Ein Herzschlag entfernt

Bonuskapitel 5- Wie peinlich

Es war ein gigantischer Tag.
Der 28.9. war für Harry und Louis schon immer ein besonderes Datum gewesen und so wunderte es keinen der Anwesenden Gästen, dass es genau dieses Datum wurde, an dem Harry und Louis den Bund der Ehe eingehen wollten.

Die Hochzeit wurde pompös.
Um die 200 Gäste waren im schottisches Schloss geladen, welches an einem wundervollem See lag und jedem bei der Ankunft den Atem raubte.
Alles war wundervoll dekoriert.
Ein Blumenmeer von weißen Rosen erstreckte sich im kompletten Saal und auch sonst wurde an keiner Ecke gesparrt.
Harry hatte sich vollkommen ausgetobt und Louis hatte nur glücklich zu allem zugestimmt.
Was hätte er auch anderes tun sollen?
Er konnte seinem geliebten Lockenkopf einfach keinen Wunsch abschlagen.

Die Zeremonie wurde im Schlossgarten abgehalten und bei den Ehegelübten blieb kein Auge trocken.
Harry und Louis versprachen sich ewige Treue, erklärten in ihren eigenen Worten die Gefühle füreinander und brachten spätestens bei dem ersten Kuss als Ehepaar auch das letzte Herz zum schmelzen.

Doch so wundervoll dieser Tag auch war - er war auch stressig und wenn man es genau nahm, hatten Harry und Louis nicht eine Minute, in der sie Zweisamkeit genießen konnten.
Zwar saßen sie bei dem großen Essen nebeneinander, schmachteten sich immer wieder mit verliebten Blicken an, doch richtig für sich waren sie noch nicht.
Jeder wollte etwas von ihnen.
Wollte Fotos machen, ihnen gratulieren, oder ein dummes, albernes Partyspiel spielen, die Harry abgrundtief hasste.
Alle wuselten um sie herum und der frische Bräutigam wollte doch nur einen ungestörten Moment mit seinem Mann genießen.

Louis stand bei einer ihm fremden Frau.
Wie sich herausstellte war sie eine entfernte Cousine von Harry und der Braunhaarige wunderte sich, wen Harry denn alles auf die Hochzeit eingeladen hatte.
„Jedenfalls müsst ihr mich mal besuchen kommen.", setzte sie Cousine fort und Louis nickte nur. Er kam bei der etwas rundlichen Dame eh nicht zu Wort und so ließ er das Gerede einfach über sich ergehen, hoffte das er bald erlöst werden würde.

Als sich dann aber federleicht Hände auf seine Schultern legten, Louis gegen eine harte Brust gezogen wurde und sanfte Lippen sich unter sein Ohr legten, konnte er der Dame nicht mehr zuhören.
„Hi", kam es flüsternd von Harry und verschaffte Louis somit eine wundervolle Gänsehaut.
Zufrieden lächelte der Mann aus Doncaster vor sich hin, griff nach Harrys Händen und verschränkte ihre Finger ineinander.
Die Frau vor ihm redete noch immer ohne Punkt und Komma weiter, störte sich nichtmal daran, dass nun auch Harry hier stand und schwafelte von irgendeiner Sommernacht - doch das interessierte Louis nicht im geringsten.
Er konnte sich nur noch auf Harry neben sich konzentrieren.
„Susanna, entschuldigst du uns kurz?", wollte Harry wissen und zerrte Louis ohne eine Antwort seiner Cousine abzuwarten aus dem großen Saal, wo die Gäste allesamt freudig tanzten.

Louis ließ sich von seinem Mann hinterher ziehen.
Erst als sie an dem See ankamen, hielt der Lockenkopf an, drehte Louis um und schloss seine Arme um den Kleineren.
„Endlich", hauchte Harry an die Halsbeuge seines frischgetrauten Mannes und löste seinen Kopf sofort wieder von dessen Hals.
Ein umwerfendes Lächeln umspielte seine Lippen, als er seine Hände auf Louis' Wangen legte und nicht glauben konnte, wie umwerfend er aussah.
Verliebt starrte sich das Paar Minutenlang in die Augen.
„Endlich allein", flüsterte Louis, drückte sich enger an seinen Mann.
Harrys Finger streichelten sanft die Wange von Louis, als dieser nickte.
„Ich habe dir noch gar nicht gesagt wie verdammt heiß du aussiehst."
Louis kicherte verlegen, merkte wie seine Wangen bei dem Kompliment rot wurden.
„Sagt der Richtige".
Schmunzelnd biss sich Harry auf seine Unterlippe.
„Weißt du, ich mag unsere Gäste ja, aber die sind so nervig. Sie gönnen einem keine fünf Minuten Pause. Außer dem Kuss bei der Trauung hatte ich heute noch keinen Kontakt zu dir".
Schmollend sah der Lockenkopf zu seinem Mann herunter, was Louis erneut kichern ließ.
Harry sah sich um, in seinen Augen flackerte etwas auf und schneller als Louis gucken konnte, hatte Harry ihn im Brautstyle auf den Arm genommen und trug ihn wenige Meter weiter in einen Pavillon, der am Rande des Sees stand.
Es war dunkel hier, der Pavillon stand im Schatten einiger Bäume und wenn der Mond nicht gewesen wäre, hätte man hier nichtmal seine Hand vor den Augen sehen können.
Harry ließ sich auf eine Bank im Pavillon sinken, drapierte Louis rittlings auf seinem Schoß und streichelte ihm lächelnd über die Wange.