Kapitel 64

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Nun sind schon 2 Wochen vergangen, in denen Elijah mir strikt aus dem Weg ging und sein neu aufgebautes Image durchzog. Oder sagen wie eher, er ist wieder in alte Raster verfallen... Er meint wieder das Nutten verschlingende Arschloch raushängen zu lassen.

Bis heute versteh ich seinen und Kacpers Auftritt nicht, was höchstwahrscheinlich an den Pillen lag die mich nicht einmal annähernd die Hälfte mitbekommen haben lassen.
Doch das darauf folgende Gespräch mit Mariusz hatte mir die Augen geöffnet.

, Kannst du schnell zu den Herrentoiletten gehen? Irgendwas stimmt da nicht.' rief mir Tara zu, worauf meine Gedanken unterbrochen wurden. Daher ich gerade eigentlich Pause habe nahm ich meine angefangene Colaflasche einfach mit, so schlimm kann es ja schon nicht sein.
Also ging ich los, ich drängelte mich durch die tanzende Menge und werde schließlich am Ende ausgespuckt.

Erstaunlicherweise ist das WC komplett leer, etwas was man in einer Diskothek kaum zu Gesicht bekommt. Irgendwas stimmt hier gewaltig nicht.
Bevor ich mich darüber wundern konnte, hallte plötzlich eine Stimme durch den Raum.

, Hätte nicht gedacht das es so leicht wird dich hier her zu locken' ertönte es, und allein diese Stimme machte mich rasend vor Wut. , Was willst du hier?' erwiderte ich. , Es wird Zeit für deine heutige Schicht' sagte er und kam nun aus dem Schatten der Kabinen heraus. , Ich arbeite das geht jetzt nicht!' , Das habe ich schon abgeklärt und jetzt komm mit' sagte er und zog mich hinter sich her.

Ich entriss mich seiner widerlichen Hand. , Vergiss es!' rief ich aufgebracht. Mittlerweile wütend, kam er auf mich zu. , Wir haben einen Deal Dixion, du kommst da nicht mehr raus' brummte er. , Doch komme ich..' sagte ich fest und schlug mit meiner Flasche zu, so wie damals bei Elijah.

Die sofort in etliche Teile zerspringt, die Flüssigkeit verteilt sich auf dem Boden direkt neben Jackson.
Dieser hält sich den blutenden Kopf.

Beende es. Du weißt was er dir angetan hat. Tu es!

Also nahm ich eine der größeren Scherben in meine zittrige Hand und fixierte ihn mit einem Bein. Ich kniete mich über ihn und sprach: ,, Nach alldem was du mir angetan hast.. ist das die einzige und gerechte Strafe für deine Taten.' Mit Tränen in den Augen zog ich den Schnitt, durch seine Benommenheit bekommt er es nur halb mit, auch wenn ich mir wünschte er würde leiden. Panisch drückt er seine Hand auf seine offene Halsschlagader. , Du Miststück' rief er mit letzter Kraft während sein Blut seinen Körper immer mehr  entwich.

Das Blut quoll aus dem Schnitt und schnell verteilte es sich überall. Er setzte zu etwas an doch bekam kein Wort heraus. Was er aber schließlich doch schaffte.

, Und ich habe es jedesmal genossen, wie du vor Angst geschrieen hast...' krächzte er schließlich mit einem Grinsen auf den Lippen.

Mit einem Schrei stach ich nochmals zu, direkt in sein Herz. Dieser ekelhafte Bastard.

Ich hätte es schon früher tun sollen nur hatte ich keine Möglichkeit. Nun schien mir jetzt der perfekte Moment.  Ich sank in mir zusammen und lies die Emotionen über mich ergehen. Immer wieder tauchen die Bilder dieser einen Nacht in meinem Kopf auf, auch durch heftiges Kopfschütteln verschwanden sie nicht. Die Scherbe die ich immer noch in der Hand hielt hatte sich mittlerweile tief in meine Hand gebohrt. Doch der Schmerz kam nicht bei mir an, viel zu sehr machte mir dieser psychische Schmerz zu schaffen. All die unterdrückten Hilfeschrei all die Schmerzen und das Leid überkamen mich nun mit einem Schlag.

