Halt jetzt endlich deine verdammte Klappe...

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Zayn bekam ich am Abend nicht mehr zu Gesicht. Vermutlich war er irgendwann in der Nacht in sein Apartment gekommen.
Irgendwie hatte ich den leisen Verdacht, dass er mir aus dem Weg ging.
Von Gigi hatte ich mich verabschiedet, bevor wir Schlafen gegangen waren. Sie musste heute sehr früh raus um nach Mailand zu fliegen.

Früh am Morgen stand ich auf, duschte schnell und packte meine Tasche. Das Taxi würde mich bald abholen und zum Flughafen bringen.
Geschlafen hatte ich kaum.
Immer und immer wieder gingen mir Gigis Worte durch den Kopf und sorgten für das reinste Gedankenwirrwarr.

Ich wollte noch schnell einen Kaffee trinken, doch überrascht blieb ich im Türrahmen der Küche stehen.
Hundemüde stand Zayn in der Küche, gähnte ausgelassen und trank genüsslich seinen Kaffee.
„Du bist schon wach?".
Erschrocken zuckte er zusammen und drehte sich zu mir. Ein müdes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er nickte.
„Ich wollte mich zumindest noch verabschieden. Wenn wir hier schon kaum Zeit zusammen hatten, dann doch wenigstens eine vernünftige Verabschiedung."
Ich schnappte mir ebenfalls einen Kaffee und lehnte mich mit dem Rücken an die Arbeitsfläche.
„Ich dachte schon du gehst mir aus dem Weg."
Zayns Blick ruhte auf mir und zu meiner Überraschung nickte er.
„Bin ich vermutlich auch, ja."
Schweigend nahmen wir beide einige Schlücke unseres schwarzen Getränks und sahen uns schweigend an.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich beeilen musste.
„Zayn, du weißt ich liebe Gigi. Ich finde sie ist eine umwerfende Frau und sie passt wirklich sehr gut zu dir."
Mein Kumpel nickte lächelnd und fuhr sich durch die Haare.
„Aber bitte sei ehrlich zu dir. Ist sie das was du willst?"
Erneut fuhr sich mein Kumpel durch die Haare.
„Ha-", wollte er beginnen, doch ich unterbrach ihn schnell.
„Nein Zayn, du brauchst jetzt nicht antworten. Ich möchte nur das du dir gut überlegst bei wem dein Herz ist. Gigi hat es nicht verdient nur die zweite Wahl zu sein. Entweder liebst du sie komplett mit jeder Faser deines Körpers, oder aber du lässt es bleiben."
Nachdenklich schaute der Schwarzhaarige auf den Boden, ehe ich meinen Kaffee leerte und meine Tasche schulterte.
„Ich liebe sie".
Lächelnd klopfte ich meinem Freund auf die Schulter.
„Liebst du sie mehr als ihn?".
Zayn biss sich auf die Lippe und nickte zögerlich. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, denn ich wusste genau, dass er sich da gar nicht so sicher war. Das Zögern war mir aufgefallen, doch ich hatte keine Zeit mehr mit ihm zu reden. Der Taxifahrer hatte bereits geklingelt. Also schloss ich ihn in meine Arme, klopfte ihm auf den Rücken und verschwand schnell aus der New Yorker Wohnung.

****

Als ich endlich bei mir zu Hause ankam, war es erstaunlich ruhig in meinem Haus.
Ich brachte meine Tasche ins Schlafzimmer und ging wieder runter in das Wohnzimmer.
Kein Liam, kein Louis.
Müde ließ ich mich auf mein Sofa fallen und schloss meine Augen.

Irgendetwas kitzelte meine Wange und grummelnd versuchte ich meine Augen zu öffnen. Sie waren schwer und ich war eingeschlafen, doch dieses kitzelnde Etwas an meiner Wange nervte mich.
Schweren Herzens bekam ich meine Augen irgendwann auf und sah direkt in die blauen Augen meines Freundes, der mich schelmisch angrinste und mir eine Feder ins Gesicht hielt.
„Woher hast du die Feder?".
Ein Schmollen legte sich auf die Lippen von Louis und beleidigt zog er die Feder weg.
„Das ist das Erste was von dir kommt? Kein Hallo oder ich habe dich vermisst?".
Ich schlang meine Arme um ihn und zog ihn auf meinen Schoß. Ein kleiner Schrei verließ Louis ' Kehle und kichernd drückte ich ihn an mich.
„Hallo, ich habe dich vermisst."
Mein Freund biss sich lächelnd auf die Lippen und schmiegte sich an mich.
„Sehr vermisst sogar", hauchte ich, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und drückte ihm meine Lippen auf den Mund.
Louis seufzte einmal und als wir unsere Lippen wieder voneinander lösten, lächelte er zufrieden. „Schon besser."

Wir kuschelten uns gemeinsam auf das Sofa unter eine dicke Wolldecke. Fest schloss ich meine Arme um Louis 's Körper und zog ihn so eng wie es ging an mich. Er hatte mir wirklich gefehlt.
„Wie war New York?".
„Viel gesehen habe ich nicht. Ich war eigentlich nur in Zayns Apartment und bei Gucci."
Zufrieden lächelte mein Freund und drehte sich in meinen Armen um, sodass er mir ins Gesicht schauen konnte.
„Und natürlich war es eigentlich total grausam, weil du mich so sehr vermisst hast, richtig?".
Schmunzelnd legte ich eine Hand auf seine Wange und nickte.
„Es war sehr grausam ohne dich. Ich hatte keinen Sabberfleck auf meiner Brust als ich morgens aufgestanden bin und keinen Gaffer der meinen Körper anstarrt, wenn ich aus der Dusche komme. Außerdem - Autsch!".
Louis hatte mich doch tatsächlich geschlagen. Zwar nur leicht, aber irritiert starrte ich ihn nun an.
„Erstens : Ich sabbere nicht. Und Zweitens: Du stehst doch drauf begafft zu werden mein Lieber. Oder denkst du mir fällt es nicht auf, dass du dich immer extra dort hinstellst, wo ich dich sehen kann? Und Drittens: Halt jetzt bitte endlich deine verdammte Klappe und küss mich endlich!".

Ein Herzschlag entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt