Kapitel 71

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Ich schaue in ein Paar Smaragdgrüne Augen, die Frau musterte mich intensiv, ihre Lippen schmückte ein vertrautes Lächeln. Und ihr Blick wies  mir das sie genau weiß was da unter dem Tisch ablief. Ja nicht rot werden Jade! Ich blickte ihr verlegen entgegen, was ihr Lächeln noch höher steigen lies.

Nachdem Thomasz die Pause einleitete sprintete ich sofort aus dem Raum auf der Suche nach einer Toilette. Als ich fündig wurde stützte ich mich auf dem Marmor des mit bronze verzierten Waschbeckens  ab und atmete tief durch. Die Stellen an denen er mich berührt hatte, kribbelten unangenehm auf meiner Haut und mein hoher Puls brachten mich um den letzten Nerven. Was macht er mit mir?!
Ich bekomme so eine Wut. Auf mich, auf ihn, auf die Wirkung die er auf mich hat. Das muss enden und das wird noch Heute enden!

, Männer können solche Stimmungschwankungen haben, innerhalb von kürzester Zeit! Unglaublich!' rief plötzlich jemand neben mir aus. Ich drehte mich um und erblickte die Frau aus der Besprechung, fragend musterte ich sie. , Entschuldigung? Was haben sie gesagt? Mrs..' ich versuchte verzweifelt mich an ihren Namen zu erinnern doch sie schien meine Vergesslichkeit mir nicht übel zu nehmen. , Sarah Compton. Freut mich!' sagte Sie und streckte mir die manikürte Hand entgegen. Ich schüttelte diese und bemerkte ihren abgestimmten Händedruck. Diese Frau ist Unabhängigkeit und Business in Person. , Jade Dixion. Aber das wissen sie ja.' lachte ich schwach worauf sie einstimmte. , Wir können bei dem Du bleiben. Sonst fühle ich mich noch älter als ich bin.' lachte sie und entblößte ihre strahlend weißen Zähne. Sie fing an mich immer mehr zu faszinieren. Wie kann jemand ein so perfektes Erscheinungsbild haben?!

Sie wendete sich nun an das zweite Waschbecken um sich ihren knallroten Lippenstift nachzuziehen.
, Du und Mr Black erinnert mich sehr an mich und meinen Mann.' fing sie an und es bildete sich ein Kloss in meinem Hals. , Ihr müsst euch wohl schon länger kennen.' redete sie weiter, ich wollte ihr sagen das wir nicht zusammen sind doch ich bekam kein Wort raus. , Also so unter uns, da hast du dir schon nh Schnuckelchen geschnappt' sagte sie und lächelte was ich erwiderte. Nur er gehört nicht mir meine Liebe. , Ähm wir.. sind nicht zusammen ich glaube Sie.. ich meine du deutest da etwas falsch.' lachte ich nachdem ich endlich meine Stimme wieder gefunden hatte.
, Noch nicht!' setzte sie sofort dazu. , Nie wieder.' antwortete ich etwas leiser. Sie drehte sich nun zu mir und stemmte ihre Hände in die Hüften. , Also war da schonmal was?' fragte sie neugierig. Ich nickte nur und schaute auf den Boden. , Ich komme viel durch die Welt und auch hier vor Ort. Man bekommt vieles mit, auch von Black hatte ich schon öfters mal etwas gehört, überwiegend schlechtes..' ich musste grinsen. , Aber von dir noch nie. Und ich schätze dich nicht so ein als das du dich von so einem Frauenheld um den Finger wickeln lässt' sagte sie ernst. , Sagen wir es so. Mr Black und Ich haben eine gemeinsame Vergangenheit, keine Gute.' sagte ich. Ich wusste nicht wieso aber es fühlte sich gut und richtig an ihr diese Dinge anzuvertrauen.
, Ihr beide wart zusammen, und das Ganze endete unglücklich, richtig?' fragte nach dem Offensichtlichen. , Nüchtern ausgedrückt, Ja.' erwiderte ich ehrlich. , Ich kann verstehen wenn du es mir nicht sagst, wir kennen uns ja gar nicht. Aber wie kam es? Ich meine ihr scheint immer noch sehr verbunden obwohl ihr das durch ,Hass' und Verachtung versucht zu überdecken'. , Ich kann und darf dir nicht sagen wie das damals ablief weil ich dir fürs Verständnis Sachen erzählen müsste, die uns beide in sehr große Schwierigkeiten bringen könnte.' Sagte ich ernst und wartete auf ihre Reaktion.

Es entstand eine kurze Pause zwischen und bis sie einen kräftigen Atemzug nimmt und loslegt. , Weißt du Jade. Mein Mann, war ein wundervoller und herzlicher Mensch. Wir kannten uns durch Freunde und als es dann mehr wurde fingen die Probleme an. Er verheimlichte mir alles, war nur unterwegs und kam mit Schusswunden, Schürfungen oder Schlimmeren zurück. Anfangs war ich verwirrt, verängstigt und wusste nicht ob ich so weiter leben könnte, diese ständige Angst..' sie machte ein Pause und senkte bedrückt den Kopf. , Du musst mir das nicht erzählen Sarah.' sagte ich und versuchte ihr aufmunternd zuzulächeln was sie nicht stoppte, sie fuhr fort. , Ich machte ihm gewaltig den Hof und als alles geklärt war, und er mich einweihte fing ich an es zu akzeptieren. Seine Wunden zu flicken und diesem gut aussehendem Mann die Sorgen aus dem Kopf zu .. ich glaube das brauche ich nicht ausbauen.' sagte sie und zwinkerte mir schelmisch zu. , Er war ein toller Mann, doch er war auch ein kranker Mann. Er verstarb an Krebs vor 3 Jahren. Ich weiß, diese Ironie an der Sache! Nicht die Mafia hat ihn in die Knie gezwungen sondern sein eigener Körper.' sagte sie traurig. Ich wusste nicht wieso, aber ich schloss meine Arme um sie, ich hatte das Gefühl sie brauchte das jetzt.

Als wir uns wieder lösten schaute sie mich lange an. , Mache bitte nicht den gleichen Fehler wie ich, und nutzt eure Zeit zusammen. So viele Sachen wollten wir unternehmen, doch es war zu spät. Es kann schneller enden als wir alle glauben.
Was auch immer da zwischen euch steht, schafft es aus der Welt...' , Das ist nicht so leicht!' fiel ich ihr ins Wort. , Er hat unverzeihliches getan, und..' ,Bereut er es?' fiel sie nun mir ins Wort. , Ja aber..' sagte ich. , Nichts aber. Wieso zweifelst du dann an ihm?' fragte sie und ehrlich ich wusste die Antwort nicht.
,Selbstschutz?' fragte ich zögerlich worauf sie den Kopf schüttelte. , Schwachsinn. Du verleugnest deine Gefühle.' , Wenn ich mich von meinen armseligen Gefühlen hätte leiten lassen , dann wäre ich jetzt nicht hier in diesem Gebäude, ich wäre niemals so weit gekommen.' rief ich aus, komplett von meinen sonst unterdrückten Gefühlen geleitet. , Du kannst eine Beziehung oder Freundschaft nicht wie einen Job, oder einen Deal behandeln!' , Hat mich bis jetzt am besten durchs Leben gebracht.' Sie schüttelte fassungslos den Kopf. , Er ist nicht der Richtige und ich bin auch gar nicht bereit für solche Gefühlsduseleien.' fügte ich hinzu. , Ich will einfach nur endlich meine Ruhe.' flüsterte ich.

