Ein Herzschlag entfernt

Ich bin auch ganz leise.

Im Flugzeug setzte ich mich neben Louis, der immer noch verdächtig ruhig war und mich zu ignorieren schien.
„Love? Alles okay?".
Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, wurde jedoch sofort wieder erloschen und eine ernste Miene nahm sein Gesicht ein.
Er mochte es, wenn ich ihn Love nannte. Zumindest war das früher der Fall und seiner Reaktion gerade nach zu vermuten, hatte sich das nicht geändert.
Ich griff nach seiner Hand, verschränkte unsere Finger ineinander, doch Louis zog seine Hand weg und schüttelte den Kopf.
„Nicht Harry, es könnten uns doch Paparazzos sehen".

Fragend hob ich eine Augenbraue hoch.
Paparazzos, hier in unserem Privatjet?
Doch dann kamen mir meine Worte aus dem Fahrstuhl in den Sinn.
Darum ging es also.
„Louis-".
„Schämst du dich für mich?".
Irritiert sah ich ihn an. Er hatte sein Gesicht endlich zu mir gedreht und was ich sah, ließ mich schlucken.
Er sah traurig aus.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf.
Ich würde mich doch niemals für den Typen schämen, den ich schon so lange liebte.
„Wieso wolltest du dann nicht meine Hand halten?".
Seufzend fuhr ich mir durch die Haare.
„Was denkst du, wäre los gewesen, wenn wir Hand in Hand in der Lobby aufgetaucht wären und jemand Fotos gemacht hätte?".
Louis zuckte mit den Schultern.
„Es wäre eine Fanhysterie ausgebrochen."
Louis schnaubte.
„Ja und? Das wäre mir egal gewesen".
Bockig verschränkte er seine Arme und ich konnte ein „Awww" gerade noch unterdrücken. Er sah aber auch einfach zu niedlich aus, wenn er bockig war.
„Love, wir hätten keine ruhige Minute mehr gehabt. Weniger als jetzt schon. Wenn das raus kommt, stürzen sich die Fotografen noch mehr auf uns und das wollte ich uns ersparen."
Louis schwieg und drehte seinen Kopf wieder von mir.
Frustriert fuhr ich durch meine Haare.
„Hör zu, ich liebe es deine Hand zu halten, aber den Schritt in die Öffentlichkeit...das kann ich einfach noch nicht. Ich möchte die Zeit mit dir genießen, so lange wie es geht. Ungestört und nicht mit noch mehr Fotografen an unseren Hintern."
Ich griff seine Hand und hauchte einen Kuss auf seinen Handrücken.
„Wobei dein Hintern wirklich fotogen ist".
Schmunzelnd schüttelte Louis den Kopf, wollte weiterhin bockig spielen doch ich hatte ihn weich bekommen.
Ergeben kuschelte er sich an meine Brust und zufrieden fuhr meine freie Hand in seine Haare.
„Ich würde am liebsten der ganzen Welt zeigen, dass du endlich mir gehörst... wir haben so lange darauf gewartet und jetzt, wo wir endlich zusammen sind, soll es die ganze Welt wissen".
Lächelnd hauchte ich ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Das wird die Welt auch erfahren, aber gib uns noch ein paar Monate die wir genießen können".

Ein Seufzen erklang und Louis und ich neigten unsere Köpfe, nur um in das dumm grinsende Gesicht von Niall zu schauen.
„Ihr seid so niedlich."
Lachend schüttelte ich meinen Kopf.
„Gott, ich werde ganz neidisch...ich...ich muss meine Freundin anrufen".
Und damit kramte Niall sein Handy aus der Hosentasche und tippte auf seinem Smartphone herum.

Louis und ich kuschelten weiter, sahen aus dem Fenster und genossen den Flug.
Zumindest so lange, bis Louis begann über meine Brust zu streicheln und sich noch enger an mich zu drücken.
Ich zog die Wolldecke, die wir um uns gelegt hatten da Louis im Flugzeug immer fror , höher, doch Louis drückte sich noch enger an mich.
So kalt konnte ihm doch gar nicht - oh.
Louis drückte sich nicht nur enger an mich, er hatte ein Bein über meinen Schoß gelegt und begann sich an mir zu reiben.
Erschrocken sah ich mich um, doch Liam schlief und Niall war vertieft in seinen Videochat mit Haillee.
Dennoch zischte ich Louis Namen, doch dieser grinste mich nur mit einem unschuldigen Blick an.
Als dann auch noch seine Hand auf Wanderschaft ging und sich auf meinen Schritt legte, biss ich mir harsch auf meine Unterlippe.
Gut das die Decke über uns lag.
„Hazza...ich will dich", kam es flüsternd und der Druck um meine Mitte wurde fester.
„Wir müssen uns doch versöhnen, nach unserem Streit".
Fragend sah ich zu ihm runter.
„Wir hatten keinen Streit, dass war doch nur ein kleines Missverständnis".
„Dennoch müssen wir uns versöhnen".
Ich griff unter der Decke nach seiner Hand und wollte sie von meinem Schritt nehmen, was auch klappte. Vorerst, denn Louis umgriff meine Hand und drückte diese direkt auf seinen Schritt.
Um Gottes Willen.
Er war wirklich mehr als erregt.
„Das geht nicht", zischte ich leise und sah erneut zu Niall, welcher aber noch immer nichts mitbekommen hatte.
„Warum nicht? Es sieht doch keiner".
Energisch schüttelte ich meinen Kopf, als Louis meine Hand fester in seinen Schritt drückte.
„Bitte..." kam es keuchend aus seinem Mund und in mir zog sich alles zusammen.
Warum musste diese Situation auch so heiß sein?
Wenn doch nur die anderen beiden nicht hier wären.
„Bitte", kam es erneut flehend aus seinem Mund und erneut biss ich mir auf die Lippe.
„Ich bin auch ganz leise".