein Handy und schrieb eine SMS.
Ich wusste nicht, ob es etwas bringen würde, aber nicht nur Louis und ich hatten vor wenigen Wochen etwas zu klären.
Hier waren noch mehr Dinge ungeklärt und diesmal betraf es nicht mich.

„Muss ich eifersüchtig werden?".
Louis schlang von hinten seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter, während ich auf meinem Stuhl etwas nach hinten rückte.
„Du schreibst mit anderen Männern?".
Grinsend schüttelte ich den Kopf und zeigte ihm das Display meines Handys.
„Guter Plan", nuschelte er in mein Ohr und hauchte gleich darauf einen Kuss auf meinen Hals.
„Dieses Gespräch ist schon lange überfällig".
Niall nickte mir zustimmend zu, während sich ein Kribbeln in mir ausbreitete.
Louis hauchte federleichte Küsse auf meinen Hals und brachte damit das Blut in mir zum kochen.
Wieso war mein Hirn nur so ein dummes Ding?
„Hier sind noch ganz andere Dinge überfällig".
Und diese raue Stimme, die leise in mein Ohr flüsterte, brachte mich fast an den Rand des Wahnsinns.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt