Matschige Pampe

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Synchron zuckten Louis und ich zusammen und schnell sprang ich einen Schritt zurück.
Verdammter Mist!
Seine Nähe hatte meine Sinne so sehr benebelt, dass ich beinnahe meine Vorsätze über Bord geworfen hätte.
Noch nie im Leben war ich so froh Hailee zu sehen.

„Störe ich?". Unsicher sah sie zwischen Louis und mit hin und her, doch ich schüttelte schnell den Kopf.
„Nein! Ich...ich wollte so oder so gerade gehen".

Hatte ich mir nicht geschworen Louis nie wieder so nah an mich heran zu lassen?
Doch kaum stand er so nahe vor mir, berührte meine Haut, da fallen sämtliche Sicherungen bei mir aus und mein Gehirn gleicht nur noch einer matschigen Pampe.
Verflucht, wir hätten uns fast geküsst.
Er hätte mich fast geküsst.
Schnaufend fuhr ich mir über das Gesicht.
Kaum auszumalen was passiert wäre, wäre Hailee nicht in die Küche gekommen. Nein. Das durfte nie wieder passieren.
Ich hoffte nur, dass wir uns auf der kommenden Tour nicht zu nahe kommen würden. Das er mir nicht wieder nahe kommt.
Ich musste wirklich an meiner Willensstärke arbeiten.

Die Tage vergingen wir im Flug und seit dem Ereignis in der Küche, hatten Louis und ich kaum ein Wort miteinander geredet.
Es stand zwischen uns, aber das war mir lieb.
Das Niall mich noch nicht damit aufgezogen hatte und sein Fangirl-Ding aufführte, hieß ebenfalls, dass Hailee ihm nichts davon gesagt hatte. Langsam mochte ich dieses quirlige Ding immer mehr.
Die Zeit flog und so kam es, dass wir nach unseren ersten erfolgreichen Konzerten in Los Angeles ins Flugzeug stiegen und uns auf den Weg nach Europa machten.
Der Anfang unserer kleinen Tour sollte natürlich London sein.
Zu Hause.
Ich freute mich darauf.
Ich konnte endlich meine Familie wieder sehen, auch wenn wir nur zwei Tage hier waren. Sie würden zum Konzert kommen und somit konnten wir wenigstens einige Stunden gemeinsam verbringen. Seit ich in Amerika lebte, zumindest die meiste Zeit, sah ich meine verrückte Schwester und meine Mutter sehr selten.

„Wisst ihr noch damals? Als wir anfingen und ganz normal geflogen sind? Schaut uns jetzt an.... wir haben einen verdammten Privatjet". Niall klatschte begeistert in die Hände und breitete sich auf seinem Sessel aus.
„Sowas wird überbewertet. Es zählen ganz andere Dinge im Leben...". Nachdenklich legte Louis seinen Kopf schief und sah mich an. Zu lange, denn Liam lachte los und rammte Niall seinen Ellenbogen in die Seite.
„Larry Revival und wir sind die Ersten die das sehen".
Monoton drehte ich mich weg und sah aus dem Fenster. Wenn man hier vom Ersten sprechen konnte, dann war es wohl doch eher Hailee.
Doch wird redeten nicht davon. Es gab kein Revival. Nicht solange ich Herr der Lage war.
Sobald wir gelandet waren, liefen wir zum Taxi und ließen uns alle abliefern.
Wir hatten alle eine eigene Wohnung in London, somit gab es kein Hotel und wir genossen die Zeit in unseren vertrauten vier Wänden.
Wobei diese vier Wände jedes Mal weh taten.
Das hier war meine erste eigene Wohnung. Eine Wohnung, in der ich viel erlebt hatte.
In der Louis und ich gemeinsam viel Zeit verbrachten, kuschelten und uns küssten.
Schmerzhaft sah ich auf mein Bett und schüttelte traurig den Kopf.
Wo wir wohl jetzt wären, wenn das damals nicht passiert wäre?
Wären wir jemals offiziell zusammen gekommen? Wären wir noch zusammen?
Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken und ohne nachzuschauen öffnete ich den Nachrichtendienst und laß.

Louis 22:12 Uhr - Ich drehe in dieser Wohnung durch.

Tja, was sollte ich darauf sagen? Nichts.
Doch Louis ließ nicht locker und schrieb wieder.

Louis 22:13 Uhr - Mein Verhalten war unüberlegt und dumm. Ich entschuldige mich dafür Hazza...Ich werde mich in Zukunft zusammen reißen, auch wenn es mir nicht leicht fällt. Hier riecht alles nach dir.

Flirtete er gerade mit mir?
Und warum verdammt roch es in seiner Wohnung nach mir?
Vielleicht hatte Louis schon getrunken?

Louis 22:14 - Du fehlst mir.

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt