Einige Tage vergingen in denen wir nichts weiter taten, als unsere Ruhe und terminfreie Zeit zu genießen.
Louis war noch immer bei mir, da er es wirklich Ernst meinte und seine verlorenen Jahre mit mir nachholen wollte. Und solange ich ihn nicht raus schmiss, hatte er nicht vor zu gehen.
Und ich dachte nichtmal im Traum daran ihn zum Gehen zu bitten. Ich genoss einfach zu sehr seine Nähe.
Liam ging es den Umständen entsprechend.
Er war viel in Gedanken und suchte verzweifelt nach einer Bleibe. Doch irgendwie schien ihm keines der Häuser zu gefallen.Es war Mittwoch, als ich aus meinem Wagen stieg.
Ich kam vom Zahnarzt und wusste, dass ich das Haus gleich für mich alleine haben würde, da Louis gemeinsam mit Liam ein weiteres Haus ansehen wollte.
Umso überraschter war ich, als ich den Fernseher beim betreten meines Hauses hörte.
Neugierig ging ich ins Wohnzimmer und blieb wie angewurzelt stehen.„Was machst du denn hier?".
Sprachlos und perplex starrte ich auf die Person, die sich grinsend von meinem Sofa erhob und sich durch die Haare fuhr.
„Darf ich dich nicht besuchen?".
Schnell schüttelte ich den Kopf, nickte dann aber.
Unkontrollierte Gesten waren schon immer mein Ding.
„Nein - doch...ähm...wie bist du hier rein gekommen?".
Ein Lachen erklang.
„Ich habe einen Schlüssel, schon vergessen?".Ach ja. Da war ja was.
„Zayn", begann ich und sah ihn verzweifelt an.
Es wäre ja wirklich kein Problem gewesen, wenn er mich besucht hätte, aber Liam wohnte momentan hier und das schien mir keine gute Gelegenheit für ein paar Tage Urlaub. Zumal ich auch nur dieses eine Gästezimmer hatte.
„Zayn, ich freue mich ja über deinen Besuch, aber es passt momentan nicht."Nett ausgedrückt, oder?
Eher nicht.Zayn seufzte und nickte, ehe er einige Schritte auf mich zu kam.
„Liam wohnt hier, ich weiß. Deshalb bin ich auch hier", gestand mein Freund und verdutzt starrte ich den Schwarzhaarigen an.
„Woher-"
„Cheryl".
Ich schien ihn anzusehen wie jemand, der gerade ein Brett vor den Kopf bekommen hatte. Denn schnell erklärte Zayn sich.
„Sie hat mich angerufen und meinte, dass Liam bei dir wohnen würde und es ihm sehr schlecht ginge. Sie hat gesagt, ich könne ihm helfen".Diese....Argh!
Klar waren meine Gedanken am Anfang die Gleichen gewesen, doch Louis konnte mich sehr gut überzeugen, dass wir Zayn nichts von alle dem was passiert war sagen sollten.
Und dann kam Cheryl und ließ die Bombe platzen.
Zumindest zum Teil.„Hat sie noch was gesagt?", wollte ich wissen, damit ich hier nicht aus versehen zu viel sagte. Doch Zayn schüttelte den Kopf.
„Harry? Geht es ihm wirklich so schlecht? Wieso wohnt er überhaupt hier? Haben er und Cheryl Streit? Wie kann ich ihm helfen? Und warum ausgerechnet ich?".
Fast schon verzweifelt sah er mich an, wollte Antworten, doch die sollte ich ihm nicht geben.
„Zu viele Fragen", grummelte ich deswegen und ging in meine Küche.Ein Blick auf die Wanduhr sagte mir, dass Liam und Louis bald kommen würden und um das durch zu stehen, brauchte ich jetzt Alkohol.
Denn ich war mir ziemlich sicher, dass hier gleich ein mittelschweres Drama herrschen würde.
Ich griff nach einem Weinglas und goss es mit meinem Lieblingswein randvoll.
Zayn war mir gefolgt und schaute irritiert auf das Glas.
„Ich brauche das jetzt".
Er setzte sich auf einen Stuhl und sah mich an. Schnell nickte ich und reichte ihm ebenfalls ein Glas mit Wein.
Wir verstanden uns auch ohne Worte.
Das war schon immer so, auch wenn die Presse anderer Meinung war.
„Also, klärst du mich mal auf? Was ist hier los?".
„Das sollte Li-", weiter kam ich nicht, da meine Haustür geöffnet wurde.Ich hielt die Luft an, doch als ich einen Blondschopf in meine Küche kamen sah, atmete ich erleichtert aus.
Moment Mal!
Aufgebracht schaute ich zu Niall, der grinsend meinen Schlüssel hoch hielt.
Hatte denn jeder gottverdammte Mensch auf diesem Planeten einen Schlüssel für mein Haus?
Ich musste wirklich mehr darauf achten, wem ich alles einen Schlüssel gab.
„Zayn!".
Niall klammerte sich freudig um unseren ehemaligen Bandkollegen, als ein lautes Quicken unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Hallo Hailee", murmelte ich und war nicht wirklich überrascht, dass sie auch hier war. Immerhin war sie sowas wie Nialls Schatten.
Oder anders herum.
Sie klebten aneinander wie Kaugummi in den Haaren.
Auf eine positive Art und Weise.Hailee bewegte sich nicht weiter. Sie stand einfach nur in meiner Küche, vor meinem Kühlschrank und sah Zayn sprachlos an.
Haltet mich für komplett Irre, aber ich glaubte aufkommende Tränen in ihren Augen zu sehen. Sie wurden rot und ein verdächtiger Schimmer legte sich hinauf.
Die würde doch nicht - doch. Sie würde.Hailee schluchzte auf und schlug sich ihre Hände vor den Mund.
Sofort eilte Niall zu seiner Freundin, zog sie in seine Arme und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Vermutlich, dass sie die Klappe halten sollte.
Wir konnten jetzt hier wirklich kein Liebesgeständnis gebrauchen. Erst Recht nicht, wenn es nicht direkt von Liam kam.
Zayn verstand gar nichts und sah mich mit einem fragenden und gleichzeitig verstörten Blick an.
Nicht verwunderlich.
Immerhin kannte er Hailee nicht sonderlich gut und da war es schon komisch, dass sie meine Küche betrat und bei seinem Anblick in Tränen ausbrach.
Augenverdrehend zuckte ich nur mit den Schultern.
Wie gesagt, es war hier nicht meine Aufgabe Antworten auf die ganzen Fragen zu geben.„Was treibt dich her?", wollte Niall von Zayn wissen, wobei er Hailee noch immer im Arm hielt und ihr einen warnenden Blick gab.
„Cheryl hat mich angerufen und-".
„Cheryl!"
Niall sah ihn entgeistert an, dann sah er panisch zu mir. Schnell schüttelte ich den Kopf, damit Niall nicht etwas falsches sagen würde.Es war anstrengend, auf was man in so einer Situation alles achten musste.
„Kann mir mal einer sagen, warum ihr alle so seltsam seid?".
Klar verstand Zayn nur Bahnhof.
Doch das sollte sich gleich ändern, denn erneut ging meine Haustür auf.
Und wieder hielt ich meine Luft an.
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Ein Herzschlag entfernt
FanficSieben Jahre waren vergangen, seit One Direction sich getrennt hatten. Mit allen hatte Harry Kontakt gehalten. Mit allen außer Louis. Ein neues Projekt bringt die Beiden allerdings wieder näher und die Dinge von damals, die nie besprochen wurden, s...