Sie saugen einem das letzte bisschen Leben aus dem Körper.

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„Und jetzt geht er mir einfach so unheimlich auf die Nerven", beendete ich meine Erzählung und sah zu meiner Schwester.
Die letzten zehn Minuten musste sie sich die vergangenen Wochen anhören.
„Nun...", begann sie und kratzte sich einmal am Kinn.
„Also so wie ich das sehe, versucht der liebe Louis einfach nur in deiner Nähe zu sein. Er fühlt sich zu dir hingezogen, genau so wie du zu ihm, nur mit dem unterschied, dass er sich nicht wie ein kleines, bockiges Kind dagegen wehrt."
„Ich bin kein-„
„Da seid ihr ja!".
Die Garderobentür wurde aufgerissen und meine Mutter steckte den Kopf hindurch.
„Aufbruchstimmung. Die Jungs brauchen ihren Schlaf, komm Gemma, wir müssen nach Hause".
Traurig schaute ich meine Mutter an. Wir hatten gar nicht die Möglichkeit gehabt uns zu unterhalten. Aber... ich gönnte ihr die Minuten mit Louis. Ich wusste wie sehr es ihr damals weh tat, als er nicht auf ihre Kontaktversuche reagiere.

Wir verabschiedeten uns voneinander und müde ging ich zurück in die Garderobe, um meine Sachen zu holen.
Eine heiße Dusche und hoffentlich ein guter Schlaf waren jetzt genau das was ich brauchte. Gemmas Worte, die in meinem Kopf umher rauschten, ignorierte ich fürs Erste.  Es änderte eben nichts an der Tatsache, dass ich nur versuchte mein Herz zu beschützen.
Niall rannte wie ein Flitzebogen an mir vorbei, rempelte mich an und kam ins Stolpern.
„Ooops". Lachend sah er mich an und entschuldigte sich bei mir.
„Wieso hast du es so eilig?".
Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
„Hailee ist gerade bei mir angekommen. Ich muss nach Hause". Verwundert schaute ich meinen besten Freund an.
„Aber wir sind doch nur noch morgen hier. Lohnt sich da der lange Flug?".
Eher nicht.
„Sie hat ein Projekt hier in London und so lange wohnt sie in meiner Wohnung. Wir müssen diese eine Nacht doch noch genießen, bevor wir morgen nach Frankreich fliegen".
Und schon lief er weiter.
„Verliebt müsste man sein" kam es von Liam und lachend schüttelte er den Kopf. Grinsend knuffte ich ihn in die Seite.
„Hör du doch auf, du hast deinen Sohn und Cheryl."
Lächelnd nickte er und zog seine Jacke an.
„Es ist wunderbar, aber kein Vergleich zu den Anfängen, wenn man frisch verliebt ist".
„Schmetterlinge im Bauch sind grausam. Sie saugen einem das letzte bisschen Leben aus dem Körper."
Liam und ich drehten uns zu Louis, der sich langsam von einem Hocker erhob und an uns vorbei ging, als wenn er das eben niemals gesagt hätte.
„Harry-„
„Nein!".
Abwehrend schüttelte ich den Kopf und sah Liam an.
„Nein bitte... ich...ich kann das nicht und will das nicht."
„Aber hattet ihr nicht gesagt ihr regelt das professionell und seid sogar wieder sowas wie Freunde? Vor einigen Wochen war die Stimmung doch noch so gut."
Ja.
Das war ja auch bevor Louis und ich uns fast geküsst hatten.
Aber das konnte ich Liam nicht sagen.
Ich würde nur wieder einen Vortrag bekommen und darauf hatte ich genau so wenig Lust, wie mit Louis alleine in einem Raum zu sein.

Spät am Abend lag ich wach in meinem Bett, starrte auf den Fernseher, verfolgte das Geschehen allerdings nicht.
Das war so kein Dauerzustand.
Weder für mich, noch für Louis.
Immerhin würden wir noch einige Wochen aufeinander hocken und die Stimmung war nicht gerade gut.
Wir mussten irgendwie einen Mittelweg finden.
Einen Mittelweg, ohne das der eine den anderen Küssen wollte oder SMS schrieb, wie sehr man den anderen vermisste.
Doch wie bitte sollten wir das hinbekommen?
Ich wusste einfach nicht mehr weiter.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt