Kapitel 96

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Die Tage vergingen und aus einer Woche wurden mittlerweile schon zwei. Ich teile mir immer noch ein Hotelzimmer mit Viktor und bis auf seine Angewohnheit alles stehen und liegen zu lassen wo er ist, klappt das auch recht gut.  Die Bande hat sich wieder beruhigt und nach einem ziemlich intensivem Blick von Viktor hatte auch der Unruhestifter aus der Gruppe, eingesehen das es sich nicht lohnt irgendjemanden etwas beweisen zu wollen daher wir offensichtlich über ihm stehen. Im allgemeinen haben die Jungs sich langsam an uns gewöhnt und fangen sogar an zu interagieren, naja die meisten zumindest.

Für heute war ein freier Tag ohne Trainingseinheiten geplant, sprich ich werde Viktor etwas in der Stadt herum führen und wir werden vielleicht was leckeres Essen gehen, aber so genau wissen wir das noch nicht, spontane Entscheidungen sind eh die besten. Viel länger konnte ich darüber auch nicht nachdenken als die Badezimmertür aufsprang und ein halbnackter Viktor hinaus tapste. Er schien noch nicht registriert zu haben das ich schon wach bin, denn er war kurz davor das Handtuch fallen zu lassen als ich einen schrillen Schrei von mir gab. Hektisch griff er nach den Tuchenden und zog diese wieder fest um seinen Rumpf. Wir schauten uns kurz geschockt in die Augen bis wir beide in Gelächter ausbrachen.

" Das war knapp meine Liebe."

Ich stimmte ihm nickend zu und schwang mich aus dem Bett um ebenfalls das Badezimmer zu betreten und meiner Körperpflege nachzugehen. Oder eher gesagt, um sich aus dieser Situation zu verziehen.
Somit entkleidete ich mich und stieg in die Dusche.

Meine Gedanken hingen immer noch dem aktuellem Vorfall hinterher. Ich bin mir ziemlich sicher das er dieses Handtuch nicht nötig hätte und alleine die Vorstellung an seinen Adonis Körper lies mich erschaudern, aber als Freunde ist es doch nicht in Ordnung so etwas zu denken  oder ? Okay vielleicht steigen mir die Düfte des Shampoos zu Kopf. Bevor ich über diese lächerlichen Gedanken lachen konnte, stellte ich das Wasser ab und warf mir eines der weißen Handtücher um. Meine dunkel braune Mähne wickelte ich ebenfalls in eines der Tücher und knotete mir daraus einen Turban.

Ich lebe so eng mit Viktor zusammen sei es hier oder in LA, wir verbringen regelmäßig Zeit miteinander ich wohne sogar schon fast bei ihm. Er behandelt mich so gut wie noch keiner vor ihm, ja ich weiß an wen ihr gerade denkt.. er ist sexy mit allem drum und dran vor allem in gewissen Tätigkeiten kommt keiner an ihn ran, dennoch hatte Elijah mich nie so behandelt wie Viktor. Mit Elijah waren es ein paar Momente in denen er mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gegeben hatte, bei Viktor ist das durchgängig so und genau das macht es meinen zerstreutem Herz wahrscheinlich so schwer sich einzureden das er nichts empfand. Zum einem war ich ganz froh nicht in einer Beziehung zu sein doch andererseits wer möchte nicht in jemanden seinen Armen einschlafen oder einfach wissen das man einer bestimmten Person etwas bedeutete... aber die Freundschaft würde nie wieder so sein wie sie war, das möchte ich auf keinen fall riskieren! Ich schüttelte den Kopf, das bilde ich mir doch alles nur ein, er ist mein Bester Freund was sind das für Gedanken?!

-30 min später-

Die Kleiderwahl fiel auf ein etwas schlichteres Kleid, auch wenn ich absolut kein Fan von Kleidern bin in dem Restaurant in das ich Viktor entführen will, wäre es unangebracht nicht in einem Kleid zu kommen. Erinnert ihr euch an das Essen mit Kacper und seiner Familie? Genau in dieses Lokal werden wir in genau einer halben Stunde sitzen. Einen Tisch hatte ich kurzerhand reserviert und daher ich den Besitzer gut kenne, aus früheren Zeiten oder Geschäften wie man es nehmen möchte, wird es auch keine lange Wartezeit für uns geben.

Gerade als ich meinem Make-up den letzten Schliff verpasst hatte, kam Viktor ins Bad und stellte sich neben mich und lies seinen Blick über mein Outfit walten. Ich hätte jetzt ein abschätzigen Ausruf bezüglich der Kleiderlänge erwartet, so wie es Elijah wahrscheinlich getan hätte, doch er starrte mich nur an bis er sich doch noch entschloss etwas zu sagen.

" Du schaust toll aus! Damn das Kleid..." raunte er und konnte gar nicht den Blick abwenden.

" Und du hast wirklich gar nichts daran auszusetzen?"

" Nein warum sollte ich? Du bist eine schöne junge Frau mit einem Körper der wie für dieses Kleid gemacht ist und das kannst du auch ruhig der Welt zeigen."

Mich überraschte diese Begründung sehr den die meisten und damit meine ich ganz besonders Mr Black, würden vor Angst der Augen anderer männlicher Objekte, ausrasten und mir schnell ein anderes Kleid schmackhaft machen wollen. Dahingegen unterstützt Viktor das sogar und findet es toll dieses Kleid an mir sehen zu dürfen und hat auch nichts dagegen es andere sehen zu lassen.

" Das hat viel mit Vertrauen zu tun. Ein Kleidungsstück sollte nicht ein Grund zur Besorgnis sein wenn man seinen Partner gut genug kennt und diesem auch vertraut. Dem richtigen Partner muss man nichts verbieten, er oder sie weiß wie man sich verhält ." setzte Viktor seine Aussage fort.

Und ich muss sagen dieser Mann fasziniert mich immer mehr und mehr. Er weiß wie er die Worte legen muss und er bringt das ganze so aus seinem Herzen heraus das einem nichts anderes übrig bleibt als ihnen glauben zu schenken.

Nun ließ ich ebenfalls meinen Blick über sein Outfit wandern, er trug ein weißes Hemd, die oberen Knöpfe lies er aus somit hatte man einen super Ausblick auf seine Tattoos, dieses Hemd hatte er in seine schwarze Bundfaltenhose gesteckt und mit einem Gürtel abrundete.
Zugegebenermaßen sah er zum anbeißen aus, naja das tat er auch in Hoodie und Jogginghose.

, Und gefällt dir was du siehst?'

, Um ehrlich zu sein hab ich schon besseres gesehen.' zog ich ihn auf.

Er setzte ein paar Schritte auf mich zu, die diesen kleinen Raum noch enger erschienen ließ.

, Wir wissen beide das dass nicht stimmt.' Grinste er überlegen.

, Hast recht, und jetzt schwing deinen Arsch aus dem Hotel das Restaurant wartet auf uns.' Befahl ich ihm.

, Nach der Dame.' Sagte er so vornehm wie er nur konnte, schnappte seine Lederjacke und öffnete mir die Zimmertür.

Er legte den Arm um meine Schulter und so schlenderten wir zu meinen Leihwagen.

Das wird ein schöner Abend.

Dachte ich bis zu diesem Zeitpunkt...

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