, Das reicht!' rief sie wütend was mich überrascht aufschauen lies. Das letzte was ich im Sinn hatte war, sie wütend zu machen. Sie kam auf mich zu stellte sich neben mich, drehte mich zu dem Spiegel und deutete mir den Kopf zu heben. Ich blickte mir selbst entgegen. Das Basic Shirt versteckte sich in meiner schwarzen Jeans und der ebenfalls schwarze Windbreaker hing darüber und reichte mir bis kurz vor der Hüfte. , Du bist so eine wunderschöne junge Frau! Hör auf dich und alles andere nach hinten zu stellen, du schiebst das Wohlergehen anderer vor dich selbst, sogar deinen ,Job'!' tadelte sie. , Ich will gar nicht wissen wie viele Männerhorden nur darauf warten einen Blick von dir zu erhaschen, doch du blockst sie ab. Wegen Ihm.' fuhr sie fort ich wollte schon widersprechen doch sie brachte mich schnell zum verstummen. Sie hatte irgendwo recht.

Ich fing an ihr von dem Vorfall mit Kacper zu erzählen sie hörte mir aufmerksam zu doch sagte kein Wort.

, Ich habe mit Thomasz geredet, und er hat mir auch
einiges erzählt. Eins ist nun sicher.' sagte sie und drehte mich nun wieder zu sich, die Hände ruhten auf meinen Schultern.

, Elijah hat sein Herz schon lange an dich verloren nur will er es nicht einsehen, deshalb versucht er sich mit seinen Bettgeschichten den Kopf frei zu vögeln. Die dümmste Art und Weise, aber er ist nun mal ein Mann und Männer machen nun mal so einen Blödsinn.
Werft euch nicht weg! Ich sage das alles nicht nur so, ich sehe das Feuer in euren Augen, und ich wollte es damals auch nicht erkennen doch vertrau mir Jade. Ihm steht sein Stolz genauso im Weg wie deiner dir. Und dazu noch sein Beschützerinstinkt, der kurz davor ist alles zu zerstören. Sprecht euch aus!' sagte sie was mich komplett verwirrte. Ich schüttelte meinen Kopf. , Er liebt seine Nutten, den Alkohol und die Drogen. Aber nicht mich! Er hat sich verändert, mir oft genug gezeigt wie unwichtig ich ihm bin und ist glücklich so.' Innerlich wusste ich das er keineswegs glücklich sei doch ich wollte nicht weiter über meine Gefühle reden. Über die werde ich Nachts eh noch genug nachdenken.

Ich wischte mir mit einer Hand über die Augen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, vergebens.

, Dann frage dich mal wieso er sich in deine aufgezählten Laster stürzt. Und dieser junge Mann in dem Scheiß Raum ist alles aber nicht glücklich Jade. Er verkraftet euren Abstand nicht.' sagte sie ehrlich. , Und du verkraftest es genauso wenig. Lass endlich ein Teil deines großen Stolzes los und lege ihm die Fakten auf den Tisch, du bist eine starke Frau und wirst dir nicht von deinen eigenen Gefühlen die Zukunft verbauen lassen!' rügte sie mich.

, Danke Sarah.' sagte ich schließlich aufrichtig und umarmte sie. , Sehr gerne. Wer hätte gedacht das die Nummer Eins Söldnerin Los Angeles mit mir über ihre Gefühle redet, wie aufregend.' lachte sie, doch ich musterte sie fragend. , Woher?' , Thomasz, er weihte mich schon lange vor der Präsentation ein.' ich nickte verstehend.

Wenig später Verliesen wir auch schon das Bad, als ich zurück in den Raum wollte lief sie weiter. , Ich habe noch einen Termin. Hat mich sehr gefreut, du kannst mich immer kontaktieren wenn du jemanden brauchst.' rief sie mir mit zugewendetem Rücken zu.
, Danke nochmal' rief ich.

, Sehr gerne Jade Dixion oder sollte ich nicht eher Jade Black sagen' rief sie und ich konnte ihr Grinsen heraus hören. Bevor ich etwas erwidern konnte war sie schon davon gestöckelt.

Entweder wird der kommende Streit alle Probleme lösen oder es wird mein letztes Gespräch mit ihm gewesen sein.

Ich brauche erst mal eine Kippe..

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