Ein Herzschlag entfernt

Luftmangel

Keuchend lösten wir uns voneinander.
Nicht viel, nur wenige Millimeter. Seinen Atem konnte ich noch immer auf meinen Lippen spüren.
Louis kicherte und Gott- es klang wundervoll.
Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, was Louis dazu veranlasste erneut zu kichern.
„In einer Fanfiction würde jetzt stehen, dass wir uns aus Luftmangel lösten...im Ernst...sind die Schreiber dumm oder so? Man hält beim Küssen doch nicht die Luft an".
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und streichelte sanft über die Wange von Louis.
„Sag bloß du liest diesen Mist?".
Verlegen biss Louis sich auf die Unterlippe, was mich seufzen ließ und ich ihm mit dem Daumen die Lippe wieder aus den Zähnen befreite.
Wie gesagt, ich mochte das nicht.
„Wir hatten kein Kontakt und du hast mir so sehr gefehlt... da musste ich mich ab und an mal in eine Traumwelt retten... wobei... einige waren eher ein Alptraum".
Mein erbärmliches Herz schmolz dahin.
Ich brauchte keine Zeit mehr.
Ich wusste genau was ich wollte und das war dieser Typ hier vor mir.
„Lou, du wolltest wissen woran du bist", begann ich das Gespräch von eben, bevor ich ihn mit meinem Kuss überrannt hatte.
Louis Augen wurden groß und er nickte.
Lächelnd nahm ich seine Hand, zog ihn zum Bett und setzte mich. Er sich direkt neben mich, unsere Hand noch ineinander verschlungen.

Ich sammelte mich kurz, fuhr mit meiner freien Hand durch meine Haare und sah wieder zu Louis, welcher mich nervös anstarrte.
„Ich habe dir gesagt, dass ich niemals aufgehört habe dich zu lieben und das ich lediglich Zeit brauchte...nun... ich brauche keine Zeit mehr. Ich weiß was ich will".
Louis nickte. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, dennoch war er etwas unsicher. Vermutlich ahnte er was kommen würde, traute sich aber innerlich nicht direkt den Gedanken wirklich zu denken.
„Ich will bei dir sein... an deiner Seite...als dein Freund. Fester Freund".
Das Strahlen auf seinen Lippen wurde breiter und mein Herz klopfte ins unermessliche.
„Heißt das-".
„Ja. Das heißt es", beendete ich seinen Satz und ehe ich mich versah, schmiss sich Louis auf mich und übersäte mein Gesicht mit Küssen.

Lachend drückte ich ihn von mir weg und betrachtete ihn.
„Es warst immer nur du", hauchte ich leise, ehe ich ihn auf das Bett drückte und erneut meine Lippen auf seine legte.

Geschlafen hatten wir nicht viel.
Die halbe Nacht hatten wir damit verbracht uns zu küssen, uns zu sagen wie sehr wir uns liebten und Louis versicherte mir mehrere Male, dass er niemals wieder einen solchen Fehler wie damals machen würde.
Irgendwann waren uns dennoch die Augen zugefallen, nur um gefühlt fünf Minuten später vom Wecker aus dem Land der Träume gerissen zu werden.

Murrend stand ich auf und ging ins Bad.
Ich ließ die Dusche an, zog mich aus und stieg in die Dusche.
Das heiße Wasser auf meinem Körper entspannte meine Muskeln und langsam wurde ich wacher.

Als jedoch die Duschkabine aufging, zuckte ich erschrocken zusammen und sah in das belustigte Gesicht von Louis.
„Was ist? Wir haben früher auch andauernd zusammen geduscht".
Ja.
Früher.
Das hier war neu für mich.
Früher hatten wir nie offiziell eine Beziehung. Und nie war wirklich Liebe hinter allem. Zumindest von seiner Seite aus nicht.

Louis schien es nicht weiter zu interessieren und er schnappte sich das Duschgel und begann seinen Körper einzuseifen.
Ich drehte mich zur Seite und wusch das Shampoo aus meinen Haaren.
Seinen Anblick konnte ich nicht ertragen.
Er nackt, nass neben mir....
Das war zu viel für meine Nerven am frühen morgen.
Doch Louis schien andere Pläne zu haben, denn er schmiegte seinen Körper gegen mich und begann meine Brust mit Duschgel einzuseifen.

„Hazza...".
Leise haute er meinen Namen in mein Ohr und ich bekam eine Gänsehaut.
Unter der heißen Dusche.
Meine Güte...
Seufzend drehte ich mich um und sah direkt in zwei blaue Augen.
Und als ich ihm so tief in seine Augen sah, beinnahe mitten in seine Seele, lösten sich die Synapsen in meinem Hirn auf und ich konnte nicht anders, als ihn gegen die kalten Fliesen zu drücken und zu küssen.