Kapitel 4

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Dieser Fragebogen zog sich so in die Länge das ich eine halbe Stunden nur für die ersten 5 Seiten gebraucht habe. Wenn das so weiter geht sitz ich morgen noch da. Mittlerweile bin ich bei der Hälfte des Bogens, von meiner Guten Laune war nichts mehr zu sehen. Zügig schrieb ich weiter.

, Was wird das schreibst du mein Testament?' krächzt seine Stimme neben mir.
Scheiße. Ich schrieb weiter so als hätte ich ihn nicht gehört. Bald bin ich durch nur noch 2 Seiten,feuerte ich mich selbst an. Ein Arzt und seine Beihilfen tretten ein. Ich schreibe weiter bis ich zwei Schuhpaare vor mir stehen sehe. Ich schaue vorsichtig auf. Der Arzt mustert den Bogen und schaut mir dann lächelnd in die Augen.

, Sie hätten nur die ersten 3 Seiten ausfüllen müssen' lächelt er. Wie bitte! Ich sitze hier gefühlt 5 Jahre und fülle den Dreck aus. Warum hat mir das den keiner gesagt?! Mit unterdrückter Wut schob ich den Stuhl nach hinten. Ich warf dem Arzt fast den Bogen entgegen und machte mich stinksauer auf den Weg zur Tür. , Wollen sie den gar nicht wissen wie es ihrem Freund geht?' fragt der Arzt immer noch mit einem Lächeln im Gesicht. Ich kratzt dir gleich die Augen aus du blödes Arschloch. Ich drehe mich mit einem aufgesetzten Lächeln um. , Ehrlich gesagt nein aber tun sie das was sie nicht lassen können' sage ich provokant. Mein Blick fällt auf Jackson er lächelt schwach. Ich lehne mich an die Wand und zück eine Zigarette und setze sie an die Lippen um sie anzuzünden. , Sie dürfen hier nicht rauchen!' quietscht seine weibliche Beihilfe. Ich hebe den Blick an, die kleine Blondine versucht verärgert zu schauen. Ich muss Grinsen und zünde sie mir trotzdem an. Richte mich auf und stecke mein Kreuz durch. Wenn die nur ihr blödes Gesicht sehen könnte haha, lachte ich sie innerlich aus.
, Sowas dulden wir nicht in unserem Krankenhaus' sagt sie aufgebracht. Und kommt auf mich zu um mir wahrscheinlich die Kippe wegzunehmen. Ich drehe mich weg und lehne mich neben das geöffnete Fenster. ,Besser?' frage ich grinsend. Wütend schnaubend verlässt sie den Raum. Im Augenwinkel seh ich seinen Blick der mich nicht mehr loslässt. Während ihn der Arzt untersucht. Ich schaue ihn fragend an, , Hab ich was im Gesicht oder wieso schaust du so dumm?' frage ich. Er lächelt und setzt an etwas zu sagen doch wird von einem Arzt unterbrochen. ,Wenn sie sich schon nicht ernsthaft um das Wohlergehen ihres Freundes sorgen dann verlassen sie bitte den Raum' schnauzt mich der Arzt an.
Ich schmiss den Stummel aus dem Fenster.
, soll ich ihnen was sagen? Ich kenne dieses Arschloch gar nicht, ich hatte ihn gefunden und hier hergebracht weil ich davon ausgegangen bin das es hier fähiges Personal gibt, zu seinem Leitwesen anscheinend ja nicht. Den auch ohne ein Arzt zu sein sehe ich das er eine Gehirnerschütterung und einen Rippenbruch hat dazu einige Aufschürfungen und Hämatome. So und um auf ihre Aussage zurück zukommen , ich werde bald das Weite suchen keine Sorge ich wollte mir nur sicher gehen das er lebt. Und jetzt wünsche ich einen schönen Arbeitstag und an dich Jackson gute Genessung.' sage ich provokant und schnappe mir meine Jacke.

Als ich endlich in meinem Auto sitze fängt mein Kopf an zu pochen. Warum steigere ich mich da so rein?! Mein Kopf ruht auf dem kühlen Leder meines Autos. Und das ist der Moment in dem Alles wieder hoch kommt. Pass auf dich auf kleines. Das waren seine letzten Worte, unbewusst steigen mir die Tränen in die Augen. Ich kniete neben seinem Krankenbett und hoffte auf ein Wunder. In genau diesem Krankenhaus. Damals wohnten mein Bruder und ich mit meiner Mutter in einem kleinen Nachbarstädtchen von Los Angeles, wir zogen weg. In die Stadt zwar nicht ins Zentrum aber das war uns egal wir wollten einfach nur die Vergangenheit hinter uns lassen. Zu meinem Vater konnte ich nicht, weil ich ihn nie kennengelernt hatte. Er war vor meiner Geburt abgehauen. Worauf meine Mutter uns irgendwie durchbringen musste. Sie hatte Vormittags in einem Diner gearbeitet und Nachts naja war sie eine der Frauen auf den Straßen. Sie tat das alles nur für ihre Kinder und weinte nächtelang. Sie zwang sich erschöpft durch ihr Leben. Mein Bruder, Bartek geriet damals bei einem Rennen in eine Schießerei, dort rettete er einem Jungen das Leben . Es stellte sich heraus das diese Junge ein Sohn einer bedeutenden Gangmitgliedes sei der ihm einen Job anbot, mit der Zeit arbeitete er sich hoch und konnte alle unsere Schulden zahlen und Mutter von ihrem Leid befreien. In meinen jüngeren Jahren nahm er mich oft mit zu dieser Gang. Meine Mutter war arbeiten wo hätte er mich sonst hinstecken sollen?! Diese Gang wurde zur Familie und allesamt zogen mich auf. Sie brachten mir das Schrauben bei und auch den Umgang mit einer Waffe. Daher ich ausgenommen der Old Ladys das einzige weibliche Mitglied war beschützen sie mich rund um die Uhr. Ich wuchs also schon mit Kriminalität, Waffen und vieles mehr auf. In der Schule wurde ich verstoßen, weil ich anders war und bin. Nur ein Mädchen traute sich mich anzusprechen und mit der Zeit wurden wir trotz meiner Vergangenheit ,wovon sie nur einen Teil weiß, allerbeste Freundinnen. Ich bin Tara bis heute dankbar.

Ich muss wohl von den ganzen Denken eingeschlafen sein den als ich aufwache ist es schon wieder hell draußen. Müde reibe ich mir über die Augen und starte den Motor. Auf dem Weg zu meinem Haus schreibe ich in die Gruppe unseres Clubs(Gang) das sie sich das verunglückte Auto auf der genannten Straße mal anschauen sollten. Viel war nicht kaputt das kann man schnell richten, dachte ich. Die Jungs bekommen das schon hin.
Ich fahre über den Hof und parke mein Auto in der Garage. Das Tor lass ich runterfahren und schleife mich ins Haus bzw in mein Bett. Mensch war das nh langer Tag. Erschöpft streife ich mir Jacke und Schuhe ab und lasse meinen Kopf ins Kissen sinken.

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