Von dem Hass geleitet krieche ich zu seiner Leiche. Ich umklammerte die Scherbe noch fester und stach nochmals zu, weinend und schreiend steche ich immer wieder ein. Bis ich realisiere was ich gerade tue, schnell werfe ich die Scherbe weg und krieche so weit wie möglich von ihm weg.

Ich schaffe das nicht alleine, nicht in diesem Zustand.

,Blaszek?' ertönte die Stimme aus meinem Lautsprecher. Ich möchte etwas sagen doch der Klos in meinem Hals macht mir zu schaffen. , Jade?' fragte er nun ein wenig besorgt. , Ich brauche deine Hilfe..' erwiderte ich schwach, ich war mir nicht sicher ob er mich verstanden hatte, doch das laute Scharren eines zurück geschobenen Stuhls gab mir die Bestätigung.

,Wo?' raunte er und als ich ihm eine knappe Antwort gab legte er auch sofort auf.

Wenig später kam er auch schon in das WC gestürmt. Er betrachtete das Geschehen und fing ohne ein Weiteres Wort an das Blut von dem Boden zu entfernen. Neben dem Putzen wechselten wir kein Wort miteinander.
Wir entsorgten schnell alle Scherben und  Thomasz schliff ihn in die Kabine die ich dann mit einem Schlüssel von außen absicherte, welchen ich kurzerhand stecken lies.
Das restliche Blut wischte ich ebenfalls zügig von dem Boden und von mir. Ich schaute mich um, nichts war mehr zu sehen, gut soweit, um den Rest kümmere ich mich später.

Ich wasche meine Hände und mein Blick bleibt über dem Waschbecken hängen. Wiedermal starre ich mich selbst an. Im Hinterkopf vergleiche ich mich mit meinen glücklichen Ich vor 2/3 Monaten. Und ich hatte recht behalten, hier würde ich niemals sorgenfrei sein und erst recht nicht glücklich.

Früher waren solche Morde nichts abnormales für mich. Ich meine es war nun mal meine Verpflichtung der Mafia gegenüber, doch im Moment erschien es mir so fremd jemanden das Leben zu nehmen, doch sobald die Bilder von ihm in meinem Kopf hervor kommen, werfe ich alle Zweifel über Board. Wenn es jemand verdient hatte zu sterben dann er.

Hast du vergessen das du erst Clay umgelegt hast? Solange ist das jetzt auch nicht her. Regte sich meine, eigentlich verschollene, Stimme auf.

Ich meinte damit spontane Morde, das mit Clay war durch und durch geplant! Und jetzt geh wieder da hin wo du dich versteckt hast.

Zeit wieder die alten Zeiten und Art aufleben zu lassen.

Den wie bekanntlich, wer einmal Blut leckt wird es wieder tun.

Eine Hand auf meiner Schulter lies mich hochschrecken. Ich drehte mich um und schaute in die grünen Kristalle meines Vaters. Es fühlt sich immer noch so fremd an ihn so zu sehen und es wird wahrscheinlich noch einige Zeit brauchen bis ich es akzeptieren kann.

, Was ist passiert Jade? Du bist ja komplett neben dir.' fragte er ruhig und strich mir über die Schulter.

Ein Schatten huscht über mein Gesicht und wieder tauchen diese Bilder aus der Nacht auf, und auch die Foltereinlagen kommen wieder in das Jetzt gerückt. Wie von automatisch beginnen die Narben an meinem Rücken sich bemerkbar zu machen.

, E..er. Ich kann dir das nicht sagen' flüsterte ich gebrochen und senkte sofort den Kopf.

, Hey du kommst jetzt erstmal mit und dann erholst du dich. Was auch immer passiert ist, du musst das nicht alleine durchstehen.' sagte er und führte mich aus dem Raum. Ich stoppte plötzlich.
,Was ist mit ihm? Wir können ihn doch nicht da lassen?' fragte ich und schaute ihn abwartend an.

Aus dem Nichts kamen zwei breit gebaute Männer an seine Seite und drückten sich an uns vorbei.

, Mach dir darum keinen Kopf.'



Heyo,
wie immer hoffe ich erstmals das es euch gut geht.
Würde mich mal interessieren wie ihr denkt das es weiter geht vor allem bei Jade und Elijah.

Bis dann.
-Satschka

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